Mit Wetten und Lotto im Internet machen die Anbieter dieses Jahr rund 2,3 Milliarden Euro Umsatz – ein Plus von 46 Prozent. Das geht aus einer exklusiven Marktstudie von Goldmedia für BITKOM hervor. Davon entfallen 1,7 Milliarden Euro auf Online-Wetten; weitere 584 Millionen geben die Deutschen im Netz für Lottoscheine aus. „Bis 2010 kann sich der Markt nochmals verdoppeln, wenn die Länder die neuen Medien nicht diskriminieren“, erklärte Rohleder am Dienstag in Berlin.
Vom Ausbooten privater Konkurrenz profitieren die staatlichen Lotterien nur kurzfristig. Auf längere Sicht wird laut BITKOM die ganze Branche leiden. „Wenn Internet-Lottoanbieter in Deutschland kriminalisiert werden, machen das Geschäft ausländische Unternehmen.“ Die offizielle Begründung, wonach die Bundesländer die Suchtgefahr beim Lotto bekämpfen wollen, weist der Hightech-Verband zurück. Hier sieht BITKOM keine größere Suchtgefahr als bei den staatlichen Annahmestellen.
Das Bundesverfassungsgericht hat das bisherige staatliche Sportwetten-Monopol bereits im März für verfassungswidrig erklärt. „Das Gericht nennt ausdrücklich die Möglichkeit, den Markt zu öffnen“, sagt Rohleder. Auch die EU kritisiert das Monopol. Der BITKOM hat daher die Ministerpräsidenten der Länder aufgefordert, ihren harten Kurs zu revidieren. Schleswig-Holstein hat sich bereits dafür ausgesprochen, den Beschluss zu vertagen.
* Quelle: ifo-Institut