Der Gesetzentwurf enthält auch Vorschriften, wonach Gesichter und Autokennzeichen vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht werden müssen. Die Originalaufnahmen sollen vernichtet werden. "Dafür besteht keinerlei Notwendigkeit", kommentiert BITKOM-Präsident Scheer. "Speziell bei Google Street View werden schon jetzt Gesichter und Nummernschilder automatisch unkenntlich gemacht. Jeder kann auch der Abbildung seines Wohnhauses widersprechen. Bedarf für ein neues Gesetz gibt es nicht."
BITKOM setzt auf eine stärkere Aufklärung der Bürger und Internet-Nutzer: "Die Politik sollte gemeinsam mit der Wirtschaft die Menschen über ihre Rechte und Möglichkeiten aufklären", so Scheer. "Gerade beim Datenschutz haben die Bürger es oft selbst in der Hand, was von ihnen sichtbar ist. Politiker sollten moderne Medien nicht als etwas Bedrohliches verteufeln, sondern den Nutzern konstruktive Hilfestellung geben." Zugleich müsse auch das Datenschutzrecht in der Web-2.0-Ära weiterentwickelt werden. "Wir brauchen eine durchdachte und abgewogene Datenschutzpolitik, keinen an Schlagzeilen orientierten politischen Aktionismus."