Instituts-Chef Winter ist auch Programmkomitee-Vorsitzender der Konferenz "Desrist 2010", in deren Rahmen der Preis verliehen wurde. Desrist steht für Design Science Research in Information Systems. Die Desrist-Konferenzserie wurde 2006 in den USA als Gegenbewegung zur bis dahin überwiegend erklärenden Forschung von Informationssystemen ins Leben gerufen. Nach vier Konferenzen in den USA wird die Desrist in diesem Jahr erstmals in Europa ausgerichtet, vom 3. bis 5. Juni in St. Gallen. Hundert Forscher aus zwanzig Ländern nehmen teil. Vor Scheer haben mit Jay Nunamaker Jr., Salvatore March und Alan Hevner ausschließlich US-Amerikaner die Auszeichnung erhalten.
BITKOM-Präsident Scheer (68) lehrte von 1975 bis 2006 an der Universität des Saarlandes und gründete dort eines der führenden Institute für Wirtschaftsinformatik in Deutschland. 1984 rief er das internationale Software- und Beratungsunternehmen IDS Scheer AG ins Leben. Es ist mit 3.000 Mitarbeitern im Jahr 2009 das europaweit größte IT-Spin-Off einer Universität. 1997 gründete Scheer die IMC AG, deren Aufsichtsrat er vorsitzt. IMC ist mit inzwischen 200 Mitarbeitern Marktführer im Bereich E-Learning. Scheer ist zudem Vizepräsident des BDI sowie Mitglied im Senat der Fraunhofer-Gesellschaft, im Senat der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech und Mitglied der Forschungsunion des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft. Der passionierte Saxophonist rief 2001 die "August-Wilhelm-Scheer-Stiftung für Wissenschaft und Kunst" ins Leben. Sie finanziert unter anderem eine Professur für Jazz an der Hochschule für Musik Saar.