Machinima Award: Mit Game Engunes in Echtzeit gedrehte Filme

Das Kunstwort Machinima, zusammengesetzt aus Machine, Animation und Cinema, bezeichnet eine neue Form, Filme zu produzieren. Man benutzt dafür eine so genannte Game Engine, die Computerspielen zu Grunde liegt. Sie stellt Figuren und Hintergründe so dar, dass sie auf die Handlungen des Spielers ummittelbar reagieren. Um einen flüssigen Eindruck zu erzielen, müssen dazu 25 Einzelbilder in der Sekunde berechnet werden. Bei einem klassischen 3D-Animationsfilm kann die Berechnung eines Einzelbildes mehrere Sekunden, Minuten oder gar Stunden dauern. Erst beim Abspielen entsteht dann der Eindruck von Bewegung. Bei Games, die auf die Eingaben der Spieler sofort reagieren müssen, ist dafür nur ein Bruchteil einer Sekunde Zeit. Da moderne Games auch die Möglichkeit bieten, eigene Figuren und Hintergründe zu gestalten, begannen filmbegeisterte Gamer damit, in ihren Gamewelten eigene Filme zu inszenieren und über das Internet zu verbreiten.
„Wir haben 2002 ein Sonderprogramm über die noch recht frische Machinima-Szene veranstaltet und dazu Hugh Hancock, einen der Gurus der Bewegung, eingeladen“, erinnert sich Festival-Leiter Aaron Koenig. „Dank Hughs Hilfe konnten wir 2003 als erstes Filmfestival der Welt einen eigenen Machinima-Wettbewerb ins Leben rufen.“
„Die frühen Machinima-Werke waren noch sehr von der Game-Ästhetik geprägt, doch mittlerweile sieht man viel mehr künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten“, stellt Moritz Hirchenhain vom Programmteam fest. „Die Machinima-Bewegung hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und richtig gute Filme hervorgebracht.“