BIOTRONIK Home Monitoring® trägt zur Senkung der Mortalitätsrate bei Herzinsuffizienz bei
Professor Dr. Gerhard Hindricks vom Herzzentrum Leipzig stellte die Ergebnisse der IN-TIME Studie vor: Diese ist die erste randomisierte, kontrollierte Studie weltweit, die eine signifikante Verringerung der Gesamtmortalität bei Herzinsuffizienzpatienten durch eine Home-Monitoring-gestützte Nachsorge belegt. Demnach senkt die automatische, kontinuierliche Fernnachsorge mit BIOTRONIK Home Monitoring® die Mortalität von Herzinsuffizienzpatienten im Vergleich zur Standardnachsorge um mehr als 50 Prozent.[2] Damit bestätigt die Studie die jüngsten Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zur Herzrhythmustherapie, die eine deutliche Empfehlung für eine implantatbasierte Fernnachsorge aussprechen. "Die IN-TIME Studie unterstreicht die Bedeutung des implantatbasierten Monitorings als Teil eines umfassenden Konzepts zur Behandlung komplexer Erkrankungen", erläutert Hindricks.
BERLIN Studie soll klinischen Nutzen einer zeitnahen Ablationstherapie belegen
Professor Dr. Karl-Heinz Kuck von der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg stellte seine Erwartungen mit Blick auf die geplante BERLIN Studie vor. Diese randomisierte, prospektive sowie multizentrische Untersuchung wird vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie wollen Experten den besten Zeitpunkt zur Durchführung einer Katheterablation bei Patienten mit anhaltender ventrikulärer Tachykardie (VT) und koronarer Herzerkrankung (KHK) ermitteln. Hierzu wird der Patientenstatus mit Hilfe von BIOTRONIK Home Monitoring® aus der Ferne verfolgt. Etwa 208 Patienten mit KHK und mäßig reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (30-50 Prozent) und Indikation für einen implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD) sowie mit dokumentierter VT werden nach dem Zufallsprinzip einer von zwei Gruppen zugewiesen: In der Behandlungsgruppe wird eine prophylaktische Katheterablation durchgeführt und anschließend ein ICD implantiert. In der Kontrollgruppe wird ein ICD implantiert und nach der dritten Therapieabgabe eine Katheterablation durchgeführt; dies ist die Standardprophylaxe zur Vermeidung eines plötzlichen Herztods. Primärer Endpunkt sind die Gesamtmortalität oder eine Hospitalisierung aufgrund von kardiovaskulären Komplikationen. Sekundärer Endpunkt ist die Zeit bis zur ersten ICD-Therapie.
Frühzeitige Katheterablation erscheint sinnvoll
Obwohl der Zusammenhang zwischen einer Schockabgabe durch einen ICD und der Mortalität noch nicht vollständig geklärt ist, konnte bereits nachgewiesen werden, dass Schocks mit einer erhöhten Mortalität einhergehen. Daten aus Studien wie zum Beispiel VTACH[3] oder SMASH VT[4] deuten zudem darauf hin, dass eine frühzeitige oder sogar prophylaktische Katheterablation der VT mit einem deutlichen Nutzen für den Patienten verbunden ist. "Auch wenn die aktuellen Richtlinien keine VT-Ablation vor der Implantation eines ICDs empfehlen", erklärt Professor Kuck, "sind wir der Meinung, genug Gründe für die Durchführung einer frühzeitigen Ablation an der Hand zu haben, um mit dieser Studie den tatsächlichen klinischen Nutzen zu ermitteln."
In beiden Vorträgen unterstrichen Professor Hindricks und Professor Kuck die Bedeutung der Früherkennung und der zeitnahen Intervention bei der Behandlung von Herzerkrankungen. So wie die IN-TIME Studie ist auch bei der BERLIN Studie davon auszugehen, dass hier die Früherkennung und eine zeitnahe Intervention eine entscheidende Rolle in der Behandlung von Herzerkrankungen spielen. Darüber hinaus markieren beide Studien die Potenziale einer Home-Monitoring-gestützten Therapie - und dies über verschiedene Indikationen und Patientengruppen hinweg.
Referenzen:
[1] Das EMB wird von BIOTRONIK und GE Healthcare gesponsert und fand vom 7.-8. Februar in Berlin statt.
[2] Die Ergebnisse wurden erstmals auf dem ESC Congress 2013 vorgestellt.
[3] Kuck et al., Lancet (2010), 375: 31-40.
[4] Reddy et al., New England Journal of Medicine (2007), 357: 2657-65.