In diesem Jahr wurde im Rahmen der Skulptur Projekte Münster 2007 die Betonskulptur „Square Depression“ des amerikanischen Künstlers Bruce Nauman realisiert. Entworfen wurde diese Skulptur ursprünglich bereits für die Skulptur Projekte Münster 1977, sie konnte damals jedoch nicht realisiert werden. Das Kunstwerk hat allerdings auch 30 Jahre später nichts an Aktualität verloren und wurde nun am schon 1977 von Bruce Nauman ausgewählten Ort, auf dem naturwissenschaftlichen Campus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, verwirklicht.
Körper und Raum
„Square Depression“ ist eine Senke, eine „geomorphologische Depression“. Es handelt sich um ein platzähnliches, quadratisches Gebilde mit einer Kantenlänge von 25 Metern. Vier dreieckige Betonplatten senken sich zum Mittelpunkt hin, so dass dieser sich 2,30 Meter unter dem Bodenniveau befindet. Steht ein Besucher am Scheitelpunkt, befinden sich die Außenkanten der Skulptur auf Augenhöhe, so dass seine Sicht auf die Umgebung eingeschränkt ist. Gleichzeitig steht er auf einer „negativen Bühne“, er wird sozusagen im Zentrum der Skulptur selbst zur Schau gestellt. Das Hinabsteigen in diese „inverse Pyramide“ ist so gleichzeitig ein Verschwinden und ein Herausstellen.
Bruce Nauman stellt in seinem Werk immer wieder die Frage nach dem Verhältnis von Körper und Raum. Er beschreibt die Intention von „Square Depression“ so: „Ein Gedanke bei der Senkung, den versenkten Dreiecken, war, dass man hineinlaufen kann und so tief darin steht, dass die Augenhöhe unter dem Bodenniveau liegt und dies einen in gewisser Weise isoliert. Alle sind über einem und schauen auf einen herunter. Das war der Ursprung der Idee“. Der Besucher ist aufgefordert, sich zu bewegen, sich selbst und seinen Körper im Verhältnis zur Umgebung wahrzunehmen.
Werkstoff Beton
Der Bau dieses gut 600 Quadratmeter großen Platzes war eine logistische Maßarbeit. Die vier Seitenwände wurden in zwei Bauabschnitten aus weiß eingefärbtem Beton gegossen. Ein technisches Team, dem auch der Sohn des Statikers angehört, der schon 1977 die Berechnungen für die Skulptur durchgeführt hatte, machte sich gemeinsam mit Bruce Nauman an die planerische Umsetzung. Der Beton der Festigkeitsklasse C25/30 wurde in diesem Fall im mittleren Bereich der Konsistenzklasse F2 gefahren. Man wählte den Zement CEM I 42,5R und eine Gesteinskörnung mit einem Größtkorn von 16 mm. Der Frost- und Tausalzwiderstand wird durch künstlich erzeugte Luftporen gesichert .
Dieses und weitere interessante Objekte aus dem Werk- und Baustoff Beton finden sich unter www.beton.org/objekte
Bautafel:
Straße: Wilhelm-Klemm-Straße
Ort: Münster
Architekt: Bruce Nauman (Künstler), New Mexico/USA
Projektbeteiligte: Dr. Christine Litz, Münster (Projektleitung); Volker Nees, Münster (Statik); Transportbetonwerke Weber & Elskes, Dortmund (Beton)
Bauwerksart: Skulptur/Platz
Besonderheiten: weißer Beton, 25x25m, Tiefe: 2,30m
Baujahr: 1977/2007
Körper und Raum
„Square Depression“ ist eine Senke, eine „geomorphologische Depression“. Es handelt sich um ein platzähnliches, quadratisches Gebilde mit einer Kantenlänge von 25 Metern. Vier dreieckige Betonplatten senken sich zum Mittelpunkt hin, so dass dieser sich 2,30 Meter unter dem Bodenniveau befindet. Steht ein Besucher am Scheitelpunkt, befinden sich die Außenkanten der Skulptur auf Augenhöhe, so dass seine Sicht auf die Umgebung eingeschränkt ist. Gleichzeitig steht er auf einer „negativen Bühne“, er wird sozusagen im Zentrum der Skulptur selbst zur Schau gestellt. Das Hinabsteigen in diese „inverse Pyramide“ ist so gleichzeitig ein Verschwinden und ein Herausstellen.
Bruce Nauman stellt in seinem Werk immer wieder die Frage nach dem Verhältnis von Körper und Raum. Er beschreibt die Intention von „Square Depression“ so: „Ein Gedanke bei der Senkung, den versenkten Dreiecken, war, dass man hineinlaufen kann und so tief darin steht, dass die Augenhöhe unter dem Bodenniveau liegt und dies einen in gewisser Weise isoliert. Alle sind über einem und schauen auf einen herunter. Das war der Ursprung der Idee“. Der Besucher ist aufgefordert, sich zu bewegen, sich selbst und seinen Körper im Verhältnis zur Umgebung wahrzunehmen.
Werkstoff Beton
Der Bau dieses gut 600 Quadratmeter großen Platzes war eine logistische Maßarbeit. Die vier Seitenwände wurden in zwei Bauabschnitten aus weiß eingefärbtem Beton gegossen. Ein technisches Team, dem auch der Sohn des Statikers angehört, der schon 1977 die Berechnungen für die Skulptur durchgeführt hatte, machte sich gemeinsam mit Bruce Nauman an die planerische Umsetzung. Der Beton der Festigkeitsklasse C25/30 wurde in diesem Fall im mittleren Bereich der Konsistenzklasse F2 gefahren. Man wählte den Zement CEM I 42,5R und eine Gesteinskörnung mit einem Größtkorn von 16 mm. Der Frost- und Tausalzwiderstand wird durch künstlich erzeugte Luftporen gesichert .
Dieses und weitere interessante Objekte aus dem Werk- und Baustoff Beton finden sich unter www.beton.org/objekte
Bautafel:
Straße: Wilhelm-Klemm-Straße
Ort: Münster
Architekt: Bruce Nauman (Künstler), New Mexico/USA
Projektbeteiligte: Dr. Christine Litz, Münster (Projektleitung); Volker Nees, Münster (Statik); Transportbetonwerke Weber & Elskes, Dortmund (Beton)
Bauwerksart: Skulptur/Platz
Besonderheiten: weißer Beton, 25x25m, Tiefe: 2,30m
Baujahr: 1977/2007
