Bieten Fahrerassistenzsysteme wie Adaptive Cruise Control (ACC) messbare CO2-Einsparungen? Um wie viel könnte eine Stadt ihre lokalen Emissionen durch den Einsatz von smarten Verkehrsleitsystemen reduzieren? Und welche Systeme ließen sich für einen maximalen Effekt kombinieren? Auf Basis der EU-Studie „Quantifying the Effect of Intelligent Transport Systems on CO2 Emissions from Road Transportation“ können Fragen wie diese künftig genauer beantwortet werden. Europäische Unternehmen und Forschungseinrichtungen untersuchten dazu die Umweltbilanz von aktuellen und künftigen IuK-Systemen im Pkw-Verkehr.
IT im Fahrzeug und auf der Straße
Unterschiedlichste Technologien wurden per Simulation und auch per Fahrerprobung auf den Prüfstand gestellt: Variable Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Straße, „grüne“ Navigation mit energieoptimierten Routen und moderne Verkehrsleitsysteme wurden ebenso bewertet wie die Auswirkungen spritsparenden Fahrens („Ecodriving“) oder Start-Stopp- und ACC-Systeme. Das Ergebnis war sowohl bei neuen als auch konventionellen Antriebstechnologien eindeutig: Alle untersuchten Technologien tragen zur Reduktion der CO2-Emissionen bei. Und: Das Einsparpotenzial hängt stark von Verkehrsbedingungen und dem Diffusionsgrad der Technik ab, d. h. mehr Technik bringt auch eine höhere, durchschnittliche Einsparung. Mit IuK-Systemen zur lokalen Verkehrssteuerung wurden in der Praxis durchschnittlich bis zu 8 Prozent eingespart – mit Systemen im Fahrzeug sogar bis zu 15 Prozent.
Simulation mit mehreren tausend Fahrzeugen
Berner & Mattner hat im Rahmen des Projektes eine Simulationsumgebung entwickelt, die Prognosen für eine ganze ACC-Fahrzeugflotte ermöglicht. „Für die Simulation mit mehreren Tausend Fahrzeugen mit unterschiedlichen technischen Ausstattungen wie ACC haben wir ein neues Framework mit verschiedenen Tools aufgebaut. Dieses ermöglicht eine automatisierte Simulationsdurchführung für verschiedene Antriebssysteme, Flotten- und Verkehrsszenarien“, erklärt Jörg Reiner, Software-Ingenieur bei Berner & Mattner.
Herzstück bildet die Berner & Mattner Test- und Simulationsplattform MESSINA, auf der die Fahrdynamikmodelle der einzelnen Fahrzeuge gerechnet werden. Die Modelle lassen sich mit unterschiedlich konfigurierten ACC-Systemen aber auch mit verschiedenen Fahrerverhalten ausstatten. „Dadurch konnten wir gezielt Auswirkungen einzelner Konfigurationsparameter der ACC-Fahrzeugtechnik und der Car2Car- oder Car2X-Infrastruktur auf das Emissionsverhalten untersuchen“, skizziert Jörg Reiner die Vorteile des neu entwickelten Frameworks. Ein angebundenes Simulationstool lieferte über ein eigenentwickeltes Interface die Rahmendaten für die simulierten Verkehrsbedingungen.
Zugang zu den Ergebnissen der Studie bietet die Datenbank ICT-Emissions Library, deren Applikation ebenfalls von Berner & Mattner entwickelt wurde: http://ictemissions.meng.auth.gr
Die gesamte Studie zum Download: http://www.ict-emissions.eu
Über Assystem
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