Horst Kammerer, EDV-Leiter bei der Statistik Austria, betont die Synergien, die aufgrund der erneuten Zusammenarbeit mit BEKO für das Veterinärinformationssystem (VIS) entstanden sind: „Die elementaren Anforderungen sind gleich geblieben: So wie die Zentrale Schweinedatenbank muss das VIS einem großen Benützerkreis ein umfangreiches Funktionsvolumen verfügbar machen. Bei der Systemauslegung der Webapplikation ist auf kurzes Antwortzeitverhalten, sowie auf Betriebs- und Datensicherheit zu achten. BEKO arbeitet mit seinem bewährten Team an Konzeption, Analyse, Design, Entwicklung und Test des VIS.“
Wirksame Bekämpfung via VIS
„Das VIS ist ein wirksames Instrument zur Tierseuchenprävention und -bekämpfung, mit dessen Hilfe betriebs- und volkswirtschaftliche Schäden möglichst gering gehalten werden können. Wesentliche Teile sind bereits realisiert. Obwohl das VIS erst im Jänner 2008 in den umfassenden Echtbetrieb gehen soll, hat die gemeinsam mit BEKO entwickelte Applikation bei den jüngsten Geflügelpestfällen bereits seine erste Feuerprobe bestanden“, so Kammerer.
Folgende Datenbestände sind dem VIS zu Grunde gelegt: Im Betriebsregister sind die Stammdaten der Nutztierbetriebe gespeichert. Im Tierregister finden sich Informationen über einzelne Tiere wie Rasse oder Geburtsdatum. In das Ereignisregister werden Ereignisse wie z. B. die Verbringung der Tiere eingetragen. Im Tierseuchenregister sind sämtliche Funktionalitäten zur Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen erfasst.
Ein zentrales Element im VIS ist das Geografische Informationssystem (GIS), auf dessen Basis bei Seuchenverdacht oder -fall Sperr-, Schutz- und Überwachungszonen gezogen werden. Die zu verhängenden Maßnahmen sind im Tierseuchengesetz geregelt: z.B. bei einer Geflügelpest sind sämtliche Betriebe, die Geflügel halten, innerhalb einer Schutzzone mit einem Radius von mindestens 3 km für den Tierverkehr zu sperren. „Das GIS verschafft den Verantwortlichen einen raschen Überblick über die Seuchenlage: seuchenfreie Betriebe sind grün gekennzeichnet, seuchenverdächtige gelb und seuchenbestätigte rot. Freie Betriebe sind durch einen Kreis dargestellt, gesperrte Betriebe durch einen durchkreuzten Kreis“, erklärt Kammerer die Darstellungen auf einer Seuchenkarte.
STATISTIK AUSTRIA ist eine selbstständige, nicht gewinnorientierte Bundesanstalt öffentlichen Rechts. Die rund 850 Mitarbeiter erstellen Statistiken und Analysen über die wirtschaftlichen, demographischen, sozialen, ökologischen und kulturellen Gegebenheiten in Österreich, die den Bundesorganen zur Planung, Entscheidungsvorbereitung und Kontrolle dienen. Ein Herzstück der STATISTIK AUSTRIA ist naturgemäß die EDV-Abteilung, die als interner Dienstleister für die vier Fachdirektionen Bevölkerung, Raumwirtschaft, Unternehmen und Volkswirtschaft sowie die Registerabteilung fungiert. Die Aufgaben umfassen die Projektberatung, EDV-Analysen, Programmierung, den Betrieb von Anwendungen und des Rechenzentrums sowie die Datenerfassung.