Der Technologietransfer beschäftigt sich u.a. mit der Verwertung und Nutzbarmachung technologischen Wissens. Mit dem Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse aus der universitären Forschung in die Industrie werden Technologietransfer-Organisationen betraut. Als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bündeln diese in der Regel die Erfindungen mehrerer Universitäten und bieten der Industrie so einen zentralen Zugang zu einem breiten Spektrum an schutzrechtlich gesicherten Technologien. Zur Vermarktung dieser Technologien stützt man sich dabei häufig auf Kontakte zu Industrie und Wirtschaft im eigenen Land und einigen wichtigen Ziel-Märkten. Der Zugang zu internationalen Märkten gestaltet sich dabei häufig schwieriger, da z.B. regelmäßige Produktpräsentationen vor Ort nicht möglich sind und kulturelle Unterschiede den Verhandlungsprozess erschweren.
Durch den nun unterzeichneten „Innovation Bridge“ Kooperationsvertrag mit Kansai TLO schafft die Bayerische Patentallianz ab sofort einen exklusiven Zugang für Erfindungen aus bayerischen Universitäten und Hochschulen zum Markt der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft in Japan. Der Vertrag sieht darüber hinaus vor, dass nun die technologisch herausragenden Erfindungen von mehreren großen japanischen Universitäten durch die Bayerische Patentallianz GmbH in Deutschland angeboten werden. Durch die Zusammenarbeit erhoffen sich die beiden Technologietransfer-Gesellschaften Synergieeffekte in der Vermarktung und einen besseren Zugang zu lokalen Märkten.
An den Universitäten im Raum Kansai und Kyusyu forschen mehrere Tausend Wissenschaftler u.a. in den Bereichen Biotechnologie, Chemie, Elektronik, Informationstechnologie, Materialien und Maschinenbau. Eine erste Erfindung der Universität Kyoto, die nun in Deutschland vermarktet wird, beschreibt eine umweltfreundliche Methode Pressholz, das u.a. zum Bau von Häusern verwendet wird, mit Hilfe von Zitronensäure und Saccharose statt fossiler Rohstoffe zu verkleben und herzustellen. Eine weitere Erfindung ermöglicht es, hauchdünne Aluminiumbeschichtungen auf verschiedene Materialien aufzutragen, die auf diese Weise elektrisch leitend oder rostsicher gemacht werden können. „Wir freuen uns auf den gegenseitigen Austausch von Technologieangeboten führender Universitäten, der uns eine höchst effiziente internationale Technologievermarktung ermöglicht“, so Peer Biskup, Geschäftsführer der Bayerischen Patentallianz GmbH.