Erfindungen sind in der Regel sehr erklärungsbedürftig. Aus diesem Grund stellt die Bayerische Patentallianz GmbH nun erstmals eine Erfindung in Form eines Videopodcasts auf der Videoplattform Youtube vor. In den nächsten Monaten werden weitere Erfindungen aus dem umfangreichen Technologiepool der bayerischen Universitäten und Hochschulen auf dem Youtube-Kanal BaypatTV unter www.youtube.com/baypattv präsentiert werden.
Bei der vorgestellten Erfindung der TUM unter www.youtube.com/... handelt es sich um eine flexible Spannvorrichtung, welche die automatisierte Fertigung von Werkstücken auf Standard-Fertigungssystemen ermöglicht. Die Erfindung, die von Thomas Gmeiner und Christoph Ertelt am Lehrstuhl für Produktentwicklung, Fakultät für Maschinenwesen, entwickelt wurde trägt den neuen Marktbedingungen Rechnung, wonach die Herstellung von Bauteilen und Produkten in immer kleineren Losgrößen und immer zahlreicheren Varianten erforderlich ist. Dies bedingt einen häufigen Wechsel der Werkstückgeometrien und damit eine häufige Anpassung der Spannvorrichtungen die für die Bearbeitung und Fertigstellung der Bauteile nötig sind. Die Konfiguration und Handhabung der Spannvorrichtungen ist unter diesen Umständen einer der zeit- und kostenintensivsten Faktoren und häufig ein Engpass im Produktionsablauf. Ziel der Forschungsarbeiten der TUM Wissenschaftler war es, eine Spannsystemlösung zu finden, mit deren Hilfe die Anpassung an unterschiedliche Werkstückgeometrien möglichst effizient ausgeführt werden kann. Denn die weitere Erhöhung der Flexibilität, des Automatisierungsgrades und der Produktivität insbesondere von Flexiblen Fertigungssysteme (FFS, FMS) wie aber auch von einzelnen Werkzeugmaschinen ist ein wesentliches Grundanliegen der potentiellen Nutzer wie Maschinenbauhersteller, Fertigungszentrenhersteller, Automatisierungs- und Produktionsmittelhersteller, Anlagenhersteller, Spannmittelhersteller sowie dem produzierenden Gewerbe.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine automatische Anpassung der Spannvorrichtung an eine Vielzahl möglicher Werkstückkonturen sowie eine unbeaufsichtigte Bearbeitung für unterschiedliche Aufträge, z.B. für die 3.Schicht oder den Nachtlauf. Dies führt zu einer deutlichen Einsparung von Vorlauf- und Umrüstzeiten. Ein Prototyp der Erfindung liegt vor, eine Steuerungsmethode und entsprechende Software sind in Entwicklung. Die schutzrechtlich gesicherte Erfindung kann von der Industrie lizenziert werden.