"Das Vorgehen von Trend Micro zeigt deutlich, wie angreifbar ClamAV und andere Open-Source-Projekte gegenüber kommerziellen Patentinhabern sind, die der freien- und Open-Source-Community ungerechtfertigterweise Steine in den Weg legen wollen", stellt Dean Drako, Präsident und CEO von Barracuda Networks, fest. "Trend Micro strebt offensichtlich eine Interpretation seines ‘600-Patents an, die dem Unternehmen die exklusive Kontrolle über das Gateway-Virenscannen verschaffen würde. Das Virenscannen am Gateway ist ein naheliegendes und gängiges Verfahren, das von den meisten Unternehmen der Welt praktiziert wird. Eine solche Interpretation würde bedeuten, dass jeder, auch die Eigentümer der über 1 Million aktiven ClamAV-Installationen, theoretisch von Trend Micro belangt werden könnten."
Barracuda Networks reichte Anfang 2007 beim US-amerikanischen Bundesgericht eine Feststellungsklage ein, mit der das US-Patent Nr.5.623.600 von Trend Micro für ungültig erklärt werden soll. Damit möchte Barracuda Networks den anhaltenden juristischen Drohungen durch Trend Micro ein Ende setzen, denen sich das Unternehmen wegen seiner Nutzung der freien- und Open-Source-Software ClamAV ausgesetzt sieht. Trend Micro reagierte auf diese Feststellungsklage, indem es eine Beschwerde bei der International Trade Commission (ITC) einreichte. Die Kommission setzte die Untersuchung seiner Patentansprüche für Dezember 2007 an.
Trend Micro beschuldigt Barracuda Networks, das ‘600-Patent von Trend Micro zu verletzen – tatsächlich impliziert diese Beschwerde aber, dass jeder, der die freie- und Open-Source-Software ClamAV am Gateway einsetzt, die Patentrechte von Trend Micro verletzt. Barracuda Networks ist der Überzeugung, dass das Patent aufgrund des heutigen Stands der Technik ungültig ist und weder seine Produkte noch ClamAV dieses Patent verletzen.
"Die Beschwerde, die Trend Micro beim ITC eingereicht hat, ist hinfällig, da die Kommission im Allgemeinen für importierte Produkte zuständig ist", so Drako. "Barracuda Networks entwickelt und fertigt alle fraglichen Produkte in den Vereinigten Staaten. Unserer Meinung nach stellt das Verhalten von Trend Micro einen eklatanten Missbrauch des US-amerikanischen Rechtssystems dar. Da auch Trend Micro freie- und Open-Source-Software nutzt, fordern wir Trend Micro auf, seine Angriffe einzustellen."
Eben Moglen ist Direktor und Gründungsmitglied des Software Freedom Law Center, einer Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, "freie- und Open-Source-Software zu schützen und zu fördern". Er ist eine von mehreren wichtigen Persönlichkeiten der freien- und Open-Source-Community, die Barracuda Networks in seinen Bemühungen unterstützt.
"Jeder im freien Software-Ökosystem trägt Verantwortung für das gemeinsame Vorgehen gegen Software-Patente", erklärt Moglen. "Wir sind dankbar für Hardware-Hersteller wie Barracuda Networks, die sich dieser Verantwortung stellen. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um die Verteidiger der freien Software gegen Patentmissbrauch zu unterstützen."
ClamAV, die freie- und Open-Source-Software, die Gegenstand dieses Streitfalls ist, wurde ursprünglich im Jahr 2001 von Tomasz Kojm entwickelt. Tagtäglich werden ClamAV-Updates von über 1 Million IP-Adressen heruntergeladen. ClamAV wurde im August 2007 von SourceFire (NASDAQ:FIRE) gekauft, dem Unternehmen, das SNORT entwickelte.
Weitere Informationen zu dieser Angelegenheit erhalten Sie unter: www.barracudanetworks.com/....