Anders als andere Rankings bietet der Index ein ganzheitliches Bild sämtlicher Faktoren, die darüber entscheiden, wie Städte globales Kapital, Menschen und Ideen anziehen und halten. Er ist eine wichtige Informationsquelle für Unternehmen, die nach Standorten für regionale Firmenzentralen, Forschungseinrichtungen oder große Betriebsstätten suchen. Auch Bürgermeister und Stadtentwickler können den Studienergebnissen wichtige Erkenntnisse entnehmen, um ihre Investitionsentscheidungen zu optimieren.
München verliert, Frankfurt stagniert, Berlin behauptet sich
Deutschlands Städte sind auf den Spitzenplätzen bislang nicht vertreten. Während es Berlin gelang, seine Position von 20 auf 19 zu verbessern, stagniert Frankfurt auf Platz 23, während München von 31 auf Platz 37 nachgab. „Je globaler eine Stadt ist, desto besser kann sie Unternehmen, Fachkräfte und Kapital anziehen. Die deutschen Städte, allen voran München, müssen sich anstrengen, um weiterhin im weltweiten Wettbewerb mithalten zu können“, sagte Dr. Martin Sonnenschein, Managing Director Central Europe und Partner bei A.T. Kearney
Ähnlich erging es der Schweiz: Auch Zürich rutschte im aktuellen Ranking weiter ab, von Platz 25 auf 31. Die Studienautoren führen dies unter anderem auf die sinkende Anzahl von Kunst-Events zurück. Unter den außereuropäischen Städten gehörte außerdem Boston zu den größten Verlierern im Ranking (von 15 auf 21).
Peking und Istanbul holen weiter auf
Der wichtigste Newcomer unter den zehn globalsten Städten ist Peking, das es von Rang 14 auf Rang 8 geschafft hat und damit erstmals in den Top Ten vertreten ist. „Es siedeln dort immer mehr der 500 weltweit größten Unternehmen ihre Zentrale an“, sagt Studienautor Mike Hales, Partner bei A.T. Kearney. Zudem sei in Chinas Hauptstadt nicht nur die Zahl der internationalen Schulen gestiegen, sondern auch die Anzahl der Breitband-Anschlüsse und Museen.
Als erste lateinamerikanische Stadt gelang zudem Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires der Sprung unter die Top 20, was im Wesentlichen am guten Zugang zu Fachkräften und der lebhaften Kulturszene liegt. Neu unter den Top 20 ist auch Shanghai (von 21 auf 18). Deutlich nach oben ging es zudem für Istanbul (von Platz 37 auf 28).
Jakarta ist mächtigste Metropole in Schwellenländern
Neben den Top-Städten bewertet die Studie erstmals auch die Chancen von 34 ausgewählten Metropolen in Schwellenländern. Dieser „Emerging Cities Outlook“ (ECO) gibt Auskunft darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Stadt ihren Globalisierungsgrad in den nächsten zehn bis 20 Jahren verbessert. Die wichtigsten Indikatoren dabei sind wirtschaftliche Aktivität, Zugang zu Fachkräften und Innovation. Spitzenreiter sind: Jakarta, Manila, Addis Abeba, Sao Paulo und Neu Delhi.
„Einige dieser Städte, vor allem in Asien, dürften in den nächsten zehn bis 20 Jahren zu den Top-Städten aufschließen können“, sagt Hales. In Afrika verzeichnet zudem die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba beträchtliche Fortschritte bei allen wichtigen Indikatoren und belegt den dritten Rang im ECO. Die kenianische Hauptstadt Nairobi hingegen verbesserte sich vor allem bei der wirtschaftlichen Aktivität und liegt an neunter Position.
Zusammen ermöglichen diese beiden Rankings eine Analyse globaler Städte mit den folgenden Komponenten:
• Darstellung der aktuellen Performance und des zukünftigen Potenzials
• Identifikation von Trends auf Basis historischer Daten über sechs Jahre
• Analyse der Performance von 84 Städten aus allen Regionen der Welt
• Auf einzelne Städte heruntergebrochene Bewertung anhand eines ganzheitlichen Verfahrens auf Basis vielfältiger Parameter und Indikatoren