Gefälschte Rezepte sind keine Ausnahme mehr – sie sind Teil der Realität in Apothekenbetrieben. Zwei Drittel der Apotheken in Deutschland berichten laut aktueller Online-Erhebung von mindestens einer Rezeptfälschung pro Monat. Bei sieben Prozent der befragten Teams treten sogar bis zu fünf Fälle auf. Besonders betroffen: hochpreisige Arzneimittel, digital generierte E-Rezepte und solche Präparate, die leicht weiterveräußerbar sind. Die Täter agieren mit Präzision – ausgestattet mit gefälschten Arztdaten, manipulierten QR-Codes und täuschend echten Dokumenten. Apothekenleitungen sehen sich dabei zunehmend mit einer Eskalationsspirale konfrontiert, die neben wirtschaftlichen Schäden auch rechtliche Konsequenzen und Reputationsverluste auslösen kann.
Die professionellen Angriffe treffen auf eine betriebliche Struktur, die in vielen Fällen nicht ausreichend auf diese Form von Täuschung vorbereitet ist. Zwar reagieren viele Teams inzwischen wachsam – doch häufig fehlen klar definierte Prozesse zur Plausibilitätsprüfung, zur Dokumentation, zur polizeilichen oder kassenseitigen Meldung sowie zur juristischen Absicherung. Ohne klar geregelte SOPs, interne Eskalationspläne und eine abgestimmte Versicherungsarchitektur bleiben viele Apotheken im Ernstfall strukturell ungeschützt.
Der zunehmende Betrugsdruck hat auch Konsequenzen für die Versicherungswirtschaft. Standardpolicen in der Betriebshaftpflicht bieten oft keine ausreichende Deckung bei Rezeptfälschungen – insbesondere dann nicht, wenn die Abgabe im guten Glauben erfolgt oder digitale Manipulationen beteiligt sind. Die Absicherung sogenannter Vertrauensschäden oder Rückforderungsansprüche durch Krankenkassen ist vielfach nur über Spezialbausteine verfügbar. Zudem zeigen Praxisbeispiele, dass viele Apothekenleitungen nicht vollständig über die Risiken und Ausschlüsse ihrer bestehenden Policen informiert sind. Der Regress kommt dann unerwartet – und trifft Betriebe oft in Phasen hoher Belastung.
Dabei sind versicherungsseitige Lösungen längst verfügbar. Spezialisierte Apothekenversicherungen bieten heute integrierte Schutzkonzepte, die digitale Rezeptfälschung, interne Manipulationen, strafrechtliche Risiken und regulatorische Folgen abdecken. Entscheidend ist jedoch, dass diese Angebote aktiv implementiert werden – mit exakten Deckungsbeschreibungen, strukturiertem Risikoausschluss und juristischer Rückendeckung. Apotheken, die auf Standardprodukte setzen, laufen Gefahr, im Schadensfall zwischen Verantwortungszuweisung, wirtschaftlichem Schaden und öffentlichkeitswirksamer Eskalation zu geraten.
Auch das Umfeld verändert sich. Mit der schrittweisen Einführung des E-Rezepts steigen die Angriffspunkte: QR-Codes können technisch korrekt, aber inhaltlich gefälscht sein. Ausdrucke werden per Mail oder Messenger übermittelt, Scanner erkennen die Quelle nicht. Die Telematikinfrastruktur gibt nur scheinbare Sicherheit – denn die Kontrolle über den Ursprung liegt außerhalb der Apotheken. Der digitale Wandel bringt damit nicht nur Chancen, sondern auch neue Sicherheitsrisiken mit sich. Diese müssen versicherungstechnisch antizipiert und organisatorisch eingehegt werden.
Für Apotheken bedeutet das: Führungskräfte sind gefordert, ihre Verantwortung neu zu definieren – nicht nur in Bezug auf das Arzneimittel, sondern auch hinsichtlich juristischer Resilienz, digitaler Kontrollfähigkeit und strategischer Versicherungsgestaltung. Wer sich heute absichert, sichert nicht nur das eigene Unternehmen – sondern schützt auch die Versorgung, die Reputation des Berufsstands und die Stabilität eines zunehmend komplexen Systems.
Von Matthias Engler, Fachjournalist
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