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Kurz bewegt, Herz geschützt

Neue Studie zeigt: Frauen profitieren von kurzen, intensiven Aktivitäten – Männer brauchen weiterhin regelmäßigen Sport

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Schon wenige Minuten intensiver Alltagsbewegung könnten bei Frauen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senken. Eine aktuelle Studie zeigt, dass kurze Phasen wie schnelles Treppensteigen oder zügiges Gehen erstaunliche Effekte auf die Herzgesundheit haben können – ein Ansatz, der vor allem für Frauen mit wenig Zeit vielversprechend ist. Doch warum profitieren Männer weniger von dieser Methode, und was bedeuten die Ergebnisse für künftige Bewegungsempfehlungen?

Kurze, intensive Bewegungsphasen könnten bei Frauen erheblich dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der University of Sydney, die auf einer umfangreichen Analyse von Daten der UK-Biobank basiert. Die Forschenden untersuchten, wie sich alltägliche, kurze und kräftige Bewegungseinheiten – auch bekannt als »Vigorous Intermittent Lifestyle Physical Activity« (VILPA) – auf die Gesundheit auswirken. Die Ergebnisse sind vor allem für Frauen im mittleren und höheren Alter bedeutsam.

Die Studie umfasste 22.368 Personen, die angaben, in ihrer Freizeit keine strukturierten sportlichen Aktivitäten auszuüben. Davon waren 13.018 Frauen und 9.350 Männer. Mithilfe von Accelerometern, die die Teilnehmenden zwischen 2013 und 2015 für eine Woche am Handgelenk trugen, wurden ihre Bewegungsgewohnheiten objektiv aufgezeichnet. Über eine Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 7,9 Jahren wurden in dieser Gruppe insgesamt 331 schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse (MACE) bei Frauen und 488 bei Männern dokumentiert.

Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. Bei Frauen war die Häufigkeit und Dauer kurzer, intensiver Aktivitäten mit einer deutlichen Reduktion des Risikos für MACE, Herzinfarkte und Herzversagen verbunden. Durchschnittlich 3,4 Minuten VILPA pro Tag senkten das Risiko für MACE um 45 Prozent und für Herzversagen um 67 Prozent. Selbst kürzere Phasen von 1,2 bis 1,6 Minuten pro Tag führten zu einer Risikoabsenkung um bis zu 40 Prozent. Besonders auffällig war eine nahezu lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung: Je mehr solcher Aktivitäten Frauen in ihren Alltag integrierten, desto stärker war die positive Wirkung auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit.

Für Männer fiel der Effekt deutlich schwächer aus. Hier konnte zwar ebenfalls ein Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und reduziertem Risiko festgestellt werden, jedoch war dieser wesentlich geringer ausgeprägt als bei Frauen. Die Studienautoren führen dies auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der physiologischen Reaktion des Herz-Kreislauf-Systems auf kurze, intensive Belastungen zurück.

Die Studie hebt hervor, dass solche kurzen Bewegungseinheiten in den Alltag integriert werden können, beispielsweise durch Treppensteigen oder zügiges Gehen. Die Ergebnisse sind besonders relevant, da ein erheblicher Anteil der Bevölkerung – etwa ein Drittel im Vereinigten Königreich – die bestehenden Empfehlungen für körperliche Aktivität nicht einhält. Angesichts einer zunehmenden sitzenden Lebensweise, insbesondere im Alter, könnte die Förderung solcher Aktivitäten ein wirkungsvoller und praktikabler Ansatz sein, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern.

Die Forschenden schlagen vor, die Leitlinien für körperliche Aktivität zu überdenken und geschlechtsspezifische Empfehlungen zu entwickeln. Solche differenzierten Ansätze könnten dazu beitragen, mehr Menschen zu erreichen und individuelle Bedürfnisse besser zu berücksichtigen.

Kommentar:

Die Erkenntnisse dieser Studie eröffnen neue Perspektiven in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und werfen grundlegende Fragen zur Gestaltung künftiger Gesundheitsleitlinien auf. Der Fokus auf kurze, intensive Bewegungseinheiten, die leicht in den Alltag integriert werden können, ist ein vielversprechender Ansatz, um auch Menschen zu erreichen, die sich bislang kaum körperlich betätigen.

Besonders bemerkenswert ist, wie stark Frauen von diesen kurzen Aktivitäten profitieren. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst minimale Bewegung – wenn sie intensiv genug ist – erhebliche gesundheitliche Vorteile bieten kann. Dies könnte insbesondere Frauen zugutekommen, die durch familiäre oder berufliche Verpflichtungen wenig Zeit für Sport haben oder keine Motivation für längere Trainingseinheiten aufbringen.

Allerdings wirft die geringere Wirksamkeit bei Männern Fragen auf, die nicht unbeachtet bleiben sollten. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Reaktion des Körpers auf Bewegung erfordern eine differenzierte Betrachtung. Während kurze Aktivitätseinheiten für Frauen offenbar ausreichend sind, um die Herzgesundheit maßgeblich zu verbessern, bleibt für Männer der Fokus auf regelmäßige, strukturierte sportliche Aktivitäten essenziell.

Diese Ergebnisse verdeutlichen auch die Bedeutung eines personalisierten Ansatzes in der Prävention. Standardisierte Empfehlungen, die für alle gleich gelten, werden den individuellen Bedürfnissen nicht gerecht. Eine Anpassung der Leitlinien, die geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigt, könnte ein entscheidender Schritt sein, um die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen effektiver zu gestalten.

Gleichzeitig stellen die Ergebnisse einen Aufruf dar, den Fokus auf Bewegung im Alltag zu stärken. Kleine Änderungen wie die Wahl der Treppe statt des Aufzugs oder kurze intensive Gehpausen könnten eine erhebliche Wirkung entfalten – eine einfache, niedrigschwellige und kostengünstige Maßnahme, die auch für ältere Menschen gut umsetzbar ist.

Angesichts der zunehmenden Alterung der Gesellschaft und der steigenden Prävalenz chronischer Erkrankungen ist es dringend erforderlich, neue Wege in der Gesundheitsförderung zu gehen. Die Studie liefert hierfür wichtige Impulse und fordert dazu auf, den Alltag als Chance für mehr Bewegung zu betrachten – besonders für Frauen, aber auch für Männer in anderer Form.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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