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Apotheken-News: Reformen, Risiken und Unsicherheiten

Wie politische, wirtschaftliche und gesundheitliche Herausforderungen die deutsche Apothekenlandschaft radikal verändern und die Zukunft der Gesundheitsversorgung prägen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Apothekenlandschaft in Deutschland befindet sich im Umbruch: Reformen, finanzielle Unsicherheiten und neue gesundheitliche Risiken stellen die Branche vor enorme Herausforderungen. Wie Apotheken sich absichern und anpassen müssen, um weiterhin eine stabile Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, zeigt ein aktueller Bericht. Die Zukunft der Apotheken und die Sicherheit der Patienten stehen auf dem Spiel.

Apotheken in Deutschland stehen derzeit vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl wirtschaftliche, politische als auch gesundheitliche Aspekte betreffen. Eine der grundlegenden Aufgaben, denen sich Apotheken stellen müssen, ist die Gestaltung einer umfassenden und präzisen Versicherungsstrategie. Elementare Versicherungen wie die Berufs- und Produkthaftpflicht sowie die Inhaltsversicherung bilden das Grundgerüst des Versicherungsschutzes, doch reicht dieser Basisschutz in den meisten Fällen nicht aus, um die vielfältigen potenziellen Gefahren abzudecken, denen eine Apotheke ausgesetzt ist. Angesichts der speziellen Risiken, die im Apothekenalltag auftreten können, ist es für Apotheken unerlässlich, spezialisierte Versicherungen in Betracht zu ziehen, um ihren Schutz zu optimieren und langfristig zu sichern.

Parallel zu diesen wirtschaftlichen Überlegungen sehen sich viele Menschen in Deutschland mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert, die durch gesundheitliche Einschränkungen bedingt sind. Im Jahr 2023 erhielten knapp 1,8 Millionen Menschen in Deutschland eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Diese Rente wird an Personen gezahlt, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht mehr in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit vollständig oder teilweise zu bestreiten. Die durchschnittliche Rentenhöhe betrug dabei weniger als 980 Euro pro Monat, eine Summe, die für viele Empfänger eine erhebliche finanzielle Herausforderung darstellt. Besonders alarmierend ist, dass jeder siebte Neurentner unter 45 Jahren diese Rente bezieht, was die Dringlichkeit der Problematik unterstreicht.

In der deutschen Apothekerschaft sorgt zudem eine jüngst beschlossene Strukturreform der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) für erhebliche Spannungen. Die Reform, die ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten soll, könnte den Deutschen Apothekertag (DAT) erheblich schwächen, indem seine Rolle und sein Einfluss deutlich reduziert werden. Dies hat zu großer Besorgnis innerhalb der Apothekerschaft geführt, da viele eine Erosion ihrer Mitspracherechte befürchten. Die Mitgliederversammlung der ABDA hat diese Reform im Juni beschlossen, doch die Diskussionen und Kontroversen über die künftige Rolle des DAT und die generelle Richtung der Apothekerpolitik in Deutschland halten weiterhin an.

Erschwerend kommt hinzu, dass Apotheken zunehmend mit einer sinkenden Zahlungsmoral ihrer Kundschaft konfrontiert sind, die ihre finanzielle Stabilität und damit auch die Versorgungssicherheit der Patienten gefährdet. Jens Boving, Inhaber der Apotheke am Markt in Ellwangen, beschreibt eine besorgniserregende Entwicklung, die sich seit der COVID-19-Pandemie abzeichnet. Immer häufiger bleiben Rechnungen unbezahlt, was für die Apotheken, die ohnehin oft mit geringen Margen arbeiten, zu einem ernsthaften Problem werden kann. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie wichtig eine solide finanzielle Absicherung und ein effektives Risikomanagement für Apotheken sind.

Inmitten dieser Herausforderungen sorgt der umstrittene Gesetzentwurf zur Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Unruhe. Der Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt (LAV) hat seine Mitglieder aufgerufen, an Protestkundgebungen in Erfurt und Dresden teilzunehmen, die kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen stattfinden sollen. Der Gesetzentwurf, der innerhalb der Bundesregierung auf erhebliche Widerstände stößt, könnte tiefgreifende Veränderungen im Apothekenwesen nach sich ziehen. Insbesondere das FDP-geführte Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) blockiert den Entwurf mit einem Leitungsvorbehalt, was die Verabschiedung des Gesetzes derzeit verhindert.

Neben der Sorge um die wirtschaftliche Stabilität wächst auch die Besorgnis um die Patientensicherheit. Apothekerin Marietheres Reher-Gremme aus Dülmen hat in einem offenen Brief an den Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Stefan Schwartze, ihre ernsten Bedenken bezüglich der geplanten Apothekenreform (ApoRG) geäußert. Die Reform sieht vor, Apotheken zu ermöglichen, auch ohne approbierte Apotheker zu arbeiten. Reher-Gremme warnt eindringlich vor den potenziell weitreichenden Konsequenzen, die diese Änderung für die Patientensicherheit haben könnte. Insbesondere im ländlichen Raum könnte die Reform erhebliche Risiken für die Gesundheitsversorgung mit sich bringen, wie der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel betont. Er kritisiert das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) in seiner derzeitigen Form scharf und sieht die Gefahr, dass die bestehende Apothekenstruktur durch diese Reform irreparabel beschädigt werden könnte.

Die Herausforderungen, denen Apotheken derzeit gegenüberstehen, werden durch technische Probleme weiter verstärkt. Der Eschweiler Apotheker Joost Ney befindet sich in einem offenen Konflikt mit dem Software- und Dienstleistungsanbieter Noventi. Der Streit dreht sich um den Ausfall eines sogenannten Konnektors – einer essentiellen Komponente für die Verarbeitung von E-Rezepten – in der Marien Apotheke. Der Ausfall und die verspätete Reparatur führten zu erheblichen Umsatzeinbußen, was Ney veranlasste, eine Schadenersatzforderung gegen Noventi zu stellen. Der Vorfall zeigt, wie stark Apotheken von einer funktionierenden technischen Infrastruktur abhängig sind und wie schwerwiegend die Folgen von Ausfällen sein können.

Zusätzlich zu den wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen sehen sich Apotheken und ihre Patienten mit gesundheitlichen Risiken konfrontiert. Die Europäische Union hat kürzlich vor potenziell tödlichen anaphylaktischen Reaktionen gewarnt, die durch das bei Multipler Sklerose (MS) eingesetzte Medikament Glatirameracetat ausgelöst werden können. Diese schwerwiegenden allergischen Reaktionen können sowohl unmittelbar nach der Injektion als auch erst Monate oder Jahre später auftreten und stellen eine ernsthafte Gefahr für Patienten dar.

Darüber hinaus bleiben wiederkehrende Harnwegsinfekte (HWI) ein belastendes Gesundheitsproblem, insbesondere für Frauen. Laut aktuellen medizinischen Leitlinien und Studien gibt es jedoch eine Reihe von präventiven Maßnahmen, die das Risiko solcher Infektionen deutlich verringern können. Auch Allergien, die sich zu Asthma entwickeln können, stellen eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar. Der sogenannte Etagenwechsel, bei dem sich allergische Reaktionen von den oberen auf die unteren Atemwege ausbreiten, ist eine häufig unterschätzte Gefahr, die oft erst erkannt wird, wenn bereits asthmatische Beschwerden auftreten.

Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie komplex und vielschichtig die Herausforderungen im Apothekenwesen sind. Wirtschaftliche, politische und gesundheitliche Aspekte greifen ineinander und erfordern von Apotheken ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, um ihre zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung weiterhin erfolgreich ausfüllen zu können.

Kommentar:

Die Apotheken in Deutschland stehen an einem Scheideweg. Die Vielzahl der Herausforderungen – von versicherungstechnischen Fragen über politische Reformen bis hin zu neuen gesundheitlichen Risiken – stellt die Branche vor massive Probleme. Die geplanten Reformen drohen, die bisherige Apothekenstruktur zu zerschlagen, was besonders in ländlichen Gebieten fatale Folgen für die Gesundheitsversorgung haben könnte. Zudem offenbart sich, wie stark Apotheken von einer soliden finanziellen Basis und einer funktionierenden technischen Infrastruktur abhängig sind. Die wachsenden gesundheitlichen Risiken, etwa durch gefährliche Medikamenten-Nebenwirkungen, verdeutlichen zudem die Bedeutung einer starken, gut abgesicherten Apothekerschaft. Es ist daher unerlässlich, dass Apotheken ihre Versicherungsstrategien überdenken und an die neuen Herausforderungen anpassen, um auch in Zukunft ihre zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung wahrnehmen zu können.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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