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Apotheken-News: Gesundheitsversorgung und politische Weichenstellungen in Deutschland

Kanzlerkandidatur, Apothekenkrise und drohende Risiken – Einblicke in die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Nominierung von Friedrich Merz als Kanzlerkandidat der CDU könnte entscheidende Impulse für die Apothekenpolitik in Deutschland setzen. Während die Hoffnung auf pharmazeutische Lieferdienste gescheitert ist und eine drohende Opioid-Krise auf dem Radar ist, bleibt das Apotheken-Reformgesetz weiterhin in der Warteschleife. Brandenburger Heilberufe fordern mehr politische Mitsprache und bessere Bedingungen im Gesundheitswesen. Angesichts der Herausforderungen durch Antibiotikaresistenzen und den Anstieg von Alzheimer-Fällen wird die Rolle der Apotheken als Schlüsselakteure in der Patientensicherheit immer klarer. Um die Arzneimittelversorgung zukunftssicher zu gestalten, sind innovative Ansätze und ein offener Dialog zwischen Politik und Gesundheitsberufen unerlässlich.

Friedrich Merz hat den entscheidenden Schritt getan, um die Union in den Wahlkampf für die nächste Bundestagswahl zu führen. Dies geschieht nach einer gemeinsamen Pressekonferenz mit CSU-Chef Markus Söder, der auf eine eigene Kanzlerkandidatur verzichtet und sich hinter Merz stellt. Diese Entscheidung wird als wichtiger Schritt zur Einigung innerhalb der Union gewertet. Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Henrik Wüst, der ebenfalls als möglicher Kandidat gehandelt wurde, zog seine Kandidatur zurück und erklärte seine Unterstützung für Merz. Kanzler Olaf Scholz äußerte sich neutral zu dieser Personalentscheidung und sah keine Nachteile in der Kandidatur von Merz. Diese Entwicklung könnte eine entscheidende Phase im Wahlkampf einläuten, in der Merz als treibende Kraft neue Wege für Deutschland und auch für die Apotheken beschreiten könnte.

Während Merz sich auf den Wahlkampf vorbereitet, zeichnet sich in Deutschland ein zunehmendes Interesse an der Zukunft der Apotheken ab. Vor allem die pharmazeutischen Lieferdienste, die in den letzten Jahren als große Innovation galten, haben die Erwartungen nicht erfüllt. Unternehmen wie Kurando, Mayd und First A wollten die Medikamentenversorgung revolutionieren, scheiterten jedoch an den hohen logistischen Anforderungen und den komplexen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Der anfängliche Hype, der durch etablierte Modelle von Lieferdiensten wie Wolt und Lieferando inspiriert war, konnte sich in der Praxis nicht durchsetzen. Die Start-ups kämpften mit unzureichender Rentabilität und einem Mangel an Nachfrage. Damit ist der Traum von einem flächendeckenden Medikamentenlieferdienst in Deutschland weitgehend gescheitert.

Gleichzeitig steht Deutschland vor einer potenziellen Opioid-Krise, die an die dramatische Entwicklung in den USA erinnert. Dort führte die massive Verschreibung von Opioiden zu einer Welle der Abhängigkeit und einer erschreckenden Zahl an Todesfällen. In Deutschland wird nun die Frage gestellt, ob ähnliche Risiken bestehen. Ein internationales Rechercheprojekt, an dem unter anderem der „Spiegel“ und das ZDF beteiligt sind, hat Hinweise darauf gefunden, dass auch hierzulande die Verschreibung starker Schmerzmittel in Kombination mit einer unzureichenden Kontrolle der Abhängigkeitspotenziale zu einem ernsthaften Problem werden könnte. Noch ist die Lage in Deutschland nicht vergleichbar mit der Situation in den USA, doch die Warnsignale sollten ernst genommen werden.

Inmitten dieser Problematiken bleibt die Apotheken-Reform weiter in der Warteschleife. Trotz wiederholter Ankündigungen, das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) voranzubringen, hat es die Bundesregierung erneut nicht geschafft, den Entwurf auf die Tagesordnung des Bundeskabinetts zu setzen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte ursprünglich zugesagt, die Reform bis Ende 2024 umzusetzen, doch die kontinuierlichen Verzögerungen machen dieses Ziel zunehmend unrealistisch. Apothekenbetreiber im ganzen Land kritisieren die Untätigkeit der Regierung, da sie dringend auf Anpassungen im rechtlichen und wirtschaftlichen Umfeld angewiesen sind, um den Herausforderungen der modernen Gesundheitsversorgung gerecht zu werden.

Zusätzlich kam eine Entscheidung des Finanzgerichts München, die ebenfalls Apotheken und ihre Kunden betrifft. Das Gericht entschied, dass Nahrungsergänzungsmittel, selbst wenn sie ärztlich verordnet wurden, steuerlich nicht als außergewöhnliche Belastungen absetzbar sind. Der zugrunde liegende Fall betraf einen Prostatakrebspatienten, der nach seiner Behandlung mit starken Nebenwirkungen kämpfte und erhebliche Ausgaben für eine Vielzahl von Nahrungsergänzungsmitteln geltend machte. Die Entscheidung des Gerichts stellt für viele Patienten, die auf solche Mittel angewiesen sind, einen Rückschlag dar, da ihre finanzielle Belastung dadurch nicht gemindert wird.

Während in Deutschland weiterhin politische und wirtschaftliche Debatten toben, haben die Heilberufe in Brandenburg klare Forderungen an die Politik formuliert. Vor der Landtagswahl kritisierten Vertreter der Ärzteschaft, Apotheker und anderer Heilberufe die unzureichende Unterstützung durch die Bundesregierung und forderten eine stärkere Einbindung in den politischen Entscheidungsprozess. Der Fachkräftemangel, der Abbau von Bürokratie und eine verbesserte Gesundheitsversorgung stehen im Mittelpunkt ihrer Forderungen. Diese Anliegen spiegeln sich auch in anderen Bundesländern wider und zeigen den dringenden Handlungsbedarf in der Gesundheitspolitik.

In einem weiteren Beitrag zur Patientensicherheit betonte die Präsidentin der ABDA, Gabriele Regina Overwiening, die zentrale Rolle der Apotheker bei der Gewährleistung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). Angesichts der alternden Bevölkerung und immer komplexer werdenden Therapien sei die Expertise der Apotheker wichtiger denn je. Apotheken sichern die korrekte Anwendung von Arzneimitteln und tragen maßgeblich zur Vermeidung von Risiken und Nebenwirkungen bei.

In Bayern hingegen fordert Gesundheitsministerin Judith Gerlach die Bundesregierung auf, die Pläne zur Einführung von Cannabis-Modellregionen zu stoppen. Diese Regionen sollten ursprünglich wissenschaftlich begleitet den Verkauf von Cannabis ohne Rezept in Apotheken ermöglichen. Doch Gerlach kritisiert das Vorhaben als gefährlichen Schritt in die falsche Richtung und ruft dazu auf, die Legalisierung von Cannabis zu überdenken.

Der Welttag der Patientensicherheit rückt dieses Jahr die Diagnosesicherheit in den Vordergrund. Fehlende oder falsche Diagnosen können schwerwiegende Folgen haben und den Heilungsprozess erheblich verzögern. Patienten sind dabei ein wichtiger Bestandteil des Diagnoseprozesses, da ihre aktive Beteiligung die Chancen auf eine genaue und rechtzeitige Diagnose erhöht. Dies gilt insbesondere bei komplexen Erkrankungen wie chronischer Müdigkeit, die oft fehlerhaft diagnostiziert wird.

Die Apothekergenossenschaft Noweda hat sich der Protestbewegung gegen die Apothekenkrise angeschlossen und unterstützt die Kampagne der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Rund 1500 Lieferfahrzeuge sind ab sofort mit dem Slogan „Patienten schützen, Apotheken retten“ unterwegs, um auf die bedrohliche Lage der Apotheken aufmerksam zu machen und Druck auf die Politik auszuüben.

Pharmaziestudierende nutzen das Student Exchange Programme (SEP) der International Pharmaceutical Students Federation (IPSF), um während ihrer Semesterferien internationale Erfahrungen zu sammeln. Über 1000 Studierende weltweit nehmen jährlich an dem Programm teil und absolvieren Praktika in Apotheken, Krankenhäusern oder in der Pharmaindustrie. Das Programm ermöglicht es den Studierenden, wertvolle Einblicke in andere Gesundheitssysteme zu gewinnen und ihre Kenntnisse im Ausland zu vertiefen.

Die Nominierung des Ungarn Olivér Várhely zum EU-Kommissar für Gesundheit hat in Brüssel für Unmut gesorgt. Trotz der Aufforderung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, mehr Frauen für Führungspositionen zu nominieren, entschied sich die ungarische Regierung für Várhely. Diese Entscheidung rückt erneut die politische Nähe von Várhely zum umstrittenen ungarischen Premierminister Viktor Orbán in den Fokus und sorgt für Kontroversen.

Ein Streit um die Zulassung von Obeticholsäure zur Behandlung der primären biliären Cholangitis (PBC) beschäftigt derzeit die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) und die EU-Kommission. Die EMA kam zu dem Schluss, dass die Risiken die Vorteile des Medikaments überwiegen und empfahl den Widerruf der Zulassung. Der Hersteller Advanz Pharma legte erfolgreich Einspruch beim EuGH ein, wodurch die Zulassung vorerst erhalten bleibt.

Das Thema Antibiotikaresistenzen wird weltweit zunehmend als ernsthafte Bedrohung wahrgenommen. Eine umfassende internationale Analyse zeigt alarmierende Trends, und die Zahl der Todesfälle aufgrund von Antibiotikaresistenzen wird sich in den kommenden Jahrzehnten dramatisch erhöhen. Dies stellt die globale Gesundheitsversorgung vor immense Herausforderungen.

Die Zahl der Todesfälle durch Alzheimer in Deutschland ist in den letzten 20 Jahren dramatisch angestiegen. Besonders betroffen sind ältere Menschen über 85 Jahre. Der demografische Wandel und die steigende Lebenserwartung tragen wesentlich dazu bei, dass Alzheimer immer häufiger zur Todesursache wird.

Spannungskopfschmerzen betreffen Millionen Menschen weltweit. Die drückenden Schmerzen, die oft als das Gefühl eines engen Helms beschrieben werden, entstehen durch muskuläre Verspannungen und Stress. Es gibt wirksame Methoden, um diesen Schmerzen vorzubeugen oder sie zu lindern, wie etwa Entspannungstechniken oder leichte Schmerzmittel.

Abschließend ist die Entdeckung von IL-4 als Ursache für die Erschöpfung von CAR-T-Zellen ein Meilenstein in der Immuntherapie. Diese Zellen sind eine der vielversprechendsten Behandlungen gegen Krebserkrankungen, doch ihre langfristige Wirksamkeit wird durch die Erschöpfung der T-Zellen eingeschränkt. Neue Erkenntnisse bieten Ansätze, um diese Therapien weiter zu verbessern.

Kommentar:

Die Themen, die sich in der aktuellen Nachrichtenlage abzeichnen, spiegeln die großen Herausforderungen wider, denen Deutschland in den kommenden Jahren gegenüberstehen wird. Von der politischen Zukunft unter einem potenziellen Kanzler Friedrich Merz über die drohende Opioid-Krise bis hin zu Fragen der Arzneimittelversorgung und Patientensicherheit – die politischen und gesellschaftlichen Weichenstellungen, die jetzt getroffen werden, haben weitreichende Konsequenzen. Besonders bemerkenswert ist die Rolle der Apotheken in diesem Kontext, die nicht nur als Gesundheitsdienstleister agieren, sondern zunehmend auch politisch und wirtschaftlich Druck aufbauen, um ihre Zukunft zu sichern. Die verschiedenen Protestaktionen und Reformdebatten zeigen, dass die Apothekenbranche an einem Scheideweg steht. Zudem wird die Gesundheitsversorgung durch globale Herausforderungen wie Antibiotikaresistenzen und Alzheimer weiter belastet. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft auf diese komplexen Entwicklungen reagieren werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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