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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Cyber-Risiken, Insolvenzen und Innovationswellen

Proteste gegen Promi-Werbung und neue Kommunikationstools prägen eine sich dynamisch entwickelnde deutsche Apothekenbranche

(PresseBox) (Karlsruhe, )
In der beschaulichen Stadt Kulmbach regt sich Widerstand gegen die Werbepraktiken großer Online-Apotheken, angeführt von einer entschlossenen Bewohnerin, die gegen die von Günther Jauch unterstützte Kampagne vorgeht, nachdem ihre Stamm-Apotheke schließen musste. Gleichzeitig warnen Versicherer vor steigenden Risiken durch Cyber-Angriffe in deutschen Apotheken, die durch veraltete Systeme und mangelnde Schulungen anfällig sind. Nach der Insolvenz der AvP Deutschland GmbH befindet sich die Apothekenbranche in einer Phase des Wandels, gezwungen zu strukturellen Anpassungen und verstärktem Risikomanagement. Einen Fortschritt gibt es jedoch zu verzeichnen: CompuGroup Medical hat von der Gematik eine Zulassung für seinen TI-Messenger erhalten, der den Informationsaustausch zwischen medizinischen Einrichtungen vereinfachen soll. Die Onkologie steht vor neuen Herausforderungen, da modernere und zielgerichtete Krebsmedikamente spezialisierte Beratungen in Apotheken erfordern. In den USA wurden 50 neue Medikamente zugelassen, die globalen Einfluss versprechen, insbesondere in Onkologie, Dermatologie und Kardiologie. In Deutschland kritisiert die Arzneimittelkommission Qualitätsmängel bei Metamizol-Tropfen des Herstellers Zentiva. Schleswig-Holstein hat unterdessen ein Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige beschlossen, um den Missbrauch zu bekämpfen. Und schließlich zeigt eine Studie aus Graz, wie Kochkunst in Therapien für Depressionen und Essstörungen integriert werden kann, und unterstreicht die Bedeutung der Ernährungsmedizin als ergänzende Behandlungsoption.

Protest gegen Promi-Werbung: Kulmbacher Apothekenkundin konfrontiert Günther Jauch

In der beschaulichen Stadt Kulmbach regt sich Widerstand gegen die Werbepraktiken großer Online-Apotheken, speziell gegen eine Kampagne, die von dem bekannten Fernsehmoderator Günther Jauch unterstützt wird. Michaela Axtner, eine 65-jährige Bewohnerin Kulmbachs und langjährige Chronikerin, hat sich entschlossen, öffentlich gegen diese Werbemaßnahmen vorzugehen. Ihr Ärger entzündete sich besonders nach der Schließung ihrer Stamm-Apotheke, die für sie mehr als nur eine Bezugsquelle für Medikamente war; sie war ein wesentlicher Teil ihrer Lebensqualität und ihres sozialen Umfelds.

Axtner beschreibt die Werbung als „arrogant“ und empfindet sie als persönlichen Angriff auf die Werte und die Wichtigkeit lokaler Apotheken, die oft eine weitreichende Rolle in der Gemeinschaft spielen, insbesondere für ältere und gesundheitlich vorbelastete Personen. In einem emotionalen Protestbrief an Günther Jauch bringt sie ihre Enttäuschung zum Ausdruck und fordert eine Rechenschaft über die sozialen Auswirkungen derartiger Werbekampagnen.

Die Debatte, die Axtner angestoßen hat, findet in Kulmbach und darüber hinaus Anklang. Viele Bürgerinnen und Bürger sowie lokale Apotheker teilen ihre Besorgnis über die zunehmende Verdrängung lokaler Geschäfte durch große Online-Plattformen. Gesundheitsexperten und lokale Politiker werden zunehmend aufgefordert, Stellung zu beziehen und die Regulierung von Werbung in sensiblen Bereichen wie der Gesundheitsversorgung zu überdenken.

Die Diskussion zeigt, dass die technologische Entwicklung und die Digitalisierung des Gesundheitsmarktes nicht nur Chancen, sondern auch signifikante Risiken bergen. Diese Entwicklung stellt insbesondere für ältere und weniger technikaffine Menschen eine Barriere dar und könnte die Kluft zwischen den verschiedenen Nutzergruppen weiter vertiefen.

Der Fall von Michaela Axtner wirft ein Schlaglicht auf eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit: die Balance zwischen technologischem Fortschritt und menschlicher Nähe. Während Online-Apotheken zweifellos Bequemlichkeit und oft auch Kostenvorteile bieten, dürfen die fundamentalen Bedürfnisse bestimmter Bevölkerungsgruppen nicht übergangen werden. Personen wie Axtner suchen nicht nur nach einem Anbieter für Medikamente, sondern nach einem vertrauensvollen Ansprechpartner, der Teil ihrer täglichen sozialen Interaktion ist.

Die Werbung, die große Online-Unternehmen und ihre prominenten Fürsprecher betreiben, muss daher kritisch hinterfragt werden. Es geht nicht nur darum, Verkaufszahlen zu steigern, sondern auch darum, verantwortungsvoll mit dem Vertrauen und den Bedürfnissen von Verbrauchern umzugehen. Die Gesellschaft muss sich fragen, ob und wie technologische Innovationen das soziale Gefüge beeinflussen und welche Maßnahmen erforderlich sind, um eine gerechte und inklusive Versorgung zu gewährleisten.

Die von Axtner initiierte Debatte ist ein wichtiger Anstoß, um über den Wert lokaler Dienstleistungen in einer zunehmend digitalisierten Welt neu nachzudenken. Der Fall zeigt, dass es nicht nur um die Verfügbarkeit von Produkten geht, sondern auch um die Erhaltung von menschlicher Interaktion und um Zugänglichkeit im Gesundheitswesen. Es ist essenziell, dass diese Diskussion geführt wird und dass alle Beteiligten, einschließlich der Werbenden und der Politik, ihre Verantwortung ernst nehmen.

Anpassung und Vorsorge: Die deutsche Apothekenbranche im Wandel nach der AvP-Krise

Die Insolvenz von AvP Deutschland GmbH hat als eines der prägendsten Ereignisse der letzten Jahre tiefgreifende Auswirkungen auf die deutsche Apothekenbranche hinterlassen. Diese Situation hat nicht nur finanzielle Einbußen für zahlreiche Apotheken zur Folge gehabt, sondern auch zu einer branchenweiten Reflexion über Risikomanagement und die Notwendigkeit struktureller Anpassungen geführt.

Als AvP, ein wesentlicher Akteur im Bereich der Apothekenabrechnungen, Insolvenz anmeldete, wurden viele Apotheken mit unvorhergesehenen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Dieser Schlag traf die Apotheken umso härter, da sie sich bereits in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld befanden, geprägt durch steigenden Wettbewerbsdruck und regulative Unsicherheiten. Die abrupte Ankündigung der Insolvenz ließ vielen Apothekenbetreibern kaum Zeit, angemessen zu reagieren, und führte zu einem hastigen Ringen um die Sicherung ihrer finanziellen Ansprüche.

Die Krise hat die Schwachstellen einer übermäßigen Abhängigkeit von einzelnen Dienstleistern offengelegt und die Wichtigkeit einer diversifizierten Geschäftsstrategie betont. Es wurde deutlich, dass ein robustes Risikomanagement essenziell ist, nicht nur in Bezug auf finanzielle Sicherheiten, sondern auch hinsichtlich der Auswahl und Überwachung von Geschäftspartnern.

Die Diskussionen, die durch die AvP-Insolvenz angestoßen wurden, betreffen auch die Rolle der Versicherungen. Viele Apotheker mussten feststellen, dass ihre bestehenden Policen nicht ausreichend waren, um die durch die Insolvenz entstandenen Schäden abzudecken. Dies hat zu einer branchenweiten Überprüfung der Versicherungsbedürfnisse und -angebote geführt, wobei der Fokus verstärkt auf spezifischere und umfassendere Deckungskonzepte gelegt wird.

Die Insolvenz von AvP dient als Weckruf für die Apothekenbranche, ihre Risikomanagementstrategien grundlegend zu überdenken und anzupassen. Diese Krise unterstreicht die Notwendigkeit für Apotheken, nicht nur ihre internen Prozesse zu stärken, sondern auch ihre externen Beziehungen sorgfältig zu managen.

Einer der wichtigsten Ansätze zur Minimierung solcher Risiken in der Zukunft ist die Diversifizierung der Dienstleister. Apotheken sollten nicht zulassen, dass ihre wirtschaftliche Gesundheit von einem einzelnen Abrechnungspartner abhängt. Stattdessen ist es ratsam, Verträge mit mehreren Dienstleistern zu unterhalten, um das Risiko zu streuen und eine größere Kontrolle über die finanziellen Operationen zu gewährleisten.

Darüber hinaus ist die Schaffung von Notfallfonds und die Bildung finanzieller Rücklagen von entscheidender Bedeutung. Solche Maßnahmen ermöglichen es Apotheken, auf unvorhergesehene finanzielle Schocks reagieren zu können, ohne sofort in eine existenzielle Krise zu geraten.

Es ist ebenfalls unerlässlich, dass Apotheken und ihre Verbände eine aktivere Rolle in den regulatorischen Diskussionen spielen. Die Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden kann dazu beitragen, Gesetze und Vorschriften zu formen, die die Stabilität und Sicherheit der Apotheken fördern. Nur durch eine solche proaktive Haltung können Apotheken sicherstellen, dass ihre Interessen angemessen vertreten und geschützt sind.

Letztlich zeigt die AvP-Insolvenz die Bedeutung der kontinuierlichen Bildung und des Trainings für Apothekenbetreiber und ihre Mitarbeiter auf. Ein tieferes Verständnis für wirtschaftliche und rechtliche Risiken, zusammen mit dem Wissen um effektive Strategien zu deren Management, ist entscheidend, um die Resilienz der Apotheken zu stärken.

Die durch die AvP-Krise ausgelösten Veränderungen können als Chance für die Apothekenbranche gesehen werden, sich nicht nur zu erholen, sondern sich auch zukunftssicher aufzustellen. Durch die Implementierung von Lehren aus dieser Krise können Apotheken besser vorbereitet und widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Herausforderungen werden.

Sicherheit und Effizienz im Fokus: CompuGroup Medical erhält Gematik-Zulassung für TI-Messenger

CompuGroup Medical, ein führender Akteur im Bereich der Gesundheitstechnologie, hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Die Gematik hat dem Unternehmen die Zulassung für seinen TI-Messenger erteilt. Diese Entwicklung wurde am Montag offiziell gemacht und am Dienstag durch eine Bekanntgabe auf der Firmenwebsite bestätigt. Der TI-Messenger von CGM ist eine spezialisierte Kommunikationslösung, die darauf abzielt, den Austausch von Informationen zwischen verschiedenen medizinischen Einrichtungen, wie Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäusern, zu vereinfachen und sicherer zu gestalten.

Die Anwendung ermöglicht es den Nutzern, Nachrichten sicher und effizient zu verschicken, unterstützt durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nach einmaliger Authentifizierung. Dies stellt einen entscheidenden Vorteil in einer Branche dar, in der Datenschutz und die Sicherheit von Patienteninformationen höchste Priorität haben. Der Messenger ist sowohl auf Desktop-PCs als auch auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets nutzbar, was die Flexibilität in der Kommunikation weiter erhöht.

Ulrich Thomé, der Geschäftsführer von CGM, äußerte sich positiv über die Zulassung: "Diese Anwendung wird den Arbeitsalltag unserer Nutzer erheblich erleichtern. Sie ermöglicht es, schnell und unkompliziert Rückfragen zu klären, was besonders in hektischen medizinischen Umgebungen von großem Nutzen sein kann."

Die Einführung des CGM TI-Messengers folgt auf ähnliche Zulassungen anderer Anbieter im Laufe des Jahres, was die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen unterstreicht. Famedly und Gesida hatten bereits früher im Jahr die Zulassung für ihre eigenen Messenger-Lösungen erhalten, was den wachsenden Markt für sichere Kommunikationslösungen in diesem Sektor zeigt.

Die Zulassung des CGM TI-Messengers durch die Gematik ist mehr als nur ein weiterer Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens; sie ist ein klares Zeichen für die Notwendigkeit, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren im medizinischen Bereich zu verbessern. In einer Zeit, in der die Effizienz der medizinischen Versorgung zunehmend unter Druck steht, bieten solche technologischen Fortschritte eine willkommene Unterstützung. Doch es bleibt abzuwarten, wie sich die Anwendung in der Praxis bewährt und ob sie die hohen Erwartungen erfüllen kann. Nichtsdestotrotz ist die fortlaufende Integration von sicheren und effizienten digitalen Lösungen in das Gesundheitswesen ein unabdingbarer Schritt in die richtige Richtung.

Neue Herausforderungen in der Apothekenpraxis: Umgang mit Nebenwirkungen moderner Krebsmedikamente

In der modernen Onkologie werden zunehmend zielgerichtete Krebsmedikamente eingesetzt, die sich deutlich von der herkömmlichen Chemotherapie unterscheiden. Diese Medikamente, darunter über 150 Neuzulassungen, sind speziell darauf ausgerichtet, auf molekularer Ebene zu wirken, was sie weniger invasiv, aber nicht weniger komplex in der Handhabung macht. Mit diesen fortschrittlichen Therapieansätzen steigt auch der Bedarf an spezialisierter Beratung in den Apotheken.

Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hebt hervor, dass Apotheker eine Schlüsselrolle bei der Erkennung und Behandlung unerwünschter Arzneimittelwirkungen spielen. Diese können variieren von alltäglichen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Durchfall bis hin zu seltenen, jedoch potenziell lebensbedrohlichen Zuständen wie venöser Thromboembolie und Pneumonitis, wie Professor Dr. Yon-Dschun Ko, Chefarzt im Johanniter-Krankenhaus Bonn, auf dem Pharmacon-Fortbildungskongress in Schladming erläuterte.

Diese Nebenwirkungen sind oft schwer zu erkennen, da sie sich durch unspezifische Symptome wie Husten, Müdigkeit und Fieber manifestieren können. Die Apotheken stehen daher vor der Herausforderung, nicht nur die Medikamente korrekt auszugeben, sondern auch eine beratende Rolle einzunehmen, um sicherzustellen, dass Patienten die richtige Behandlung erhalten und schwere Nebenwirkungen vermieden werden.

Ein innovatives Projekt der Johanniter-Kliniken Bonn, das auf Remote Patient Monitoring setzt, illustriert die Richtung, in die sich die patientenzentrierte Versorgung bewegt. Hierbei werden täglich digitale Gesundheitsdaten von hämatologischen und onkologischen Patienten erfasst, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Apotheken sind ein integraler Bestandteil dieses Systems, indem sie regelmäßige Überprüfungen der Blutwerte durchführen und eine fortlaufende pharmazeutische Beratung gewährleisten.

Die zunehmende Komplexität der Krebstherapien stellt neue Anforderungen an die pharmazeutische Betreuung, die weit über die traditionelle Rolle der Medikamentenausgabe hinausgeht. Die Integration von Apothekern in die direkte Patientenversorgung, unterstützt durch digitale Überwachungswerkzeuge, markiert einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie wir die medikamentöse Behandlung und Patientensicherheit angehen. Dieser Ansatz bietet nicht nur eine effektivere Überwachung von Nebenwirkungen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem. In einer Zeit, in der personalisierte Medizin immer mehr zum Standard wird, sind Apotheker unverzichtbar, um die Brücke zwischen komplexen Therapieplänen und Patientenwohlbefinden zu schlagen. Ihre Rolle entwickelt sich stetig weiter, und sie werden zunehmend zu einem unverzichtbaren Bestandteil im Gesundheitswesen.

Innovationswelle aus den USA: Neue Arzneimittel setzen globale Standards

In den Vereinigten Staaten wurden im vergangenen Jahr 50 neue Medikamente zugelassen, die das Potenzial haben, die pharmazeutische Landschaft global zu prägen. Diese Innovationen spiegeln die fortgesetzte Führungsrolle der USA in der Arzneimittelentwicklung wider und könnten bald auch den deutschen Markt erreichen. Besonders hervorzuheben sind die Fortschritte in der Onkologie, Dermatologie und Kardiologie, die zusammen fast die Hälfte der Neuzulassungen ausmachen.

Onkologische Medikamente stehen mit 15 Zulassungen, was 30 Prozent der Gesamtzulassungen entspricht, an der Spitze. Diese sind insbesondere für die Behandlung verschiedener Krebsarten wie solide Tumoren und Leukämie gedacht. Dermatologische und hämatologische Innovationen folgen mit jeweils sechs Zulassungen. Die neu genehmigten kardiologischen Medikamente bieten verbesserte Behandlungsoptionen für Krankheiten wie die kardiale Amyloidose.

Ein signifikanter Anteil der Zulassungen, nämlich 64 Prozent, entfällt auf kleine Moleküle. Proteine, darunter monoklonale und bispezifische Antikörper, machen 32 Prozent der Neuzulassungen aus. Die Zulassung von zwei auf Oligonukleotiden basierenden Medikamenten zeigt die zunehmende Diversität in der Medikamentenentwicklung.

Ein besonders interessanter Fall ist Xanomelin/Trospium, bekannt unter dem Handelsnamen Cobenfy™, eine Kombinationstherapie zur Behandlung von Schizophrenie. Diese stellt die erste neuartige Therapieoption für diese Erkrankung seit Jahrzehnten dar. Ursprünglich in den späten 1990er Jahren für Alzheimer entwickelt, wurde das Projekt aufgrund von Nebenwirkungen eingestellt, aber später aufgrund seiner antipsychotischen Potenziale wieder aufgegriffen.

Ebenfalls bemerkenswert ist die Entwicklung im Bereich der Fettlebererkrankungen. Resmetirom (Rezdiffra™) von Madrigal Pharmaceuticals bietet als erstes spezifisches Medikament gegen MASH (nicht metabolisch-assoziierte Steatohepatitis) neue Hoffnung für Millionen Betroffene.

Die Zulassung der Dreifachkombination Vanzacaftor/Tezacaftor/Deutivacaftor (Alyftrek™) für Mukoviszidose könnte aufgrund ihrer verbesserten Effizienz und der vereinfachten Dosierung eines der umsatzstärksten Medikamente werden. Sie zeigt, wie fortlaufende Forschung und Entwicklung bestehende Therapien verbessern können, um das Leben der Patienten zu erleichtern.

Die Welle neuer Arzneimittelzulassungen in den USA demonstriert eindrucksvoll, wie innovativ die pharmazeutische Forschung dort ist. Doch die globale Bedeutung dieser Entwicklungen liegt nicht nur in ihren kommerziellen Potentialen, sondern vor allem in ihrem therapeutischen Wert. Die Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem wird darin bestehen, diese neuen Therapien schnell und gerecht zu bewerten, damit sie den Patienten hierzulande zugänglich gemacht werden können. Die Fähigkeit, von solchen Innovationen zu lernen und sie effektiv zu integrieren, wird entscheidend sein für die zukünftige Resilienz und Effektivität der Gesundheitsversorgung in Deutschland.

AMK rügt Qualitätsmängel bei Metamizol-Tropfen und kritisiert Zentiva

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) hat scharfe Kritik an den anhaltenden Qualitätsproblemen bei Metamizol-Tropfen des Herstellers Zentiva geübt. Nach einem sprunghaften Anstieg der Meldungen zu Mängeln im Jahr 2024 wirft die AMK dem Unternehmen Passivität vor und moniert, dass Apotheken die Verantwortung für Qualitätskontrollen übertragen werde.

Zwischen 2021 und 2023 gingen jährlich rund 300 Verdachtsmeldungen zu Qualitätsproblemen bei Zentivas Metamizol-Tropfen ein. Im Jahr 2024 stieg die Zahl auf 1.804 Meldungen. Im Vergleich dazu wurden für Produkte anderer Hersteller im gleichen Zeitraum lediglich 117 Fälle registriert. Zu den Beanstandungen zählen Auskristallisationen an Flaschenhälsen, Deckeln und Tropfmonturen sowie verklebte Verschlüsse, die das Öffnen der Flaschen erschweren. Besonders betroffen sind Schmerzpatienten und ältere Menschen, die durch diese Mängel in ihrer Medikamenteneinnahme behindert werden. Teilweise sind Chargennummern und Verfallsdaten unleserlich, und in einigen Fällen trat Wirkstofflösung aus der Verpackung aus.

Die AMK kritisiert, dass Zentiva die berichteten Mängel zwar anerkannt und Korrekturmaßnahmen zugesagt hat, diese jedoch nicht ausreichend seien. Insbesondere stört sich die Kommission an der Aufforderung des Herstellers, dass Apotheken jede Flasche vor der Abgabe an Patienten visuell auf Kristallisationen überprüfen sollen. Diese Maßnahme belaste die Apotheken zusätzlich und verlagere die Verantwortung für die Sicherstellung der Qualität unzulässig auf die Endverbraucherebene. Ein umfassender Rückruf betroffener Chargen sei bislang ausgeblieben.

Ein Bericht des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker (ZL) im Auftrag der AMK untermauert die Kritik. Bei einer Untersuchung von 13 Flaschen erfüllten neun nicht die Anforderungen an die Gleichförmigkeit der Dosierung. Die AMK sieht in diesen Qualitätsmängeln nicht nur eine Beeinträchtigung der Arzneimittelsicherheit, sondern auch ein potenzielles Risiko für die Gesundheit der Patienten. Verzögerte Schmerztherapien oder unzureichende Dosierungen könnten die Folge sein. In einem Fall erlitt ein Patient eine Schnittverletzung beim Versuch, eine Flasche zu öffnen.

Die AMK fordert die zuständigen Behörden auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Risiken für die Patienten zu minimieren. Sie plädiert dafür, dass fehlerhafte Chargen nicht weiter in den Verkehr gebracht werden dürfen. Zugleich empfiehlt die Kommission den Einsatz alternativer Darreichungsformen wie Tabletten oder Zäpfchen, um die Versorgung sicherzustellen.

Apotheken werden gebeten, Patienten aktiv zu möglichen Nebenwirkungen oder Einschränkungen der Therapie zu befragen und solche Vorfälle an die AMK zu melden. Zudem sollten herstellerbedingte Qualitätsmängel den Überwachungsbehörden gemeldet werden, um die Arzneimittelsicherheit langfristig zu gewährleisten. Die AMK dankt den Apotheken für ihre Bemühungen und ihren Einsatz bei der Risikominimierung.

Die Kritik der AMK an Zentiva ist nicht nur berechtigt, sondern dringend notwendig. Qualitätsmängel, wie sie bei den Metamizol-Tropfen aufgetreten sind, sind inakzeptabel – insbesondere, wenn sie die Patientensicherheit gefährden. Arzneimittelhersteller tragen eine besondere Verantwortung, die über bloße Korrekturmaßnahmen hinausgeht. Es kann nicht sein, dass Apotheken mit zusätzlichen Aufgaben belastet werden, die eigentlich in die Zuständigkeit der Hersteller fallen.

Der Hinweis, die Flaschen vor der Abgabe visuell zu prüfen, mag pragmatisch erscheinen, ist jedoch keine Lösung. Er zeigt vielmehr, dass die Verantwortung für die Produktqualität verschoben wird – weg vom Hersteller, hin zu den Apotheken. Diese Haltung ist nicht nur problematisch, sondern schädlich für das Vertrauen der Patienten in die Arzneimittelsicherheit.

Die Behörden sind jetzt gefordert, klare und durchsetzbare Maßnahmen zu ergreifen. Ein Rückruf betroffener Chargen wäre ein erster Schritt. Langfristig muss jedoch die Frage gestellt werden, wie solche Vorfälle künftig verhindert werden können. Die Arzneimittelsicherheit darf nicht durch wirtschaftliche Interessen gefährdet werden.

Es bleibt zu hoffen, dass die Kritik der AMK ein Umdenken bei Herstellern wie Zentiva bewirkt. Denn eines steht fest: Die Sicherheit der Patienten muss oberste Priorität haben.

Schleswig-Holstein geht voran: Landesweites Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige

In einem beispielhaften Schritt zur Eindämmung des Missbrauchs von Lachgas als Partydroge hat Schleswig-Holstein die Einführung eines Verkaufsverbots an Minderjährige beschlossen. Das Landesgesundheitsministerium kündigte an, eine entsprechende Verordnung im kommenden Frühjahr zu erlassen, nachdem die Bundesregierung es versäumt hat, eine bundesweite Regelung umzusetzen. Dieser regionale Vorstoß folgt auf ähnliche Maßnahmen in Hamburg, wo bereits zu Beginn des Jahres ein Verbot in Kraft getreten ist.

Das Ministerium in Schleswig-Holstein reagiert damit auf die anhaltende Nutzung von Lachgas unter Jugendlichen, das trotz seiner medizinischen Ursprünge als Narkosemittel zunehmend als Rauschmittel auf Partys Verwendung findet. In der Medizin wird Lachgas heute nur noch selten verwendet, da es durch effektivere und sicherere Narkosemittel ersetzt wurde. Die leichte Verfügbarkeit und die vermeintliche Harmlosigkeit der Substanz haben jedoch zu einem Anstieg der Nutzung geführt, der ernsthafte gesundheitliche Risiken birgt.

Die Landesregierung hat nach umfassenden Beratungen mit Kommunen und Suchthilfeorganisationen die Notwendigkeit eines Verbots erkannt und plant dessen Umsetzung, falls keine bundesweite Regelung erfolgt. Die geplante Verordnung sieht vor, den Verkauf von Lachgas an Minderjährige zu unterbinden und Verstöße mit hohen Bußgeldern zu ahnden. Die Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) betonte, dass das Land nicht länger auf Initiativen der Bundesregierung warten könne und bereit sei, eigenständig zu handeln, um die Gesundheit der Jugendlichen zu schützen.

Die Entscheidung Schleswig-Holsteins, ein Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige einzuführen, ist ein mutiger und notwendiger Schritt, der die Dringlichkeit des Problems anerkennt und proaktiv angeht. Während die Bundespolitik durch Uneinigkeit und Verzögerungen gekennzeichnet ist, zeigen die Landesregierungen in Hamburg und nun in Schleswig-Holstein, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Dieses Vorgehen könnte ein Weckruf für andere Bundesländer sein, ähnliche Maßnahmen zu erwägen, um die Jugend vor den Gefahren des Lachgaskonsums zu schützen. Es bleibt zu hoffen, dass diese regionalen Initiativen einen neuen Anstoß für eine bundesweite Regelung geben, die einheitlich und umfassend den Missbrauch dieser Substanz verhindert.

Fieber bei Kindern: Ein Immunsystem in Aktion

Kinder fiebern nicht selten häufiger und höher als Erwachsene, eine natürliche Reaktion ihres sich entwickelnden Immunsystems. In der medizinischen Praxis wird bei Erwachsenen eine Temperatur zwischen 37,5 °C und 38 °C als erhöht angesehen, über 38 °C als Fieber. Bei Kindern hingegen beginnt die Fieberschwelle bereits bei 38,5 °C, außer bei Säuglingen unter drei Monaten, bei denen schon 38 °C als Fieber gelten.

Typischerweise sind es Infekte, die bei Kindern zu einem Temperaturanstieg führen, besonders in der kälteren Jahreszeit. Ob Atemwegserkrankungen oder Harnwegsinfekte, die Symptome sind oft vielfältig. Auch bekannte Kinderkrankheiten wie Masern oder Windpocken können Fieber auslösen, oft begleitet von charakteristischen Hautausschlägen. Daher ist es wichtig, dass Eltern neben der Temperatur auch auf weitere Symptome achten.

Die Messung der Körpertemperatur bei Kindern gestaltet sich oft schwierig. Die rektale Messmethode gilt als die zuverlässigste, ist jedoch bei den kleinen Patienten unbeliebt. Alternativen wie die Messung unter der Zunge oder im Ohr bieten weniger Präzision und können bei unkorrekter Anwendung zu Fehlinterpretationen führen. Moderne digitale Thermometer und Technologien bieten hier zwar schnellere Ergebnisse, jedoch sollten diese sorgfältig gehandhabt werden.

Bei der Fiebersenkung setzen viele Eltern zunächst auf bewährte Hausmittel wie Wadenwickel, bevor sie zu Medikamenten greifen. In der Pharmazie sind Paracetamol und Ibuprofen die am häufigsten empfohlenen Mittel zur Fiebersenkung bei Kindern, wobei die Dosierung strikt nach Körpergewicht und Alter des Kindes erfolgt. Es ist jedoch essenziell, die Maximaldosen nicht zu überschreiten und ausreichende Zeitabstände zwischen den Dosierungen zu wahren.

Trotz der Verfügbarkeit von Medikamenten ist eine Fiebersenkung nicht immer notwendig. In vielen Fällen kann das Fieber als Teil der natürlichen Abwehrreaktion des Körpers angesehen werden, besonders wenn es das Kind nicht stark beeinträchtigt. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist jedoch kritisch, um Dehydrierung zu vermeiden, insbesondere bei Neugeborenen und Säuglingen, wo ein Flüssigkeitsmangel selbst zu Fieber führen kann.

Fieberkrämpfe, die insbesondere bei schnellem Temperaturanstieg auftreten können, sind zwar beängstigend, aber meist harmlos und erfordern keinen medikamentösen Eingriff zur Prävention. Allerdings ist nach dem ersten Fieberkrampf ein ärztlicher Rat anzuraten, und in bestimmten Fällen sollte auch ohne Krampfanfälle ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Die Fähigkeit des kindlichen Körpers, auf Krankheitserreger mit Fieber zu reagieren, ist ein beeindruckendes Zeichen für die Aktivität des Immunsystems. Doch die Unsicherheit vieler Eltern im Umgang mit dem Fieber ihrer Kinder spiegelt die Herausforderungen wider, die es mit sich bringt, adäquate und sichere Behandlungsoptionen zu wählen. Es ist daher entscheidend, dass medizinisches Personal in Apotheken und Praxen effektiv kommuniziert, wie Fieber gemessen und behandelt wird. Eine aufgeklärte Entscheidung der Eltern kann dazu beitragen, Übermedikation zu vermeiden und den kleinen Patienten den besten Schutz zu bieten.

Kochkunst als Therapie: Wie kulinarische Workshops bei der Behandlung von Depressionen und Essstörungen helfen können"

In einer bemerkenswerten Studie an der Medizinischen Universität Graz unter der Leitung von Professorin Dr. Dr. Sabrina Mörkl wurde der positive Einfluss von Kochworkshops auf Patienten mit Depressionen und Essstörungen untersucht. Die Forschung, die von der Abteilung für medizinische Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie durchgeführt wurde, zielt darauf ab, die Rolle der Ernährungsmedizin als ergänzende Therapie zu beleuchten.

Das Konzept, das hinter dieser Initiative steht, kombiniert gesunde Ernährung mit therapeutischem Kochen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf positive Kocherfahrungen und die Integration von ernährungspsychiatrischen Aspekten gelegt wird. Diese Herangehensweise wird als ganzheitlicher Therapieansatz in der stationären Behandlung von psychischen Störungen wie Depressionen und Essstörungen angesehen.

Die Ergebnisse der Studie sind vielversprechend. Von den 39 Psychiatriepatienten, die teilnahmen und die speziell entwickelten Kochworkshops absolvierten, empfahlen 90 Prozent diese Form der Therapie weiter. Die Teilnehmer berichteten von einer deutlichen Verbesserung ihrer allgemeinen Stimmungslage sowie einer Reduktion von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Müdigkeit. Insbesondere bei Patienten mit Depressionen wurden Verbesserungen über nahezu alle erfassten Stimmungsskalen hinweg verzeichnet, während Patienten mit Essstörungen hauptsächlich von einer Verringerung der Traurigkeit profitierten.

Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Kochworkshops als eine machbare und willkommene Zusatztherapie im Rahmen der biopsychosozialen Behandlung von psychischen Erkrankungen zu etablieren. Langfristig könnte die Ernährungsmedizin zudem wesentliche Änderungen des Lebensstils bewirken, die sich nachhaltig auf die körperliche und psychische Gesundheit der Patienten auswirken.

Ergebnisse der Studie aus Graz sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie kreativ die Medizin sein kann, wenn es darum geht, neue Wege in der Behandlung von psychischen Erkrankungen zu beschreiten. Indem man den therapeutischen Wert des Kochens erkennt und nutzt, öffnet sich eine Tür zu einer Form der Therapie, die Patienten nicht nur psychologische, sondern auch soziale und lebenspraktische Fähigkeiten lehrt. Dies zeigt, dass die Integration von körperlichen und seelischen Aspekten in die Behandlung nicht nur möglich, sondern auch höchst wirksam sein kann. Solche Ansätze betonen die Bedeutung eines umfassenden Blicks auf das Wohlbefinden der Patienten und erweitern unser Verständnis von mentaler Gesundheit.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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