Für die Gesundheitswirtschaft stellen die Themen Sterben und Tod eine wachsende Heraus-forderung dar. Lange lautete die primäre Aufgabenstellung, den frühzeitigen Tod zu verhindern, die Bevölkerung gesund zu erhalten und die Gesundheitssysteme effizient auszurichten. Doch unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen sind nun neue Fragen nach der Qualität des Lebensendes in den Vordergrund gerückt.
Inzwischen hat sich zwar die Hospiz- und Palliativarbeit gesundheits- und sozialrechtlich etabliert und ihre Leitgedanken haben in die Versorgungsstrukturen Einzug gehalten. Damit sind jedoch noch lange nicht alle Kriterien erfüllt, die dem Anforderungswandel unserer Zeit gerecht werden würden: Wie lässt sich die Situation sterbender Menschen in Pflegeheimen verbessern? Wie kann angesichts des demografisch zu erwartenden Rückgangs an Pflegekräften sowie begrenzten ökonomischen Ressourcen das Lebensende allein lebender Menschen professionell gestaltet und begleitet werden? Wie wirkt man einer drohenden Institutionalisierung am Lebensende entgegen? Fragen wie diese bleiben vielfach unbeantwortet.
Gerda Graf beschäftigt sich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit und ihres privaten Engagements seit Jahrzehnten kritisch mit den Themen Sterben und Tod. In ihrem Vortrag geht sie unter anderem darauf ein, unter welchen Bedingungen, wo und wie heutzutage Menschen sterben. Die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung spielt ihrer Meinung nach eine immer größer werdende Rolle.
Die Teilnahme am Online-Vortrag ist bequem von zu Hause aus möglich. Voraussetzungen sind ein Computer mit Internetzugang und Audioausgabe sowie gegebenenfalls ein Headset. Die APOLLON Hochschule bietet 20 externen Gästen exklusiv die Teilnahme am Online-Vortrag von Gerda Graf an. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bis 12.07.2013 per E-Mail an studienorganisation@apollon-hochschule.de entgegen genommen. Alle Teilnehmer erhalten im Vorfeld die Zugangsdaten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Einlass in den digitalen Vortragsraum ist bereits ab 17:30 Uhr für einen Technikcheck möglich.
Gerda Graf war lange Jahre Pflegedienstleitung in Krankenhäusern und Altenpflegeinrichtungen sowie in der Hospizbewegung und deren Verbänden aktiv. Außerdem ist sie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2007). Sie ist seit mehreren Jahren Geschäftsführerin der Wohnanlage Sophienhof gGmbH, einer Alten- und Pflegeeinrichtung in Niederzier in Nordrhein-Westfalen. Nach dem Staatsexamen in der Krankenpflege absolvierte Gerda Graf ein Studium des Pflegemanagements in Duisburg und erlangte Zusatzqualifikationen in den Bereichen Focusing-Begleitung und Palliative-Care. Seit 1993 ist sie stellvertretende Vorsitzende der ambulanten Hospizbewegung Düren-Jülich e.V., war 1994 für den Aufbau eines stationären Hospizes im Kreis Düren zuständig und von 1997 bis 2006 ehrenamtliche Vorsitzende des Deutschen Palliativ- und Hospizverbandes e.V., in dem sie heute als Ehrenvorsitzende fungiert. Gerda Graf ist unter anderem Mitbegründerin von: „Die Hospiz Zeitschrift. Fachforum für Hospiz- und Palliativarbeit” (1999), „BUNDES-HOSPIZ-ANZEIGER für eine öffentliche Information über die Palliative Versorgung am Lebensende im deutschen Gesundheitswesen” (2003); Mitautorin zahlreicher Publikationen: „Hospiz ist Haltung – Kurshandbuch Ehrenamt“, Der Hospiz Verlag, (2011),, „Mahlzeit Demenz: Fürsorgekultur im hospizlichen Kontext“, Der Hospiz Verlag,(2012), „Sterbebegleitung Vertrauenssache“, Königshausen & Neumann, 2011, „Hochaltrigkeit“, VS Verlag, (2011) sowie Referentin und nachgefragte Expertin für alle Fragen zum Thema Hospiz- und Palliativarbeit. Sie hat zudem das HoLDe®-Konzept der Wohnanlage Sophienhof gGmbH entwickelt.
Weitere Informationen zur Hochschule unter www.apollon-hochschule.de