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Der gezüchtete Bypass

Aachener Wissenschaftler am Puls der Forschung

(PresseBox) (Aachen, )
Am Institut für Angewandte Medizintechnik (AME) der RWTH Aachen ist ein Forscherteam um Dr. Stefan Jockenhövel mit der Entwicklung neuer Therapieformen zur Arteriosklerosebehandlung beschäftigt und trifft damit den Fokus des weltweiten, wissenschaftlichen Interesses.

Arteriosklerose ist die Todesursache Nr. 1 in der westlichen Welt. Die Bypassoperation stellt hierbei ein Standardverfahren zur Überbrückung der Gefäßengstelle dar. Hierfür werden in der Regel körpereigene Gefäße (z. B. die Venen aus dem Bein) verwendet. Der Erfolg einer Bypassoperation hängt wesentlich von der Qualität dieser Gefäßsegmente ab. In 7% aller Fälle sind jedoch keine, bzw. nur schlechte, körpereigene Bypassgefäße vorhanden. Synthetische Gefäßprothesen (bsplw. aus GoreTex(TM) ) zeigen insbesondere für die kleinkalibrigen Bypässe der Herzkranzgefäße eine schlechte Offenheitsrate.

Am Institut für Angewandte Medizintechnik der RWTH Aachen hat die Arbeitsgruppe Tissue Engineering & Biomaterialien unter der Leitung von Dr. Stefan Jockenhövel mit der Neuzüchtung von körpereigenen Bypassgefäßen einen Ausweg aus dieser Misere erzielen können:

In dem von der EU geförderten interdisziplinären Projekt ist das Grundgerüst für die neuen Gefäßprothesen das körpereigene Protein Fibrin. Fibrin ist, ähnlich wie ein 2-Komponenten-Kleber, zunächst flüssig. Nach Zugabe einer Starterlösung verfestigt es sich zu einem Gel. So können mit Hilfe eines eigens entwickelten Spritzgussverfahrens, zuvor entnommene patienteneigene Zellen eingegossen werden und zu einem neuen Gefäß heranreifen. Zur mechanischen Verstärkung der Prothese wird eine hochporöse, biodegradierbare Textilstruktur während des Spritzgusses in die Gefäßwandung integriert. Diese Textilstruktur wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen (Direktor: Prof. Thomas Gries) und der Universität in Tampere, Finnland entwickelt. In der anschließenden Kultivierungsphase in einem am AME entwickelten Bioreaktorsystem entsteht auf diese Weise bereits innerhalb von 3 Wochen eine belastbare, körpereigene Gefäßprothese. In ersten tierexperimentellen Studien konnte die Überlegenheit einer solchen vitalen Gefäßprothese gegenüber den synthetischen Prothesen aus GoreTex(TM) gezeigt werden.

Dass die Aachener Entwicklung in der wissenschaftlichen Welt auf großes Interesse stößt, zeigt die Auswertung der akademischen Publikationen aus 2008. Im vergangenen Jahr gehörte der Artikel der Aachener Arbeitsgruppe zur neuartigen Gefäßprothese zu den Top 10, der online gelesenen Manuskripte des Blackwell Synergy Verlags. Mit etwa 1400 wissenschaftlichen Journals davon 320 alleine aus der Sparte Medizin ist dieser Verlag einer der größten und bedeuternsten Herausgeber wissenschaftlicher Literatur.

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AME - Institut für Angewandte Medizintechnik der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen University erforscht und entwickelt medizintechnische Lösungen im Spannungsfeld zwischen Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaft.

AME ist Teil der fakultätsübergreifenden Arbeitsgemeinschaft 'Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik'.

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