Sukow, August 2006. In Anwesenheit von Ministerpräsident Dr. Ha-rald Ringstorff wird am 20. August 2006 der neue Biogasanlagen-Standort Sukow eröffnet. Innerhalb von nur fünf Monaten wurden drei 500 kW-Anlagen auf dem Hof von Landwirt Solterbeck errichtet. Bürgermeister Horst-Dieter Keding würdigt den Mut und die Weit-sicht des Betreibers, der mit diesem Engagement nicht nur seinem Betrieb eine langfristige Perspektive eröffnet, sondern damit weitere Arbeitsplätze schaffen will. Das Projekt wurde in enger Kooperation mit der im Münsterland ansässigen Firma agri.capital realisiert. Die Anlagen liefern Wärme und Strom aus nachwachsenden Rohstoffen und Schweinegülle.
In Anwesenheit von Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff wird am 20. August 2006 der neue Biogasanlagen-Standort Sukow eröffnet, erwartet werden rund 500 Gäste. Der Ministerpräsident würdigt das Engagement und die Investitionsbereitschaft des Betreibers, der mit den drei Anlagen nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftssicherung des Standor-tes beiträgt, sondern gleichzeitig einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leistet. Das Land Mecklenburg-Vorpommern verfolgt ehrgeizige Ziele: Bereits jetzt haben 24 Prozent des produzierten Stroms in Mecklenburg-Vorpommern Wind-, Bio-, Wasser- und Sonnenenergie zur Grundlage. Diese Menge reicht aus, ca. 60% des jährlichen Strombedarfs aller Privathaushalte in MV mit Ökostrom abzude-cken. Durch den Einsatz erneuerbarer Energiequellen können je erzeugte Kilowattstunde Strom rund 0,6 Kilogramm Kohlendioxid-Emissionen ver-mieden werden.
Bürgermeister Keding hebt in seiner Ansprache den Mut und die Einsatz-bereitschaft von Landwirt Solterbeck hervor. Bemerkenswert ist das Kon-zept, dem ein maßgeschneidertes Kooperationsmodell zu Grunde liegt. Dem landwirtschaftlichen Betrieb Solterbeck ist für die nächsten 20 Jahre der Absatz der von ihm produzierten Rohstoffe garantiert. Darüber hinaus werden die große Sauen-Anlage und Mastställe mit Wärme beliefert. Von der erzeugten Wärme sollen später auch Gewächshäuser und eine Holztrocknungs-Anlage profitieren, beides ist in Planung. Der erzeugte Strom wird in das Netz der WEMAG eingespeist.
Rund 7.500 t Mais, 400 t Getreide und 5.000 t Schweinegülle will Landwirt Solterbeck künftig je Anlage verwerten.
Bioenergie als neues Standbein für die Landwirtschaft
Die Festschreibung gesicherter Erlöse auf der Grundlage des Gesetzes für erneuerbare Energien (EEG) für die nächsten 20 Jahre eröffnet gerade für die Höfe im sehr stark landwirtschaftlich geprägten Mecklenburg-Vorpommern Perspektiven: Der Anbau und die Verwertung von nach-wachsenden Rohstoffen zur Energiegewinnung sichern neue Einnahmen-quellen.
Denn während die erzielten Preise für Getreide in den letzten Jahren kon-tinuierlich rückläufig sind, scheint der Markt für besonders energiereiche Sorten ausbaufähig.
Dies ist sehr wichtig für diese Region, denn die wirtschaftliche Struktur ist wie in kaum einem anderen Bundesland von der Landwirtschaft geprägt.
Der Bau von Biogasanlagen fördert außerdem die eigene Unabhängigkeit von den extrem hohen Energiepreisen. „Den besonders hohen Wärmebe-darf bei der Sauen-Anlage kann ich jetzt durch die eigene Anlage decken und bin nicht mehr von anderen Anbietern abhängig“, erklärt Landwirt Sol-terbeck. „Außerdem kann die Gülle in den Anlagen noch einmal sinnvoll verwertet werden.“
Da die Behälter geschlossen sind, gibt es im Normalfall auch keine Ge-ruchsbelästigung. Wenn die Restnährstoffe nach der Vergärung dann noch als Dünger aufs Feld kommen, riechen sie sogar weniger als reine Gülle und die Pflanzen können die Nährstoffe besser aufnehmen.
Für einen wirklichen Problemfall hält der künftige Energiewirt dagegen den Bau von Biogasanlagen, ohne dass ein schlüssiges Gesamtkonzept vor-liegt. „Mittlerweile gibt es in Deutschland zahlreiche Firmen, die Biogasan-lagen verkaufen und bauen, ohne dass die langfristige Rohstoffsicherung geklärt ist oder ein tragfähiges Wärmekonzept besteht.“ Hier sollte man sich einen Kooperationspartner suchen, der sowohl etwas von Finanzie-rungsfragen versteht, als auch vom langfristigen Betrieb einer Anlage un-ter den Bedingungen einer Region. „Bei agri.capital hatte ich immer das Gefühl, dass die etwas von Landwirtschaft und vom Betreiben einer Bio-gasanlage verstehen.“
Professionelle Unterstützung bei Investitionen
„Im Rahmen der Kooperation mit den Landwirten kümmern wir uns um Finanzierung und Bau. Die Landwirte bewirtschaften die Anlagen als gleichberechtigte Partner: Sie liefern die Rohstoffe und kümmern sich um den Betrieb“, erklärt Bernd Hugenroth, geschäftsführender Gesellschafter der agri.capital GmbH. Die Philosophie von agri.capital folgt dabei einem besonderen Ansatz: „Besonders wichtig für uns ist die Lösung der Prob-leme der Landwirte“, sagt Hugenroth. Deshalb bietet agri.capital den betei-ligten Landwirten eine besondere Beratung an: „Ob technische Details, ertragreichere Sorten oder Fruchtfolge – wir sehen uns als Partner für die Landwirtschaft, nicht einfach nur als Investor“.
Er folgt damit dem Prinzip der engpasskonzentrierten Strategie (EKS), die den Kundennutzen in den Vordergrund stellt. „Nur wenn der Kunde wirk-lich zufrieden ist, kann auch agri.capital langfristig Gewinne erzielen“, er-läutert Hugenroth. „Wir sind der Ansprechpartner für alle Probleme unse-rer Kooperationspartner. Unsere Aufgabe ist es, Schwierigkeiten zu über-winden und Probleme zu lösen – am besten bevor sie entstehen.“