In den Laboren von ADVA Optical Networking in Meiningen konnten die Entwickler jetzt erstmals die Übertragung derartig hoher Datenraten mit Hilfe des neuen Modulationssystems demonstrieren, das mit marktüblichen 40Gbit/s-Komponenten realisiert und auf Basis eines Standard-Kanalrasters nach den Empfehlungen der ITU (International Telecommunication Union) betrieben werden kann.
Weltweit ist weiterhin ein steiler Anstieg der Bandbreitennachfrage zu verzeichnen. Die Netzbetreiber, um eine stetige Erweiterung der Kapazitäten ihrer Glasfaser-basierten DWDM-Netze bemüht, konnten die erreichbare Bandbreite bisher kontinuierlich von 10Gbit/s auf 40Gbit/s pro Wellenlänge steigern. Mit Datenraten von 100Gbit/s ist nun ein neuer Meilenstein erreicht.
Bisherige Ansätze zur seriellen Übertragung von 100Gbit/s wie DP-QPSK (Dual-Polarization Quadrature Phase Shift Keying) sind für Weitverkehrsnetze optimiert und wegen ihrer höheren Komplexität, Kosten und des hohen Energieverbrauchs für Anwendungen im Metronetz-Bereich nur bedingt geeignet. Da es bei Datenraten von 100Gbit/s aufgrund der chromatischen Dispersion und Polarisationsmodendispersion erhebliche Schwierigkeiten bereitet, akzeptable Link-Distanzen zu erreichen, konzentrierte sich die Entwicklung in der Branche bisher eher auf Mehrfaser- und Multi-Lambda-Systeme für kürzere Distanzen. Alle wichtigen normengebenden Organisationen wie IEEE, ITU-T und OIF (Institute of Electrical and Electronics Engineers, ITU-Standardization Sector and Optical Internetworking Forum) arbeiten bereits an Standards für 100Gbit/s, aber bisher lagen die Schwerpunkte auf entweder extrem kurzen oder extrem langen Übertragungsdistanzen.
"Bei den bisherigen Standardisierungsbemühungen der Industrie klaffte eine Lücke zwischen den Übertragungsstrecken mit einer Länge von bis zu 40 Kilometern und solchen mit über 600 Kilometern, sodass große Teile des Marktes bisher nicht adressiert werden konnten. Unsere Lösungen zielen exakt auf dieses noch unerschlossene Marktpotenzial ab", erklärt Dr. Christoph Glingener, Vorstand Technologie bei ADVA Optical Networking. "Zudem lässt sich diese Variante mit serienmäßig hergestellten Komponenten realisieren. Durch den geringen Zeit- und minimalen Investitionsaufwand für die Implementierung befreit diese Lösung die Hersteller von Komponenten für optische Netze teilweise von dem Druck, unter dem sie durch die angespannte Marktlage stehen."
Die DPSK-3ASK-Lösung von ADVA Optical Networking ergänzt vorhandene 10- und 40Gbit/s-Konzepte und erleichtert durch ihre nahtlose Integration in existierende Netzarchitekturen Aufrüstung und Betrieb vorhandener Betreibernetze. Durch den Einsatz von direkten optischen Empfängern kann auf energieintensive Komponenten bei der elektrischen Signalverarbeitung, wie sie in kohärenten Empfangssystemen für Weitverkehrsnetze normalerweise erforderlich sind, weitestgehend verzichtet werden. Die Lösung ist mit DWDM-Systemen wie der ADVA FSP 3000 kompatibel und kann mit optischer Verstärkung die Übertragung über Metro- und Regionaldistanzen von bis zu 600 km ermöglichen.
"Die Reduzierung der Kosten pro Bit ist das gemeinsame Leitmotiv in der Entwicklung von Metro- und Weitverkehrsnetzen", fährt Glingener fort. "Wir haben heute eine äußerst kompakte und energieeffiziente 40Gbit/s Lösung auf dem Markt. Nun haben uns viele Netzbetreiber eindringlich nach 100Gbit/s-Lösungen gefragt, die die nötigen Voraussetzungen mitbringen, um die Engpässe im Metro-Bereich zu beseitigen. Diesen Wunsch haben wir erfüllt. Der erfolgreiche Test der DPSK-3ASK-Lösung ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von marktreifen 100Gbit/s-Systemen."
Das mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderte Entwicklungsprojekt von ADVA Optical Networking ist Bestandteil des CELTIC 100GET-METRO-Projekts. Weitere Informationen zu der Beteiligung von ADVA Optical Networking an diesem Projekt erhalten Sie unter http://www.advaoptical.com/....
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