Der Pflanzenschutzspezialist ADAMA aus Köln hat bei Landwirten im Mai 2019 über die Agentur agri Experts des Deutschen Landwirtschaftsverlages einmal nachgefragt, welche Öffentlichkeitsarbeit die Landwirte selbst machen. Das Ergebnis ist nicht nur äußerst vielfältig, sondern auch im Umfang überraschend. 38 Prozent von 194 teilnehmenden Landwirten bürden sich neben der beruflichen Tätigkeit noch die Zeit für Kommunikation mit Verbrauchern auf.
„Reden ist in unserem Job mehr als Gold wert und deshalb spreche ich die Leute direkt an und erkläre ihnen auch sehr gerne, was ich dort mache.“ Diese Aussage eines Landwirts steht stellvertretend für die vielen anderen, die den Spaß an ihrem Beruf gerne übermitteln. Die sozialen Medien stehen dabei gar nicht im Vordergrund. Lediglich 13 der teilnehmenden Landwirte sind im Internet unterwegs, einer macht sich mit Videoaufzeichnungen auch besonders viel Mühe. 24 Landwirte lieben die direkte Kommunikation mit Verbrauchern. Sei es, weil sie stadtnah wirtschaften oder auch nur vereinzelt von Spaziergängern angesprochen werden. Ein Landwirt hat dadurch angefangen, nach Anmeldung auch Stallführungen anzubieten.
Landwirte mit Direktvermarktung haben es einfacher mit ihren Kunden in den direkten Kontakt zu treten - elf stellen an Tagen des offenen Hofes, zu Weidefesten oder zum Erntebeginn Tische und Stühle heraus und nehmen sich für Fragen Zeit. Drei weitere haben ihren Hof zum „Lernort Bauernhof“ weiterentwickelt und bekommen von Kindergärten und Schulen Besuch.
Nicht alles zahlt sich aus. Ein Landwirt berichtet, dass ein beworbenes Diskussionsangebot in der Vergangenheit „zu keiner Resonanz geführt“ hat. „Daher nehmen wir von gezielten Angeboten Abstand.“
Denn: Öffentlichkeitsarbeit kostet Zeit. Doch selbst, wer die nicht hat, stellt zumindest bei den zahlreichen Umweltprogrammen wie Blühstreifen oder Honigbrache Informationsschilder (wie z.B. bei der Aktion Schau ins Feld!) auf. Dieses Angebot nutzen 25 der befragten Landwirte.