Die Osterweiterung der EU bedeutete für westeuropäische Spediteure nicht nur einen härteren Wettbewerb mit neuen Konkurrenten, sondern auch den Verlust vieler Zollaufträge. Davon betroffen war auch die Spedition Wackler, in deren Zollabteilung im schwäbischen Göppingen fünf Mitarbeiter beschäftigt sind. Für sie wurde der Wegfall der Grenzen zu den Mittel- und Osteuropäischen Beitrittsländern zur existenziellen Bedrohung: 75 Prozent der Verzollungsaufträge waren durch den EU-Beitritt von Ungarn, Polen und Tschechien zunächst weggebrochen.
„Ohne Gegenmaßnahmen hätten wir in dieser Lage einige Mitarbeiter entlassen oder in andere Bereiche versetzen müssen. Wir wollten jedoch das überdurchschnittliche Know-how unserer Zollexperten nutzen und gingen in die Offensive“, erläutert Geschäftsführer Rolf Scheifele.
Der Plan sah vor, die Dienstleistung Zollabwicklung verstärkt auch den Wackler-Kunden anzubieten, die bisher selbst verzollt hatten. Die Strategie der Spedition Wackler hatte Erfolg. Die Arbeitsplätze und das Know-how der Zollabteilung konnten gesichert werden. Werkzeuge und Werkzeugteile aus der Ukraine und Rumänien, „Veredelungsverkehre“ für die Textilindustrie mit Rumänien und Bulgarien sowie der Import von Lebensmitteln, Alkohol und Maschinenteilen aus Rumänien, Russland und Brasilien machen heute einen großen Teil des Geschäftes aus. Im Überseegeschäft spielt China die herausragende Rolle. Insgesamt hat sich das Aufkommen an Verzollungsaufträgen durch die Akquisition externer Aufträge sogar verdoppelt. Dieses Wachstum erforderte eine noch höhere Produktivität der Zollabteilung.
Die Spedition Wackler entschied sich daher für den Einsatz von active customs mit einer zertifizierten Zollschnittstelle. Zertifiziert bedeutet, dass die Software mit dem zolleigenen System ATLAS (Automatisiertes Tarif- und Lokales Zollabwicklungssystem) kommunizieren kann. active customs nutzt die zertifizierte Software ZODIAK der DAKOSY AG.
Für Udo-Ruben Kälberer, Leiter der Wackler-Zollabteilung, ist der elektronische Datenaustausch mit den deutschen Zollbehörden der einzig mögliche Weg zu mehr Effizienz: „Papiere ausfüllen, egal ob von Hand oder über das Internet, kommt für uns nicht in Frage. Also haben wir eine neue, zertifizierte und bewährte Zollsoftware gesucht, mit der wir unser bisheriges, inzwischen leider fehleranfälliges Programm ablösen konnten. Drei Produkte kamen in die Vorauswahl. active customs überzeugte uns wegen der einfachen Bedienerführung, der Ausfallsicherheit und der Verfügbarkeit als ASP-Lösung.“
Das Zusammenspiel zwischen active customs und der Zollverwaltung funktioniert wie folgt: Der Speditionsmitarbeiter ruft active customs auf und erfasst den Zollantrag in einer Eingabemaske. Ist die Eingabe beendet, prüft active customs den Antrag auf Vollständigkeit und Plausibilität. Die Daten werden in das EDIFACT-Format konvertiert und an das ATLAS-Rechenzentrum der deutschen Zollverwaltung übertragen. Dort erhält der elektronische Zollantrag eine Arbeitsnummer und wird von amtlicher Seite maschinell geprüft. Sollten sich hierbei Fehler oder Unstimmigkeiten ergeben, wird automatisch eine Meldung an den Antragsteller gesendet.
Im nächsten Schritt prüft die zuständige Zolldienststelle den Antrag auf Inhalt und Richtigkeit und bereitet den Bescheid vor, der dann über das ATLAS-System an active customs übermittelt wird. Dieser Bescheid wird aus dem EDIFACT-Format in die ursprüngliche Form zurückkonvertiert und am Bildschirm des antragstellenden Mitarbeiters angezeigt. Der Bescheid kann nun elektronisch weiterverarbeitet oder ausgedruckt werden.
active customs überzeugt durch eine komfortable Bedienerführung. Wie Udo-Ruben Kälberer, Leiter der Zollabteilung bei der Spedition Wackler feststellt: „Wir brauchen kein Übersetzungsbuch, um die Rückmeldungen vom Zoll zu verstehen. Die Software gibt alles in verständlicher Sprache und nicht als Code aus. Und bei eventuellen Fehlern springt die Software gleich ins Ursachenfeld. Diese Funktionalität ist für unseren Arbeitsalltag sehr wichtig.“
Ein weiterer Vorteil von active customs ist die Verfügbarkeit als ASP-Lösung. ASP steht für „Application Service Providing“ (Vermietung von Anwendungsprogrammen und Diensten). Das bedeutet, dass die Software auf einem zentralen Server im active logistics solution center läuft und gewartet wird. Kunden, wie Wackler greifen über sichere und schnelle Datenleitungen auf diesen Server zu. Für den Wackler-Chef Rolf Scheifele liegen die Vorteile von ASP auf der Hand: „Unser EDV-Administrator war früher immer tageweise mit Updates oder Störungsbeseitigung beschäftigt. Das ist nun vorbei. Die sechs bis acht Updates pro Jahr werden von active logistics im Hintergrund aufgespielt und stehen am nächsten Tag zur Verfügung. Daraus resultiert natürlich auch eine höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter, die nun nicht Stunden oder Tage untätig warten müssen, bis wieder ein neues Release aufgespielt ist.“
Die Bilanz der Softwareumstellung auf active customs ist durchweg positiv: Die Abwicklungsprozesse sind schneller und schlanker geworden. Die Nutzung als ASP-Lösung erspart Wackler Anschaffungskosten für Software und Hardware. „Der eigentliche Effekt ist die Produktivitätssteigerung durch unsere Mitarbeiter, die einfach gerne mit dieser durchgängig stabil funktionierenden und gut zu bedienenden Software arbeiten“, resümiert Rolf Scheifele.