Insbesondere Männer, die planen, eine Pflegezusatzpolice abzuschließen, sollten noch diese Woche handeln. Grund sind die Unisex-Versicherungen, die ab 21.12. verpflichtend sind. Diese werden für Männer voraussichtlich deutlich teurer (schätzungsweise um bis zu 50 Prozent). Die günstigeren alten Konditionen gibt es noch bis zu diesem Stichtag. Allerdings nehmen viele Versicherungsunternehmen nur noch diese Woche Versicherungsanträge an, damit die Police noch rechtzeitig zu alten Konditionen in Kraft treten kann. Altkunden haben nämlich Bestandsschutz und behalten ihre günstigen Verträge auch nach der Unisex-Pflicht. Eine Pflegepolice lohnt prinzipiell in jedem Alter. Insbesondere ab dem Alter von 40 Jahren ist der Einstieg anzuraten, da Beiträge noch günstig sind und noch ein bequemes Finanzpolster angespart werden kann.
Neuer Pflege Bahr fördert private Vorsorge
Da die Pflegepflichtversicherung nur einen Teil der tatsächlich anfallenden Pflegekosten übernimmt (z.B. Pflegeheimplatz: Erstattung maximal 1550 € von durchschnittlich 3500 € monatlichen Gesamtkosten), sind alle Versicherten aufgefordert mehr privat vorzusorgen. Damit das für alle bezahlbar ist und auch Menschen mit Vorerkrankungen in den Genuss einer Pflegeabsicherung kommen, wird es ab 1. Januar einen Zuschuss von bis zu 60 Euro im Jahr geben ("Pflege-Bahr"). Förderfähig sind bestimmte Pflegetagegeldversicherungen. Die Voraussetzungen sind unter http://www.pflegeversicherung.net/pflege-riester einzusehen.
Vorteile wird die geförderte private Pflegezusatzversicherung vor allem für Personen bringen, die wegen Vorerkrankungen keine herkömmliche Pflegezusatzversicherung erhalten. Für die meisten Personen allerdings bleibt abzuwarten, ob durch die Förderung tatsächlich Geld gespart werden kann. Grund ist unter anderem die Annahmepflicht der Anträge im Pflege-Bahr unabhängig von Vorerkrankungen und Eintrittsalter. Gesunde müssen diese Risiken mittragen. Deshalb könnten die normalen Policen selbst ohne Förderung umfassender und möglicherweise sogar günstiger für gesunde und junge Menschen sein. Genaue Aussagen lassen sich treffen, sobald die ersten förderfähigen Policen auf dem Markt kommen.
Die Einführung der Förderung geht auf Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zurück, weshalb sich der Begriff "Pflege-Bahr" durchgesetzt hat. Doch nicht alle privaten Pflegekassen werden zum Stichtag Januar 2013 geförderte Policen anbieten. Zwar wollen die meisten großen Anbieter entsprechende Angebote pünktlich auf dem Markt bringen. Eine breite Marktabdeckung wird wohl aber erst im Laufe des Jahres erreicht sein. Eine detaillierte und individuelle Beratung zum Thema bietet das 1A Verbraucherportal unter http://www.unisextarif.de/private-pflegezusatzversicherung an.