Anpassen und umdenken – Unternehmenskommunikation und die Anforderungen mobiler Endgeräte

Anpassen und umdenken – Unternehmens­kommunikation und die Anforderungen mobiler Endgeräte

Ein paar Schritte vor die Tür reichen bereits aus, um die elementaren Veränderungen in den Kommunikationsgewohnheiten des Durchschnittsmenschen live zu beobachten: Kleine Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sogar bis ins hohe Alter, besitzen heute ein Smartphone und nutzen dieses intensiv. Dabei sind die Möglichkeiten der mobilen Technik vielfältig: Ein Smartphone ist in erster Linie ein Telefon, das über ein Mobilfunknetz als solches inzwischen fast flächendeckend genutzt werden kann. Darüber hinaus ermöglicht es einen Zugang zum Internet und damit den Empfang und Versand größerer Datenmengen, sei es in Form individueller Kommunikation, über Mail oder Messenger-Apps oder in Form des Zugriffs auf individuelle oder frei zugängliche Daten. Im Wesentlichen konzentriert sich die mobile Kommunikation auf die Internetnutzung, sowohl direkt, über einen Webbrowser, als auch indirekt, über eine spezielle App, die Daten über das Internet sendet und empfängt, wie zum Beispiel eine Banking-App.

Die Consumer-Barometer-Studie 2017 des Internet-Riesen Google belegt, dass erstmals mehr als 50 Prozent der Internetsucher in 63 untersuchten Ländern mobile Endgeräte nutzen, um auf das Internet zuzugreifen. Klassische Desktop-Computer verlieren hier immer mehr an Bedeutung. In Deutschland liegt die Quote sogar bei 73 Prozent. Dass hier weiteres Potential besteht, zeigen die Zahlen zu Verbreitung von Smartphones, die in Deutschland bei 87% der Gesamtbevölkerung liegt sowie die Aussage von 85% der deutschen Internetnutzer, das Internet täglich zu nutzen.

Immer mehr Menschen binden das Smartphone oder den Tablet-PC in ihren Alltag ein. Sie führen ihre Bankkonten online, bezahlen immer häufiger via Smartphone, sie schreiben und empfangen Mails und persönliche Nachrichten, sie suchen nach Informationen, sie kaufen ein und sie halten sich über zahllose Nachrichtenangebote über das Geschehen in der ganzen Welt auf dem Laufenden.

Alles kann, nichts muss

Diese Nachrichten sollten Unternehmen eigentlich freuen. Je intensiver und häufiger Konsumenten das Internet nutzen, was nicht zuletzt dadurch ermöglicht wird, dass sie es in Gestalt mobiler Endgeräte immer und überall bei sich tragen, desto größer ist auch die Möglichkeit, sich als Unternehmen zu präsentieren und wahrgenommen zu werden.

In der Praxis gelingt dies jedoch in vielen Fällen nicht annähernd. Im Gegenteil müssen objektiv betrachtet viele Unternehmen feststellen, dass sie durch die veränderten Kommunikationsgewohnheiten Schaden nehmen.

Auch wenn der Trend hin zum mobilen Internet schon seit einigen Jahren erkennbar ist und von Fachleuten vorausgesagt wird, haben bei weitem noch nicht alle Unternehmen angemessen darauf reagiert. Weder haben alle Unternehmen ihre eigene Website für mobile Endgeräte optimiert, noch ist heute eine konkrete Ausrichtung der gesamten Kommunikationsstrategie auf die Anforderungen der mobilen Internetnutzung verbreitet.

Damit werden nicht nur Möglichkeiten verschenkt, sondern Kunden abgeschreckt. Ein missglückter Versuch, Informationen über ein Unternehmen über das eigene Smartphone zu beschaffen oder deutliche Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Online-Geschäften bedeuten heute schnell das Aus für eine Geschäftsbeziehung, zu Gunsten eines besser aufgestellten Wettbewerbers.

Klar, kompakt und schnell – Anforderungen des mobilen Internets

Wer verstehen möchte, welche besonderen Anforderungen die mobile Nutzung des Internets an die Gestaltung des unternehmerischen Auftritts stellt, muss sich letztlich nur sprichwörtlich den Unterschied zwischen einem Smartphone und einem klassischen Desktop-PC vor Augen führen.

Der erste und auf den ersten Blick erkennbare Unterschied besteht in der Bildschirmgröße: Während schon einfache Heimcomputer heute mit Monitoren in einer Größe von 17 Zoll und mehr ausgerüstet sind und selbst Laptops oder Notebooks 14 Zoll und mehr bereitstellen, begnügen sich Smartphones hier mit selten mehr als fünf Zoll. Zudem nutzen klassische Monitore in der Regel das Querformat, Smartphones hingegen können zwar meist auch ins Querformat gedreht werden, die natürliche Haltung bevorzugt jedoch das Hochformat.

Außerdem werden Smartphones über deren Touchscreen bedient. Auch wenn moderne Technik hier hochsensibel und präzise zu Werke geht, ist die Bedienung doch deutlich anspruchsvoller als mit Tastatur und Maus.

Zwar sind moderne Smartphones mit Mehrkern-Prozessoren ausgestattet, dennoch sind sie insgesamt weniger leistungsfähig als zeitgemäße Desktop-PCs. Darüber hinaus ist die Geschwindigkeit einer mobilen Internetverbindung durch einen Mobilfunkvertrag und durch die lokale Netzabdeckung beschränkt. Trotz verbreiteter Flatrate-Verträge ist zudem das Datenvolumen bei den meisten Nutzern begrenzt.

Das heißt, der erste Schritt einer Kommunikationsstrategie, die die Anforderungen der mobilen Kommunikation berücksichtigt, beinhaltet die Optimierung der eigenen Website für mobile Endgeräte. Eine mobil erreichbare Seite muss schlank gehalten und übersichtlich sein, Bilder müssen in ihrer Größe optimiert sein, gleichzeitig müssen Inhalte vereinfacht werden, um Ladezeiten zu verkürzen und Datenverbrauch zu reduzieren. Außerdem müssen Bedienung und Navigation den Anforderungen kleinerer Touchscreens angepasst werden. Dabei muss insgesamt den jeweiligen Besonderheiten verschiedener Betriebssysteme Rechnung getragen werden.

Kommunikation weiterdenken – neue Möglichkeiten mobiler Kommunikation

Die mobile Nutzung des Internets stellt jedoch nicht nur Anforderungen, sie bietet auch völlig neue Möglichkeiten der Unternehmenskommunikation. So wird zwar das klassische Internet über einen der verbreiteten Webbrowser auch mobil von vielen Anwendern genutzt, gerade eine jüngere Generation von Anwendern nutzt das Internet jedoch vorzugsweise über Apps. Soziale Medien und verschiedenste unternehmerische und Informationsangebote, vom Fahrplan des öffentlichen Personennahverkehrs bis hin zum Newsticker werden nicht mehr ausschließlich im Browser aufgerufen, sondern über Apps, kleine Programme, die Daten in optimaler Aufmachung, mit einfacher Bedienung bereitstellen.

Unternehmen können solche Apps eigenständig herstellen (lassen) und Kunden oder Interessenten kostenlos zur Verfügung stellen. Sie liefern damit sinnvolle Informationen zum Unternehmen oder zu speziellen Produkten oder Dienstleistungen und können sogar über eine Benachrichtigungsfunktion, zum Beispiel über Push Nachrichten, Neuigkeiten eigenständig in der Zielgruppe verbreiten.

Pressearbeit und mobile Kommunikation

Die klassische Pressearbeit verändert sich durch die verbreitete Nutzung des mobilen Internets von Unternehmerseite vergleichsweise wenig. Nach wie vor basiert sie vorrangig auf dem Kontakt zwischen Unternehmensverantwortlichen und Medienvertretern.

Die Optimierung der Informationsvermittlung erfolgt in diesem Fall von Seiten der Medien, die ihre Online-Formate entsprechend gestalten.

Das heißt jedoch nicht, dass die Pressearbeit sich nicht mit dem Thema mobiles Internet auseinandersetzen muss. So muss zum Beispiel der Tatsache Rechnung getragen werden, dass auch Medienvertreter zu den Nutzern des mobilen Internets zählen und Smartphone und Tablet zur Recherche einsetzen. Entsprechend muss vor allem der Pressebereich der Unternehmenswebsite, nach den genannten Anforderungen, für mobile Endgeräte optimiert werden. So sollte zum Beispiel Bild– und Infomaterial nicht ausschließlich in maximaler Auflösung und mit maximalem Datenvolumen zum Download bereitgestellt werden, sondern auch eine gewissermaßen datenschonende Vorschau verfügbar sein.

Wie bereits beschrieben bietet das mobile Internet darüber hinaus attraktive Möglichkeiten, Meldungen zum Unternehmen nicht nur an Medienvertreter als Distributoren zwischen dem Unternehmen und der Zielgruppe weiterzuleiten, sondern als Herausgeber eigenständig aufzutreten.

Fazit

Das Internet ist mobil. Das ist heute bereits eine Tatsache, die für eine Mehrheit der Bevölkerung gilt und in naher Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Das Internet über ein Smartphone oder einen tragbaren Tablet-PC zu nutzen ist bequem und bietet zahlreiche Möglichkeiten der Einbindung internetbasierter Dienste und Services in den Alltag. Vor allen Dingen aber stellt es Unternehmen vor einige Herausforderungen. In erster Linie gilt es, das eigene Online-Angebot für die Nutzung durch mobile Endgeräte zu optimieren.

Optimieren müssen Unternehmen ebenfalls das Online-Informationsangebot, das sich speziell an Medienvertreter richtet. Auch diese greifen hierauf inzwischen zunehmend mit mobilen Endgeräten zu und sind selten bereit, Rücksicht auf die Versäumnisse Unternehmensverantwortlicher zu nehmen.

Daneben bietet das mobile Internet Unternehmen jedoch neue attraktive Kanäle, über welche die Zielgruppe direkt angesprochen und informiert werden kann.

Zur Quelle der im Text genannten Zahlen

Magdalena Lürwer

Über die Autorin

Magdalena Lürwer hat, als Head of Marketing bei der UNN, stets den Überblick über alle Themenbereiche in diesem Umfeld. Sie ist die Expertin für Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Advertising- und Social-Media-Strategien.

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