Experten uneins über Regulierung der Ölmärkte
ZEW Energiemarktbarometer
(PresseBox) (Mannheim, )Auf die Frage, ob sie in Zukunft Regulierungsvorstöße zur Eindämmung der Spekulation an den Ölmärkten erwarten, antwortete eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent der Experten mit nein. Knapp 80 Prozent halten eine Regulierung auch für grundsätzlich nicht durchsetzbar. Bei der Frage, ob eine stärkere Regulierung der Ölmärkte sinnvoll wäre, ergibt sich dagegen ein ganz anderes Bild.
Eine knappe Mehrheit von 52 Prozent der Experten bejaht eine stärkere Regulierung, rund 48 Prozent halten nichts davon, den Handel an den Ölmärkten unter stärkere Aufsicht zu stellen. "Der hohe Anteil an Experten, die eine Regulierung für sinnvoll erachten, deutet darauf hin, dass der rasante Ölpreisanstieg auf bis zu 145 US-Dollar im Juli vergangenen Jahres für ein Barrel West Texas Intermediate (WTI) und dann der drastische Preisverfall auf knapp über 30 US-Dollar wohl nicht nur der wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet war. Anscheinend gehen viele Experten davon aus, dass zu dieser Berg- und Talfahrt zum Teil auch Spekulation beigetragen hat", sagt Dr. Tim Mennel, Energiemarktexperte am ZEW. Allerdings zeigt die Befragung auch, dass trotz des möglichen Einflusses von Spekulation auf die Ölpreisbildung die Chancen für eine stärkere Regulierung pessimistisch eingeschätzt werden.
Das ZEW Energiemarktbarometer ist eine halbjährliche Befragung von rund 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis (Energieversorgungs-, -handels und - dienstleistungsunternehmen). Sie werden zu ihren Erwartungen hinsichtlich der kurz- und mittelfristigen Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Energiemärkten befragt.