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Wendepunkt in Industrie und Handel? Lageeinschätzung deutlich besser als im Vorquartal
Logistik-Indikator 4. Quartal 2012 / Kommentar von Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands, Bundesvereinigung Logistik
Der Wendepunkt in der Lageeinschätzung der Supply Chain Management-Spezialisten aus Industrie und Handel kann ein positiver Frühindikator sein. Jedenfalls nährt er die Hoff-nung, dass der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Dynamik in Deutschland voraussichtlich im vierten Quartal 2012 erreicht sein wird. So formulierten es die Wirtschaftsweisen kürzlich und fuhren fort: "Im Laufe des Jahres 2013 ist damit zu rechnen, dass die deutsche Wirtschaft wieder etwas Fahrt aufnehmen wird." Möge diese Prognose in Erfüllung gehen. Im Augenblick jedenfalls, so die Ergebnisse der Indikatorumfrage, sinkt aufgrund kaufmännischer Vorsicht die Investitionsneigung im Bereich Logistik auf beiden Marktseiten und auf absehbare Zeit ist nicht mit weiterem Aufbau personeller Ressourcen zu rechnen.
Das für 2013 für Deutschland prognostizierte Wirtschaftswachstum von etwa 0,8 Prozent ist - das lehrt die Erfahrung - keine volks- und betriebswirtschaftliche Komfortzone. Der IWF erwartet für die kommenden Jahre ein Wachstum des Welthandels zwischen drei und vier Prozent. Die für den deutschen Export wichtigen Absatzmärkte wie die USA und China sind von einer stabilen Nachfrageentwicklung weit entfernt. Weitere für die deutsche Wirtschaft relevante Handelspartner wie Brasilien, Russland, Indien und die Türkei erwar-ten anhaltendes Wachstum auf hohem Niveau. Der Konsum im Inland ist stabil geblieben, aber die Mehrkosten für die Energiewende werden nicht ohne Wirkung bleiben. Defizite hinsichtlich der Qualität und des weiteren Ausbaus der Infrastruktur wirken hinderlich für eine effiziente Logistik - und damit für die Entwicklung des Wirtschaftsbereiches.
Positiv ist jedoch, dass die Logistiker in Industrie, Handel und Dienstleistung in Deutschland viel besser auf Konjunkturschwankungen vorbereitet sind als vor vier Jahren. Daher bleiben eine intensive Marktbeobachtung und besonnenes Handeln erfolgsrelevant. Auch wenn ökonomisch gesehen ein eher kühler Winter bevorsteht, gibt es hinreichend Signale der Hoffnung, dass es ein kurzer Winter werden wird.
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