Gedenkstätte Ahlem: Vortragsveranstaltung im Regionshaus
Prof. Dr. Henning Tümmers spricht über „Medizin nach Hitler“
In zwölf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft hatten Mediziner*innen beispiellose Verbrechen begangen: Sie hatten „Erbkranke“ zwangssterilisiert, grausame Humanexperimente durchgeführt, im Rahmen des NS-Krankenmordes aus der „Volksgemeinschaft“ Ausgegrenzte vergast und Menschen massenhaft an der Rampe von Auschwitz in den Tod geschickt. Obwohl nach Kriegsende einige Mediziner*innen für ihre Taten von alliierten Gerichten verurteilt wurden, musste sich der Großteil der Ärzt*innen nicht verantworten. Erst in den 1960er Jahren begannen einzelne westdeutsche Akteure, sich für die NS-Medizinverbrechen zu interessieren. Der Vortrag von Prof. Dr. Henning Tümmers fragt danach, welche Rolle die Ärzteschaft in der Auseinandersetzung mit dem Krankenmord und anderen NS-Verbrechen im 20. Jahrhundert spielte und welche Phasen sich im Umgang der bundesdeutschen Medizin mit ihrer Vergangenheit ausmachen lassen.
Wann: Donnerstag, 25. September, 19 Uhr
Wo: Haus der Region Hannover, Hildesheimer Str. 18, 30169 Hannover
Eintritt: frei