Energieberater für Baudenkmale - Fachfortbildung
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Ziel
Die Beurteilung der Denkmalverträglichkeit energetischer Maßnahmen am historischen Baubestand geht weit über die technische und bauphysikalische Bestandsanalyse hinaus. Sie kann nur von qualifizierten Experten eingeschätzt werden, die die bauphysikalischen und bautechnischen Möglichkeiten im Einklang mit denkmalpflegerischen Belangen nachhaltig betrachten. Aus dem Grund wurde auf Initiative des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz das Fortbildungsprogramm „Energieberater für Baudenkmale“ erarbeitet.
Energieberater für Baudenkmale sind verpflichtende Partner des Förderprogramms „KfW-Effizienzhaus-Denkmal“. Mit diesem Programm wird die energetische Instandsetzung von Baudenkmalen und sonstiger besonders erhaltenswerter Bausubstanz im Sinne des § 24 EnEV gefördert.
Zielgruppe
Sachverständige für Energieeffizienz (EIPOS), Effizienzhausplaner/-baubegleiter, Architekten, Ingenieure (Bau- und TGA-Ingenieure), Bauphysiker bzw. Handwerker mit Erfahrungen in der Denkmalpflege.
Nutzen
Durch die Teilnahme an der Fachfortbildung werden Energieberater in die Lage versetzt, Bauherrn umfassend zu beraten, denkmalverträgliche Energiekonzepte zu entwickeln sowie selbstständig KfW-Förderanträge in Zusammenarbeit mit den zuständigen Denkmalbehörden und -fachämtern zu stellen.
Zugangsvoraussetzungen
Gemäß dem „Leitfaden zur Fortbildung – Energieberater für Baudenkmale und sonstige besonders erhaltenswerte Bausubstanz im Sinne des §24 EnEV" gelten folgende Zulassungsvoraussetzungen bestehend aus Grund- und Zusatzqualifikation:
Die Grundqualifikation wird über die Ausstellungsberechtigung nach § 21 EnEV nachgewiesen:
- Personen nach § 21 Absatz 1 Nr. 1 oder Nr. 5 EnEV (Abgeschlossenes Studium Architektur, Bauingenieurwesen, TGA oder Bauphysik)
- Personen nach § 21 Absatz 1 Nr. 2, 3, 4, 5 EnEV z.B. Innenarchitekten, Handwerksmeister, Techniker (außer Architekten, Ingenieure)
- Nachweis einer Weiterbildung im Bereich Energieeffizienz (Personen mit einer Weiterbildung gemäß Richtlinie Vor-Ort-Beratung zwischen November 2001 und Juni 2012 können sich auf Basis des Nachweises einer zusätzlichen Fortbildung (16 UE) anerkennen lassen) oder
- Sachverständigentätigkeit oder
- Bilanzierungsnachweise als Referenzprojekte
Aus dem Inhalt
Grundkenntnisse zu Denkmalschutz / Denkmalpflege
- Grundlagen des Denkmalschutzes
- Grundlagen der Denkmalpflege
- Umgang und Methoden der Instandsetzung
- Denkmalpflegerische Bestandsanalyse
- Historische Bauweisen und Baustile
- Führung Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (fakultativ)
- Förderprogramme für Baudenkmale
- Steuerliche Vergünstigungen
- Ablauf einer Beantragung auf Förderung
- Gesetze / Verordnungen / Richtlinien
- Bauordnungsrechtliche Anforderungen
- Landesbauordnungen und örtliche Bauvorschriften
- EU-Richtlinien und deren Umsetzung auf nationaler Ebene
- EnEV, EnEG, EEWärmeG
- Stand der Technik (DIN, WTA, VDI etc.)
- Weitere Richtlinien mit Relevanz (bspw. VDI 3817)
- Materialien, Bauteile, Anlagentechnik
- Feuchteschutz
- Luftwechsel
- Bauschäden und Ursachen
- Nutzungsanforderungen und Nutzerverhalten
- Berechnungsmöglichkeiten und -modelle
- Bauliche Maßnahmen / Bautechnik
- Anlagentechnische Maßnahmen / Haustechnik
- Nutzungsanforderungen und Nutzerverhalten
- Standortbezogene Merkmale
- Lebenszyklusbetrachtung
- Ressourcenschonung
- Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
- Konzepterstellung
- Grundsätze altbaugerechter Planung
- Aufbau und Struktur des Beratungsberichtes
- Fallstudie zur energetischen Beurteilung eines Baudenkmals
- Typische Wärmebrücken an historischen Konstruktionen
- Training der softwaregestützten Berechnung und Simulation von Wärmebrücken an historischen Konstruktionen
- Baukonstruktive Detaillösungen zur energetischen Verbesserung der Wärmebrücken
- Praxistipps zur Bauausführung und zur Qualitätssicherung der energetischen Verbesserungen
- Schriftliche Prüfung
- Mündliche Prüfung
Energieberater für Baudenkmale (EIPOS)