Im europäischen Vergleich zeigen sich die polnischen und niederländischen Händler besonders optimistisch, eher gedämpft ist die Stimmung in Ungarn und Spanien – also in den Ländern, die auch vor den größten wirtschaftlichen Problemen stehen. Die deutschen Händler liegen stimmungsmäßig im europäischen Mittelfeld. Hier erwarten 27 Prozent bessere Umsätze und 28 Prozent rechnen mit Ergebnissen auf Vorjahresniveau.
Das zentrada.network ist der führende Betreiber von Online-Marktplätzen für den Großhandelseinkauf von Konsumgütern in Europa und sieht somit auch die Nachfrageaktivitäten auf seinen Internetplattformen. Im Jahresverlauf war die Nachfrage an die Großhändler und Importeure zunächst eher schwach. „Unsere Indikatoren zeigten bis Ende September vor allem in Deutschland ein sehr zurückhaltendes Geschäftsgebaren. Nach der Bundestagswahl hat sich die Stimmung erheblich gebessert. Der Einzelhandel ist wegen Finanzierungsproblemen aber weiterhin zu einer sehr kurzfristigen Beschaffung gezwungen“, so zentrada Geschäftsführer Ingo Schloo.
Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel von größter Bedeutung: Durchschnittlich erlöst der Einzelhandel ein Fünftel des gesamten Jahresumsatzes in den Monaten November und Dezember. In vielen Branchen, etwa bei Spielwaren, fallen sogar bis zu 40 Prozent des Jahresumsatzes in die Weihnachtszeit.
Die Umfrageergebnisse aus dem zentrada.network decken sich mit den Prognosen verschiedener Handelsverbände. Danach setzen besonders die Online- und Versandhändler auf ein gutes Weihnachtsgeschäft. So meldete der Bundesverband des Deutschen Versandhandels, dass 44 Prozent der befragten Mitglieder in den Monaten November und Dezember mit steigenden Umsätzen und 36 Prozent mit Erlösen auf Vorjahresniveau rechnen. Immerhin ist auch die Zahl der Internetkäufer weiter angestiegen – auf 32,5 Millionen Deutsche. Das entspricht einer Steigerung von exakt 1,1 Millionen.
Nach Schätzungen des Branchenverbandes HDE wird der gesamte deutsche Einzelhandel im diesjährigen Weihnachtsgeschäft 73 Milliarden Euro umsetzen. Das wären 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. „Wir erwarten für November und Dezember eine Entwicklung, die nur leicht unterhalb des Vorjahres verläuft und damit besser ist als der Jahrestrend", teilte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in Berlin mit.
Von ganz entscheidender Bedeutung für ein gutes Weihnachtsgeschäft ist die Stimmung der Verbraucher. Positiv: Viele Unternehmen werden beim Weihnachtsgeld für ihre Mitarbeiter keine Abstriche machen – eine gute Voraussetzung für florierende Weihnachtsgeschäfte.