Weiter enthält der Bericht Maßnahmen und Ziele zu den Themen Energie-Effizienz und -Einsparung. Beim Stromverbrauch kommt schon heute jede zweite Kilowattstunde aus Wind, Sonne oder Biomasse. Gesteigert werden muss noch der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung und der Elektromobilität. Dabei spielt die Windenergie an Land auch aus Kostengründen die tragende Rolle. Obwohl schon heute Windenergieanlagen aufgrund fehlender Netze abgeschaltet werden müssen, ist die Windkraft aus Schleswig-Holstein die günstigste erneuerbare Energiequelle und sollte damit vorrangig genutzt werden, um den Ausstieg aus der Kernkraft zu realisieren.
Um den Ausbau erneuerbarer Energien noch weiter voranzubringen, will die Landesregierung mit "Paketangeboten", wie es im Bericht heißt, wirtschaftliche Effekte der Energiewende ermöglichen. Sie will windkraftspezifische Gewerbeflächen sowie Forschungs- und Entwicklungsstandorte ausbauen und Genehmigungsunterstützungen anbieten. "Diese Kombi-Angebote sind nach dem Weggang der internationalen Leitmesse HUSUM Wind und der Insolvenz der Forschungsgenossenschaft CEwind wichtig, um die derzeitige Verunsicherung von Investoren zu mindern", ist Renate Duggen, Vorstandsvorsitzende des windcomm e. V. überzeugt. "Wir brauchen eine an die Windbranche angepasste Infrastruktur aus leistungsfähigen Häfen, praxisorientierten Forschungs- und Ausbildungskonzepten, Förderprogrammen und klugen Marketingkonzepten, wenn Arbeitsplätze in den nächsten Jahren vor Ort erhalten und geschaffen werden sollen." Renate Duggen betonte, windcomm begrüße es, dass das Land bis zum Beginn des nächsten Jahres konkrete Maßnahmen für und mit der Windbranche erarbeiten möchte. "Diese müssen aber auch mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet werden."
Der Bundesverband Windenergie lobt die umfassende Berichterstattung zur Einsparung klimaschädlicher Gase. "Die Windenergie hat rund vier Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart. Dafür könnte jeder Schleswig-Holsteiner fast ein Jahr Auto fahren. Das unterstreicht die Relevanz der Windenergie für die Einhaltung der Klimaziele", so Nicole Knudsen, Leiterin des BWE Landesbüros. "Durch diesen ausführlichen Bericht wird deutlich, dass die Landesregierung es ernst meint mit dem Atomausstieg und der Energiewende. Er ist ehrlich, zeigt auch die Baustellen auf", so Knudsen weiter. "Ein wichtiges Signal für die Branche ist, dass sich die Landesregierung in diesem Bericht klar zum EEG und zum Einspeisevorrang bekannt hat. Dieses Signal brauchen wir auch aus Berlin."