Hygiene im OP ist eng mit der Klimatisierung verbunden. Keime können an Staubpartikeln haften. Saubere, d.h. möglichst partikel- und somit keimfreie Luft, ist die beste Prophylaxe. Die Anzahl von Keimen zu messen, die sich während eines Eingriffs im OP befinden, war bisher unmöglich. Weiss Klimatechnik setzt nun ein Messgerät ein, welches die Partikel- und Keimbelastung als getrennte eigenständige Größen differenziert und in Echtzeit misst. "Über eine Kontrollleuchte zeigt das Reinraum-Kontrollsystem CPM an, wie hoch die Partikel- und Keimbelastung im OP-Raum ist", erklärt Rupert Mack, Leiter der Sparte mediclean®.
CPM steht für Continuous Particle Monitoring. Während eines operativen Eingriffes bewegen sich Mitarbeiter im OP, öffnen Türen oder bedienen Geräte, wie z.B. für die Laser-Chirurgie. Dabei wird zeitweise eine hohe Anzahl von Partikeln und Keimen freigesetzt. Ein Sensor misst die Partikelanzahl im OP-Feld, wertet sie aus und passt die Lüftungsleistung des OP-Zuluftsystems automatisch an. "Herkömmliche Verfahren arbeiten mit einem Referenzwert, der, einmal eingestellt, einen konstanten Luftstrom fördert", so Rupert Mack. "Das CPM-Verfahren ist deutlich sicherer und effektiver, weil es die realen Bedingungen erfasst und mögliche Gefahren durch erhöhte Keimbelastungen quasi im Keim zunichte macht."
Steigt die Keimzahl, so reagiert automatisch das Zuluftsystem und erzeugt eine turbulenzarme Verdrängungsströmung, die den Schutzbereich nahezu keimfrei hält. Der Schutzbereich umfasst dabei das gesamte aseptische Umfeld eines chirurgischen Eingriffes, einschließlich der Material- und Instrumententische.
Werden die Sollwerte überschritten, erhöht das CPM automatisch die Geschwindigkeit des Luftstromes und gibt ein Signal an das OP-Team. Ebenso kann der Verlauf der Luftqualität dokumentiert werden, was eine umfassende Qualitätskontrolle ermöglicht. Außerhalb des OP-Betriebes unterstützt das CPM eine Abschaltung der OP-Klimaanlage dahingehend, dass die abgeschaltete Anlage überwacht und im Falle einer auftretenden erhöhten Partikelzahl automatisch wieder eingeschaltet wird. Dies bedeutet Energieeinsparung, aber nicht zu Lasten der Hygiene.
Auf Basis der Deutschen Norm DIN 1946-4 geht Weiss Klimatechnik konsequent den Schritt von Messungen im Ruhezustand zur Überwachung der Luftqualität während der Operation. Mit dieser Innovation sind Kliniken und Praxen nicht nur in Hinblick auf die Forderungen des seit 2011 geltenden Infektionsschutzgesetzes bestens gerüstet. Sie erhöhen auch zusätzlich die Arbeitsplatzsicherheit.