Tagungsleiter Prof. Achim Kampker von der RWTH Aachen verwies auf die Anfänge der Automobil-Industrie und der Computer. Am Anfang standen die Kunden den ersten Autos und Computern skeptisch gegenüber, weil sie das Produkt nicht kannten. Der Rest der Erfolgsschichte ist bekannt. "Die Elektromobilität wird eine ähnliche Erfolgsgeschichte erleben", sagte Kampker. "Die Autos mit elektrischen Antrieben müssen erlebbar sein und kontinuierlich weiterentwickelt werden."
Gute Chancen bescheinigten die Teilnehmer Fahrzeugkonzepten für Nischenprodukte, etwa im Bereich von Lieferfahrzeugen. Die kurzen Fahrwege und das ständige Stop-and-Go bieten beste Voraussetzungen, dass sich hier kurzfristig elektrisch angetriebene Fahrzeuge erfolgreich am Markt etablieren.
Gleichzeitig zeigten die Vorträge aber auch, dass die beteiligten Unternehmen noch mehr Verbindlichkeit wünschen. "Die ersten Etappenziele haben wir erreicht, aber es ist unklar, wohin die Reise geht", sagte Kampker während der zweitägigen Konferenz. " Es fehlt noch die Rechtsverbindlichkeit, ob der Markt der Elektrofahrzeuge sich evolutionär entwickelt oder eine Revolution ihn verändert." Gerade im Bereich der Kostenfrage zeigte dies sich sehr deutlich. Aufgrund der kleinen Stückzahlen treibt auch das Recycling von nicht mehr einsetzbaren Traktionsbatterien die Kosten. Dabei befindet sich gerade hier ein entscheidender Hebel, um Kosten zu senken. Einige Vorträge befassten sich mit der Frage, wie sich schon in der Entwurfsphase oder der Produktion Kosten einsparen lassen.
"Zwei wesentliche Aspekte sind allen Beteiligten klar geworden: die Unternehmen in der Elektromobil-Branche ziehen alle am gleichen Strang, müssen aber noch stärker mögliche Synergieeffekte nutzen", sagte Prof. Kampker zum Abschluss der Veranstaltung. "Zum zweiten haben die Vorträge verdeutlicht, dass eine integrierte Produkt- und Produktionsplanung die Kostenfrage nachhaltig positiv beeinflusst."