Neben der Schnell-Ladestation wird in der HafenCity ebenfalls die direkte Speicherung von Solarstrom zur Erhöhung des Eigenverbrauchs untersucht. Für die Bewertung eines weiteren Anwendungsfalls planen Vattenfall und die BMW Group Mitte 2014 den Baubeginn eines Batteriespeichers mit einer Größe von zwei Megawatt (MW) und einer Speicherkapazität von etwa 1,6 Megawattstunden (MWh)*. Dieser Batteriespeicher wird in das existierende Virtuelle Kraftwerk von Vattenfall integriert, das bereits heute dafür sorgt, dass Strom aus erneuerbaren Energien besser in das deutsche Stromnetz integriert werden kann.
Anlässlich der Vertragsunterzeichnung mit der BMW Group sagte Dr. Frank May, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vattenfall Wärme Hamburg GmbH: "Mit dem Virtuellen Kraftwerk haben wir einen wesentlichen Schritt zur besseren Integration von erneuerbaren Energien und zur Speicherung von Energie bereits gemacht. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit BMW gehen wir diesen Weg konsequent weiter. Denn durch die Zusammenführung unseres Virtuellen Kraftwerks und der Elektromobilität leisten wir einen wichtigen Beitrag zur intelligenten Energieversorgung am Innovationsstandort Hamburg."
"Auf Basis der laufenden internationalen Batterieprojekte entwickelt die BMW Group eine Gesamtstrategie für den langfristigen stationären Einsatz", kündigte Ulrich Kranz, Senior Vice President BMW i, an. "Anstatt direkt dem Recycling zugeführt zu werden, können die Batterien mit ihrem langfristigen Nutzungspotenzial ideal für eine nachhaltige Weiterverwendung genutzt werden. Wir leisten mit BMW i damit auch einen Beitrag zu einer möglichst flächendeckenden Nutzung von erneuerbarer Energie."
Die Projektkooperation von Vattenfall und der BMW Group ist zunächst auf die Dauer von fünf Jahren angelegt und untersucht mögliche Einsatzgebiete für "Second Life Batteries". Die Projektpartner erhoffen sich dabei neue Erkenntnisse über das Alterungsverhalten und die Speicherkapazität der gebrauchten Lithium-Ionen-Batteriemodule.
Durch das gemeinsame Projekt mit der BMW Group setzt Vattenfall weitere Bestandteile aus dem Energiekonzept mit der Stadt Hamburg um. Darin hat sich Vattenfall gegenüber der Hansestadt verpflichtet, in den kommenden sechs Jahren rund 1,5 Milliarden Euro in die Energieinfrastruktur in der Metropolregion zu investieren. Schwerpunkte bilden neue Speichertechnologien und der Umbau zu intelligenten Netzen. Mit der Partnerschaft setzen Hamburg und Vattenfall ein Signal für die Weiterentwicklung der deutschen Energiewirtschaft in Zeiten der Energiewende.
Bereits Ende letzten Jahres nahm Hamburgs Umweltsenatorin Jutta Blankau gemeinsam mit Vertretern von Vattenfall und der HafenCity Hamburg GmbH die erste Schnellladesäule (Gleichstrom) der Hansestadt in Betrieb. Für die Elektrofahrzeuge verkürzte sich damit die Ladedauer von 30 Prozent auf 80 Prozent Batterieladestand von vier auf eine halbe Stunde. Auch die weiteren 25 öffentlichen Vattenfall-Ladesäulen im Hamburger Stadtgebiet bieten seit Anfang des Jahres schnellere Ladefunktionen (Wechselstrom) an.
* Die Speicherkapazität von 1,6 MWh reicht rechnerisch aus, um damit rund 50 BMW ActiveE oder etwa 75 BMW i3 zu betanken.