"Mit der Einweihung dieses neuen Gebäudes setzt Umicore deutliche Zeichen. Erstens das klare Bekenntnis zum Forschungsstandort Deutschland und den Aktivitäten des Bereichs Autoabgaskatalysatoren, und zweitens die Betonung umweltschonender und nachhaltiger Unternehmenspolitik, die sich auch in der Energiebilanz unserer Gebäude-Investitionen manifestiert", so Marc Grynberg, Vorstandsvorsitzender der Umicore.
"In diesem neuen Gebäude setzen wir Maßstäbe in der Weiterentwicklung umweltschonender Technologien. Hier in Hanau befindet sich das analytische Quality Gate von Automotive Catalysts. Alle weltweiten AC-Technologien kommen zuallererst aus Hanau", so Dr. Dieter Lindner, Forschungsleiter bei Umicore. "Forschung und Entwicklung sind der Schlüssel zum Erfolg in unserem von Technologie-Entwicklung geprägten Geschäft", so Lindner weiter.
"Ich bin froh, dass wir trotz der Wirtschaftskrise im Januar 2009 den Grundstein für diese wachstumsorientierte Investition legen konnten", freut sich Michael Neisel, der Leiter des Geschäftsbereichs Autoabgaskatalysatoren in Europa und Afrika. Am 20. Januar 2009 wurde im Beisein von Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Dr. Ralf- Rainer Piesold, Stadtrat der Stadt Hanau, der Grundstein für die Um- und Ausbauarbeiten des Gebäudes gelegt.
"In dem neuen Gebäude herrscht Aufbruchstimmung", sagt Dr. Lutz Ruwisch, Leiter der Musterfertigungsgruppe und des Industrialisierungsteams. "Neue Anlagen und Geräte, neue Flächen-Layouts, bessere Klimatisierungen und Steuerungen, bessere Infrastruktur - all dies zusammen wird auch letztlich zu besseren Autokat-Prototypen und Mustern führen, mit denen wir unsere weltweiten Kunden begeistern werden."
Grünes Gebäude
Das Gebäude ist ein so genanntes Grünes Gebäude. Für Beheizung und Klimatisierung werden innovative und umweltfreundliche Technologien eingesetzt. Dies besitzt in der Umicore einen hohen Stellenwert. Die Prozessabwärme des Gebäudes wird in den Heiz- und Kühlkreislauf eingespeist. Bereits oberhalb einer Außentemperatur von 0 Grad Celsius wird keine gesonderte Heizenergie benötigt. Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) wird so gegenüber herkömmlichen Technologien um bis zu 70 Prozent reduziert.
Mensch, Kommunikation und Sicherheit stehen im Vordergrund
Umicore hat bei der Gebäudeplanung sehr darauf geachtet, dass Aggregate nicht in die unmittelbare Arbeitsumgebung, sondern nach draußen oder in abgeschlossene Räume verlagert werden, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mit Lärm zu belästigen. Neben der offenen Bauweise der Büro- und Laborräume mit viel Glas, geben auch die Messwarten stets den Blick auf die nötigen Kontrollvorgänge frei.
Transparenz ist als Grundlinie zu erkennen. Im komplett neu gebauten 1.
Obergeschoss sind weitere Büroräume und die Umkleiden zu finden. Dort befinden sich auch ein Konferenzraum und eine offene Kommunikationszone für kleine Versammlungen. Auch ein Sozialraum gehört zur Ausstattung. Dieser kann von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowohl als Pausenraum als auch für Schulungsveranstaltungen genutzt werden.
Materialfluss mit Köpfchen
Das Gebäude ist so konzipiert, dass die Stoffflüsse von außen nach innen, vom Kopf zum Zentrum, laufen. In der Praxis heißt das, dass an den beiden Stirnseiten des Gebäudes jeweils ein spezieller Rohstoffeingang stattfindet. Von dort aus geht es zur Washcoat-Herstellung. Dieser Prozess ist aufgeteilt in eine edelmetallhaltige und eine edelmetallfreie Washcoat-Herstellung. Die nächste Station, die das Material auf dem Weg zur Verpackung und zum Versand passieren muss, ist die so genannte Beschichtung. Im nächsten Schritt erfolgt das Kalzinieren mit anschließender Qualitätskontrolle bevor es dann zum Etikettieren mit abschließender Verpackung und Versand geht. An der einen Flanke des Gebäudes sind verglaste Büroräume untergebracht, die die Sicht auf die Prozessschritte freigeben. Auf der anderen Flanke liegen Labor und Technikumsbereich für die Industrialisierungsgruppe.
Prototypen, Analytik und Musterfertigung in einem Gebäude
In den neuen Räumlichkeiten arbeitet neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Musterfertigung nun auch das Team der Industrialisierungsgruppe von Automotive Catalysts sowie Kolleginnen und Kollegen vom Analytical Competence Center in Hanau, die Spezialisten für die Edelmetall- und Materialstoff-Analytik im Molekularbereich sind.