Die Ministerin wollte sich bei ihrem Besuch vor allem über die Möglichkeiten der Weiterverarbeitung und Veredelung von Lebensmitteln informieren. „Nur ein geringer Anteil der verderblichen Güter, die wir produzieren, wird verarbeitet, denn rohe Lebensmittel sind in Indien deutlich günstiger. Zudem fehlt es an der Infrastruktur bei der Ernte, der Lagerung auf dem Bauernhof sowie beim Transport und der Verteilung. Etwa 40 Prozent der Ernte geht deshalb verloren, verfault oder verdirbt“, erklärte die Ministerin.
Ihr Ziel ist es deshalb, auf dem Subkontinent 42 Mega-Food-Parks einzurichten. Dabei handelt es sich um dezentrale Zentren, wo Bauern ihre Waren verkaufen können. Die Waren werden dann dort verarbeitet, haltbarer gemacht und zum Weiterverkauf abtransportiert. Dadurch will die Ministerin auch die schwache Einkommenssituation der Bauern stärken und der Landflucht vorbeugen.
Im Rahmen ihres Besuchs traf die Ministerin auch Georg Stawowy, Vorstand für Technologie und Innovation bei der Lapp Holding AG. „Wir produzieren maßgeschneiderte Verbindungstechnik für die Lebensmittelindustrie, die den strengen internationalen Hygienevorschriften entsprechen. Zur erfolgreichen Realisierung dieser Mega-Food-Parks sind unsere Produkte bestens geeignet“, erklärte Stawowy. Die Stuttgarter Lapp Gruppe verfügt über ein umfassendes Portfolio an Verbindungslösungen, welche die strengen Anforderungen der internationalen Lebensmittel- und Getränkeindustrie erfüllen. Ihre Eignung dafür bestätigen unter anderem Zertifizierungen von ECOLAB® und ihr Design nach EHEDG-Vorgaben. Zudem produziert die Lapp Gruppe schon seit fast 20 Jahren in Indien und verfügt mittlerweile über zwei eigene Produktionswerke, ein breit aufgestelltes Vertriebsnetz und Experten, die speziell für die Verbindungstechnik in der Lebensmittelbranche geschult sind und gut beraten können.
Ministerin Harsimrat Kaur Badal: „Für die deutsche Industrie ist Indien ein wichtiger Wachstumsmarkt und wir schauen auf den Westen, um Know-how und Technologie zu erhalten.“ Dabei wird sie auch von der baden-württembergischen Landesregierung unterstützt. „Baden-Württemberg und Indien verbindet eine gute und langjährige Partnerschaft. Der Ausbau der indischen Reformen ist eine ausgezeichnete Basis für ein stärkeres Engagement ausländischer Investoren und Unternehmen. Mit unseren Genossenschaften, unseren Hochschulen und unseren Weltmarktführern im Bereich der Verpackungsindustrie ist Baden-Württemberg auch im Bereich der Nahrungsmittelproduktion hervorragend aufgestellt", betonte Staatssekretär Peter Hofelich.