Projektbeschreibung:
In allen Zellen, ob von Bakterien bis hin zum Menschen, muss Energie in Form eines Moleküls das Adenosintriphosphat (ATP) genannt wird, zur Verfügung stehen. Ohne ATP gibt es kein Leben auf der Erde. ATP wird in Zellen über zwei ganz verschiedene Typen von Membranproteinen transportiert. Ein Typ dieser Membranproteine existiert sowohl in Pflanzenzellen wie auch in Bakterien, die schwere Krankheiten beim Menschen auslösen, wie zum Beispiel den epidemischen Typhus oder Sexualkrankheiten.
Das Ziel dieses Projektes ist es, die Verbreitung und Funktion aller ATP-Transportproteine in Pflanzen zu entschlüsseln und zudem, die Struktur des Transporters aus humanpathogenen Bakterien auf molekularer Ebene aufzuklären. Die erwarteten Erkenntnisse sollen auf der einen Seite ein weitaus besseres Verständnis des pflanzlichen Stoffwechsels bewirken. Auf der anderen Seite kann die Kenntnis der Struktur eines solchen Transportproteins möglicherweise hilfreich bei der Entwicklung von pharmazeutischen Wirkstoffen sein.
Mit den Reinhart Koselleck-Projekten will die DFG ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit kühnen Ideen und Mut zum Risiko fördern. Ziel des nach dem 2006 verstorbenen Bielefelder Historiker Reinhart Koselleck benannten Programms ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit einem herausragendem wissenschaftlichen Lebenslauf die Möglichkeit zu eröffnen, innerhalb von fünf Jahren ein besonders innovatives oder im positiven Sinne risikobehaftetes Projekt durchzuführen. Reinhart Koselleck-Projekte richten sich vor allem an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Hochschulen. Diese sollen dadurch in die Lage versetzt werden, Projekte durchzuführen, die sie nicht in anderen Förderverfahren beantragen oder im Rahmen der Arbeit der jeweiligen Institution durchführen können.
"Selbst renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zukunftsweisende, aber hoch risikoreiche Forschung betreiben wollten, hatten davor kaum die Möglichkeit, Fördergelder dafür zu beantragen", so DFG-Präsident Matthias Kleiner. Da besonders innovative und risikoreiche Forschungen in der Regel noch weniger planbar seien als sonstige Forschungsarbeiten, reiche bei der Antragstellung eine etwa fünfseitige Projektskizze aus. Umso mehr müssten die Antragstellerinnen und Antragsteller über ihre Idee hinaus auch mit ihren bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten überzeugen. "Die Koselleck-Projekte", so Kleiner, "sind ein enormer Vertrauensvorschuss, der verdient sein will."
Diese sehr hohen Anforderungen sah der Hauptausschuss der DFG bei dem Förderantrag von Ekkehard Neuhaus erfüllt.