In den beiden Begutachtungsrunden zum Programm haben 173 Hochschulen aus ganz Deutschland Gleichstellungskonzepte eingereicht, 124 davon wurden positiv bewertet. Von allen neun Thüringer Hochschulen, die Konzepte vorlegten, erreichten die Universität Erfurt, die Bauhaus-Universität Weimar, die Technische Universität Ilmenau, die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Fachhochschule Nordhausen, die Fachhochschule Erfurt und die Fachhochschule Schmalkalden eine positive Begutachtung. In Thüringen können so insgesamt bis zu 21 Stellen gefördert werden. Voraussetzung dafür ist, dass eine Wissenschaftlerin oder Forscherin bis Ende 2009 bzw. 2010 eingestellt wird. Bisher konnten so an der Universität Erfurt drei Stellen und an der Fachhochschule Nordhausen zwei Stellen besetzt werden.
Kultusminister Müller gratuliert: "An ihren Arbeitsstellen nehmen Frauen oft Zusatzbelastungen in Kauf und tragen tagtäglich die Verantwortung dafür, Kinder, Familienarbeit und Beruf, manchmal vielleicht noch ein forderndes Ehrenamt, in Einklang zu bringen. Auch wenn bisher viel erreicht ist, darf in den Bestrebungen nach Gleichberechtigung nicht nachgelassen werden. In Thüringen sind wir dabei auf einem guten Weg. So liegt der Frauenanteil beim hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Hochschulpersonal im Freistaat bei fast einem Drittel. Die erfolgreiche Beteiligung am Professorinnenprogramm leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Frauenanteils an unseren Hochschulen."
Für das Professorinnenprogramm stehen von 2008 bis 2012 zusammen 150 Millionen Euro zur Verfügung, die je zur Hälfte vom Bund und den Ländern getragen werden. Ziel ist es, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu unterstützen, die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftssystem nachhaltig zu verbessern und die Anzahl der Wissenschaftlerinnen in Spitzenfunktionen im Wissenschaftsbereich zu steigern. Dazu sollen auf der Grundlage zukunftsorientierter Gleichstellungskonzepte der Hochschulen zusätzliche Mittel als Anschubfinanzierung für die Berufung von Professorinnen zur Verfügung gestellt werden. Dabei können auf der Grundlage einer positiven Begutachtung des Gleichstellungskonzepts einer Hochschule bis zu drei Erstberufungen von Frauen für die Dauer von höchstens fünf Jahren mit 150.000 Euro jährlich gefördert werden. Die Begutachtung erfolgte durch ein externes Expertengremium aus Wissenschaft, Forschung und Hochschulmanagement. Weitere Informationen sind im Internet unter www.bmbf.de/de/494.php zu finden.