Eine viermonatige Förderung erhält Kathrin Groß-Striffler für ihre Arbeit an dem Romanprojekt "Gott zürnt". Der Protagonist, ein Arzt ohne Werte und Moral, konfrontiert den Leser mit der Hilf- und Ratlosigkeit des modernen Menschen. Eine Geschichte, die aufrütteln will und Fragen stellt. Die Autorin beweist ihr erzählerisches Talent und zeichnet mit moralisierendem Impetus ein beeindruckendes Psychogramm.
Für drei Monate wird auch Bernd Dittrich für die Arbeit an dem Theaterstück "Zone Vier" unterstützt. Das fantasievolle, surreale Gegenwartsdrama greift aktuellste Themen auf und führt sie und seine Protagonisten schließlich auf ein Ende zwischen Orgie und Katastrophe hin. Damit wird zugleich einen der in jüngerer Zeit seltenen dramatischen Texte gewürdigt.
Für ebenfalls drei Monate wird Manon Grashorn für das Romanprojekt "Schritte oder die Unaufmerksamkeit der konzentrierten Beobachter" gefördert. Die Autorin überzeugt mit einer unkonventionell zupackenden, kecken, zuweilen frechen, aber sprachlich dichten Herangehensweise an die Themen Macht und Abhängigkeit.
Ein zweimonatiges Stipendium erhält Renate Parschau aus Gotha für ihr Vorhaben "Ein Oberbürgermeister in Thüringen - einem Kommunalpolitiker auf den Fersen"- Mit ihrer Reportage durchbricht die Autorin am Beispiel eines Lokalpolitikers die klischeehafte Wahrnehmung von Politikern.
Weiterhin erhalten Cornelia Sturm und Andreas Sauter für ihr Dokumentarhörspielprojekt "Flügelschlag" eine Förderung für zwei Monate. 20 Jahre nach dem Mauerfall lassen die Autoren vier Frauen aus drei Generationen des kleinen Thüringer Dorfes Neubrunn im ehemaligen Grenzgebiet zu Worte kommen. Die Hörspieldokumentation gibt Gelegenheit mundartlich gefärbte Stimmen zu hören, die üblicherweise keine Öffentlichkeit finden.
Die Förderstipendien für Thüringer Autorinnen und Autoren sollen es den Schriftstellern ermöglichen, sich über einen bestimmten Zeitraum ausschließlich ihrem literarischen Werk zu widmen. Mit den Stipendien sollen individuelle literarische Leistungen von Autoren honoriert und gefördert werden und fungieren damit als wichtiges Förderinstrument des Freistaates Thüringen. Die Vorhaben sollten sich durch Originalität der Erzählweise, Eigenständigkeit des Tons und handwerkliche Qualität auszeichnen. Wer sich für ein Arbeitsstipendium bewerben möchte, kann dies wie in jedem Jahr bis zum 31. Oktober tun. Die Arbeitsstipendien beschränken sich auf die Autorinnen und Autoren, die ihren Hauptwohnsitz im Freistaat Thüringen haben. Einzureichen sind Lebenslauf, Bibliographie, Beschreibung des schriftstellerischen Vorhabens und eine Leseprobe. Die Anträge sind zu richten an das Thüringer Kultusministerium, Werner-Seelenbinder-Straße 7, 99096 Erfurt.