Der Schlüssel zu Mobilität und weiteren Angeboten
In der Region Stuttgart entwickelt sich eines der ersten Großprojekte für die Verknüpfung von Mobilitäts- und Serviceleistungen in Deutschland. Mit der Einführung der so genannten polygoCard hält das chipkartenbasierte eTicket nach dem bundesweiten Standard der VDV Kernapplikation Einzug in den ÖPNV des örtlichen Verkehrsverbundes VVS. Bereits im Frühjahr 2015 wurden rund 250.000 VVS-Abokunden über die Umstellung ihrer bestehenden Abonnements auf das eTicket und die zusätzlichen Möglichkeiten der Chipkarte informiert.
Die ÖPNV-Nutzung mit der polygoCard ist erst der Anfang. Dieser erste Schritt umfasst bereits den Zugang zu den Carsharing-Flotten von car2go, stadtmobil und Flinkster, ermöglicht das Ausleihen von Fahrrädern von Call a Bike und nextbike und schaltet Ladestationen der EnBW Energie Baden-Württemberg AG zur Betankung von E-Fahrzeugen mit der polygoCard frei. Erweitert wird die Karte in einer nächsten Phase um die Nutzung von städtischen Angeboten wie zum Beispiel der Bibliotheken.
Die Auslieferung der ersten polygoCards durch Swiss Post Solutions (SPS) ist im Mai 2015 angelaufen. Insgesamt wird der Dienstleister schrittweise 250.000 Chipkarten produzieren.
ÖPNV-Abonnenten erhalten neue Karte ab Spätsommer 2015
Im Spätsommer dieses Jahres werden die meisten VVS-Abo-Produkte schrittweise auf die neue polygoCard umgestellt, die bereits für die multifunktionale Nutzung vorbereitet ist. "Mit der polygoCard schaffen wir die Verbindung von unterschiedlichsten Mobilitätsdienstleistungen und städtischen Angeboten auf einer Karte. Um dieses einheitliche Zugangsmedium für unterschiedliche Angebote zu schaffen, waren viele technische Herausforderungen zu lösen", sagt Projektleiter Philipp Hinger, Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). "Mit diesem Ansatz haben wir Neuland betreten. Es war uns daher wichtig, einen etablierten Kartendienstleister wie SPS für das Projekt zu gewinnen."
Der Dienstleister hat bereits mehr als zwei Millionen (((eTicket Deutschland Chipkarten produziert und initialisiert.
Erfolgreiche Zusammenarbeit aller Partner
SPS ist einer der ersten Hersteller, der die multifunktionale Nutzung der ÖPNV-Karten ermöglicht. "Wir freuen uns sehr darüber, dass wir uns das Vertrauen dieses Leuchtturmprojekts erarbeiten konnten", so Ulrich Dreefs, Head of Business Development der Swiss Post Solutions Card Systems GmbH. "Dabei möchte ich besonders die offene und konstruktive Zusammenarbeit mit der Projektleitung von Stuttgart Services und deren Partnern hervorheben. Nicht alle Parameter waren von Beginn an klar - hier wurde durch den umfassenden Ansatz Neuland beschritten - und nur durch eine beispielhaft gemeinschaftliche Zusammenarbeit konnte die Strecke für alle Beteiligten erfolgreich gegangen werden."
Über polygo und das Projekt Stuttgart Services
Die polygoCard geht aus dem Forschungsprojekt Stuttgart Services hervor. An diesem arbeiten branchenübergreifend 23 Partner aus den Bereichen ÖPNV und Mobilität, Industrie und Software, Wissenschaft und Consulting sowie die Landeshauptstadt Stuttgart und der Verband Region Stuttgart. Die Konsortialführerschaft liegt bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB).
Weitere Informationen unter: www.stuttgart-services.de und www.mypolygo.de
Über das Schaufenster Elektromobilität Das Projekt Stuttgart Services ist eines von rund 40 Projekten des baden-württembergischen Schaufensters "LivingLab BWe mobil" und wird bis Dezember 2015 mit 9,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert. Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als "Schaufenster Elektromobilität" ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestages die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.
Weitere Informationen unter: www.schaufenster-elektromobilitaet.org
Über Living Lab
Im baden-württembergischen Schaufenster "LivingLab BWe mobil" erforschen mehr als 100 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand Elektromobilität in der Praxis. Die Projekte konzentrieren sich mit ihren Aktivitäten auf die Region Stuttgart und die Stadt Karlsruhe und sorgen auch international für eine große Sichtbarkeit. Das "LivingLab BWe mobil" steht für einen systemischen Ansatz mit ineinandergreifenden Projekten, die Elektromobilität vom E-Bike über den E-PKW bis hin zum elektrischen Transporter und Plug-in-Linienbussen für jedermann erfahrbar machen. Die Projekte adressieren Fragestellungen zu Intermodalität, Flotten und gewerblichen Verkehren, Infrastruktur und Energie, Stadt- und Verkehrsplanung, Fahrzeugtechnologie, Kommunikation und Partizipation sowie Ausbildung und Qualifizierung. Das Großforschungsprojekt wird durch das Land Baden-Württemberg und die Region Stuttgart unterstützt. Koordiniert wird das "LivingLab BWe mobil" durch die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil BW GmbH und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS).
Weitere Informationen unter: www.livinglab-bwe.de