Susensoftware arbeitet im Auftrag verschiedener Unternehmen und hat sich darauf spezialisiert, sogenannte "stille Software" zu vermarkten. Darunter fallen alle Softwareprodukte und -lizenzen von Microsoft und SAP, die werthaltig angeschafft wurden, inzwischen in der Bilanz abgeschrieben sind und nicht mehr aktiv eingesetzt werden. Unternehmen kauften bereits gebrauchte Microsoft Softwareprodukte in großen Stückzahlen (>500), während der Handel mit stiller Software von SAP seit 2003 eher im kleinen Rahmen funktioniert.
Nun ist dem Handelshaus aus Herzogenrath ein Verkauf geglückt, den man durchaus als Meilenstein in der Unternehmensgeschichte bezeichnen kann. Noch nie wurde ein Paket gebrauchter SAP-Lizenzen in dieser Größenordnung verkauft. Auf die Frage, warum sich das nun ändere, antwortet Axel Susen, Geschäftsführer von susensoftware, prompt: "Seit 2012 erklären uns die Juristen, wie gebrauchte Software gekauft werden kann und nun setzen es die IT-Leiter in den Unternehmen auch um." Der Erfolg gibt dem IT-Experten recht. Denn nachdem einer der größten technischen Gebäudeausrüster mit über 2000 Mitarbeitern seine SAP-Lizenzen an susensoftware zum Weiterverkauf übermittelte, bietet aktuell auch der Technologieführer im Bereich Photovoltaik und Leiterplatten in Zusammenarbeit mit Susen ein SAP Business Suite Software-Paket im Wert von fast 2 Mio. € an.
Zurzeit (Stand Mai 2015) scheinen die Verhandlungen mit SAP bezüglich der Rabattierung der Wartungsverträge noch nicht abgeschlossen zu sein. Hier gilt es wohl erst einmal abzuwarten, während eine andere Lizenzübertragung - relativ zeitgleich zum TÜV - erfolgreich innerhalb von sehr kurzer Zeit abgeschlossen werden konnte. Dabei konnte der Käufer, ein großer Getränkehersteller aus dem Rheinland, scheinbar nicht nur eine lukrative Rabattierung auf die Wartungsverträge zur stillen Software aushandeln, sondern auch einen Verzicht auf noch ausstehende Wartungskosten erwirken.
Der Verkäufer, ein süddeutsches Leasingunternehmen, verfügte ursprünglich über drei Lizenzverträge eines Leasingnehmers, wovon zunächst ein einzelner Vertrag weiterveräußert wurde. Der Wert der etwa 500 Lizenzen lag bei einer Million Euro. Für den Käufer scheinen sich sowohl der Kauf der Lizenzen, als auch die Verhandlungen mit SAP mehr als gelohnt zu haben.
Darüber freut sich auch Axel Susen: "Vielen fehlt noch das Vertrauen in gebrauchte Software. Dass nun mehrere Großunternehmen hier so eine Pionierrolle übernehmen, macht mich glücklich. Schließlich will niemand seine Ressourcen verschwenden, sondern nachhaltig wirtschaften."