In Frankreich werden Manager als Geiseln genommen, in den USA bestimmen Politiker darüber mit, welche Unternehmen Kredite erhalten. In Deutschland werden Forderungen laut, die Politik müsse die Banken lenken. Und Schaeffler, Opel oder Hypo Real Estate sind erste Beispiele dafür, wie stark die öffentliche Diskussion unternehmerischen Freiraum beschneidet. Und spätestens wenn die Regierung im Sommer über die finanzielle Unterstützung für einzelne Unternehmen entscheiden muss, werden Firmenchefs und Unternehmer so stark auf öffentliche Zustimmung angewiesen sein wie niemals zuvor. Spätestens dann ist die Notwendigkeit, professionell zu kommunizieren, zur Chefsache geworden. Darauf sollten sich Manager und Firmenchefs schon jetzt vorbereiten. Und diese Situation, diese Pflicht, um das öffentliche Wohlwollen zu werben, wird in Zukunft zur Normalität werden. Denn im Zuge der Krise ist die Öffentlichkeit noch kritischer und aufmerksamer geworden.
Manager und Medien - lauter Missverständnisse
"Strategische Kommunikation heißt, die Auswirkungen einer Entscheidung auf Medien und Öffentlichkeit bereits in die Entscheidungsfindung zu integrieren", sagt Torsten Oltmanns, Partner und Global Marketing Director bei Roland Berger. "Dazu müssen Führungskräfte lernen, Journalisten als die wesentlichen Mittler zur Öffentlichkeit besser zu verstehen." Doch während es Vorstände zwar scheinbar mit Leichtigkeit schaffen, große Unternehmen mit Tausenden von Mitarbeitern zu steuern, wirken viele Führungskräfte hilflos, wenn sie ihre Position der Öffentlichkeit vermitteln wollen oder politische Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Vorhaben suchen.
"Das Problem ist, dass beide Berufsgruppen zu wenig voneinander wissen. Das Bild des jeweils anderen ist geprägt von Vorurteilen", erklärt der Publizist, PR-Berater und Verleger Ralf-Dieter Brunowsky. Führungskräfte und Journalisten müssten wieder in einen echten Dialog miteinander treten. "Diese Aufgabe müssen Managern selbst wahrnehmen, sie können sie nicht an PR-Verantwortliche oder externe Agenturen delegieren".
"Manager in der Medienfalle" erklärt anhand vieler praktischer Beispiele, vor welchen Herausforderungen Führungskräfte heute stehen und worauf es bei der strategischen Kommunikation mit Medien, Banken und Öffentlichkeit künftig ankommt. "Wir versuchen die Frage zu klären, was Manager dagegen tun können, sich in die Rolle von Sündenböcken drängen zu lassen und wie sie aus dieser Falle wieder herauskommen", sagt Oltmanns. Das Buch zeigt auch, welche Kommunikationsaufgaben sie Pressesprechern und Agenturen überlassen und welche sie selbst übernehmen müssen.
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