Die Oberfranken verantworten die Entwicklung und Funktionsfähigkeit eines modularen Batteriekonzepts, das, bestehend aus dem Batteriegehäuse und den Lithium-Ionen-Zellen, passgenau ins Fahrzeug nach Baukasten-Prinzip integriert werden soll. Zur Verfügung stehen werden dabei drei Versionen - je nach Einsatzbedarf für die Reichweiten 40, 80 und 120 Kilometer.
Für das Batteriegehäuse selbst haben sich die Techniker und Ingenieure der Vorentwicklung bei REHAU großen Herausforderungen gestellt. "Zwei Jahre Entwicklungs-, Konstruktions- und Simulationsarbeiten liegen hinter uns", sagt Andreas Löffler, Projektleiter StreetScooter bei REHAU. "Heute haben wir ein voll funktions- und integrationsfähiges Batteriegehäuse entwickelt." Ein polymerbasiertes Prototypgehäuse, das mit beeindruckenden Vorteilen gegenüber vergleichbaren Metallbauweisen aufwarten kann: Es erfüllt höchste Ansprüche an Stabilität und Steifigkeit und hält selbst starken Belastungen stand. Gegenüber Metallgehäusen ist die REHAU Entwicklung jedoch gut 30 Prozent leichter. - Eine Gewichtsreduzierung, die dem Fahrzeug insgesamt zu Gute kommt und dessen Reichweitenpotenzial deutlich erhöht. Ein weiterer Vorteil ist die isolierende Wirkung des Batteriegehäuses. Der polymere Mantel schützt die temperaturempfindlichen Lithium-Ionen-Zellen und hält die Batterie im "Wohlfühlbetrieb" bei ca. 20°C. Das Bauteil ist obendrein korrosionsbeständig und recycelbar.
Für das innere des Herzstücks Batterie holte sich StreetScooter mit der Firma OMT einen lang-jährigen Entwicklungspartner ins Boot, der über weitreichende Erfahrung auf dem Gebiet der Spezialanwendungen von Batteriezellen verfügt. Der Oberflächenveredler aus Lübeck liefert die Batteriezelle, die Elektronikplatine und steuert das Batteriemanagementsystem bei.
Die Integration und Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems Batterie im StreetScooter obliegt REHAU. Das Unternehmen geht mit diesem Projekt bewusst über sein bisheriges Kerngeschäft als Entwicklungspartner und Systemlieferant namhafter Automobilhersteller hinaus. "Wir verfol-gen einen sehr ausgeprägten Forschungs- und Entwicklungsansatz, der uns und unseren Kun-den mittel- und langfristig gesehen Vorteile bringen wird." Davon ist Niklas Braun, Vorsitzender der Geschäftsleitung REHAU Automotive, überzeugt: "Elektromobilität ist für uns längst keine Vision mehr. Wir begleiten verschiedene Projekte, die in diese, aus unserer Sicht, richtige Rich-tung gehen." REHAU beschäftige sich auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung eingehend mit den damit verbundenen Herausforderungen und Chancen. "Die Schwerpunkte", so Braun, "liegen in der Entwicklung neuer Produktfelder in den Bereichen des Thermomanagements, polymeren Hochleistungsleichtbaus und eben dem komplexen Thema Elektromobilität an sich."
In der Verantwortung für das Batteriekonzept innerhalb des StreetScooter-Projekts hat sich das Unternehmen als Entwickler eines zukunftsweisenden Gesamtsystems empfohlen. "Dieses Know-how treiben wir mit aller Konsequenz voran", so Niklas Braun. "Unseren Kunden sind wir damit auch in Zukunft ein zuverlässiger Entwicklungspartner und Systemlieferant - für energieeffiziente, leistungsstarke und saubere Mobility-Lösungen."