Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit
Besonders betroffen von Arbeitslosigkeit sind Menschen ohne Berufsabschluss. Von ihnen war 2011 fast jeder Fünfte arbeitslos. Zwar kam auch ihnen der Arbeitsmarktaufschwung zugute, denn im Jahr 2006 war dies noch jeder Vierte. Man könne aber nicht davon ausgehen, dass sich die Beschäftigungssituation dieser Gruppe grundlegend ändern wird, erklären die Autoren der IAB-Studie Brigitte Weber und Enzo Weber. Der Bedarf an geringqualifizierten Arbeitskräften werde im Trend weiterhin sinken. Die Arbeitsmarktforscher betonen: „Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Das Arbeitslosigkeitsrisiko hängt eng mit der Qualifikation zusammen. Je niedriger sie ist, desto schlechter ist die Position auf dem Arbeitsmarkt.“ Die Studienergebnisse unterstreichen somit den Stellenwert von Aus- und Weiterbildung in der Arbeitsmarktpolitik, folgern die IAB-Forscher. Aber nicht erst im Falle von Arbeitslosigkeit, auch für Beschäftigte sei Qualifizierung entscheidend – gerade im stark gewachsenen Segment atypischer Beschäftigung wie Leiharbeit und befristeter Verträge. Das Bildungssystem sei gefordert, Arbeitslosigkeitsrisiken von vornherein zu minimieren. „Frühzeitige Förderung – vor allem im Falle besonders gefährdeter Personengruppen – ist eine Investition, die sich im Laufe der Zeit vielfach bezahlt macht“, schreiben die Forscher.