Der Chef der Hamburger Unternehmensgruppe führte 2 Beispiele für seine Aussage an.
"Die Bundesregierung gewährt vielen Industriezweigen Befreiungen von der EEG-Umlage. Die Industrieunternehmen, die insgesamt 18% des deutschen Gesamtverbrauchs an Strom ausmachen, zahlen insgesamt nur 0.3% der EEG-Umlage. Durch diese Verteilung steigen die Kosten des fehlerhaften EEG für die Verbraucher. Diese Kostensteigerung auf Grund von Befreiungen wurde in der Vergangenheit als Begründung genützt weitere Industriezweige von der EEG-Umlage ganz oder teilweise zu befreien.
Eine ökologisch differenzierte Besteuerung
Die Bundesregierung muss eine faire Lastenverteilung zwischen energieintensiver Industrie und den restlichen Energieverbrauchern erreichen. Diese ist momentan nicht gegeben, so dass die Kosten für eine fehlgeleitete EEG-Politik vor allem Privathaushalte und Kleinunternehmen treffen." erläuterte der Care-Energy Chef an Hand aktueller Zahlen deutscher Forschungsinstitute. "Ein Lösungsansatz dieses Problems wäre eine ökologisch differenzierte Besteuerung der für die Energieerzeugung verwendeten Brennstoffe. Zur Zeit zahlen Verbraucher für erneuerbare Energien den gleichen Steuersatz wie für
Kohle- oder Kernenergie, obwohl die Rohstoffe eine unterschiedliche Ökobilanz haben."
Bewusste Täuschung der Öffentlichkeit
Als 2. Beispiel einer verfehlten Energiepolitik führte Martin Kristek einen Strukturfehler des EEG an: "Das Erneuerbare Energien Gesetz
(EEG) fördert den Ausbau regenerativer Energien an den falschen Standorten. Durch den Anschlusszwang für alle Anlagen und garantierte Einspeisevergütungen werden falsche Marktanreize gesetzt. Anlagen werden auf Basis dieser Förderung an volkswirtschaftlich sinnlosen Standorten fernab der Verbraucher erreichtet. Die Kosten für den notwendigen Netzausbau zu den abgelegenen Produktionsstätten auf See oder in dünn besiedelten Gegenden werden gegenüber dem Verbraucher als Kosten der erneuerbaren Energien dargestellt. Dies ist eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit, denn von den reinen Produktionskosten her sind erneuerbare Energien bereits heute konkurrenzfähig gemessen am Börsenpreis."
Förderung an sinnvollen Standorten
Fazit des Hamburger Energieunternehmers: "Wir brauchen einen politischen Kurswechsel auf Bundesebene hin zu einer echten Förderung erneuerbarer Energien an sinnvollen, verbrauchernahen Standorten. Niemand würde ein 400 MW Gaskraftwerk auf hoher See bauen, weil kein Verbraucher diese künstlichen Energietransportkosten freiwillig tragen würde. Dies muss auch für den fortzusetzenden Ausbau der erneuerbaren Energien gelten."