Im Bereich Automotive dominiert nach wie vor die Wirtschaftskrise das Geschehen. Verkaufsrückgänge, sehr hohe Lagerbestände unverkaufter Fahrzeuge und die fehlende Kaufkraft in einzelnen Schlüsselländern führten bei vielen Herstellern zu drastischen Massnahmen. Davon war auch Micronas betroffen. Die im ersten Quartal eingebrochenen Aufträge führten im zweiten Quartal zu einem niedrigeren Liefervolumen. Während der Umsatz mit CHF 25.3 Millionen gegenüber dem Vorquartal um 29.1 Prozent zurück ging, verschlechterte sich der Betriebsgewinn (EBIT) von CHF 0.3 Millionen im ersten Quartal zu einen Verlust von CHF 6.9 Millionen. Diese Verschlechterung ist im Wesentlichen auf den Umsatzrückgang und auf die niedrige Auslastung der Produktionsanlagen in Freiburg zurückzuführen.
Obwohl die Experten nicht vor Mitte 2010 mit einer Trendwende beim Automobilabsatz rechnen, planen die grossen Automobilzulieferer (OEMs) für die nächsten Monate mit höheren Fertigungsmengen, was sich für Micronas ab dem vierten Quartal positiv auswirken dürfte. Sicher ist, dass die Elektronik in den Fahrzeugen auch künftig eine zentrale Rolle spielen wird, gepaart mit Massnahmen zur Kosten-, Gewichts- und Spritverbrauchsreduktion. Micronas wird mit den aktuellen und den kommenden Produkten von dieser Entwicklung profitieren können.
Im Bereich Consumer verminderte sich der Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 13.2 Prozent auf CHF 38.8 Millionen. Der operative Verlust vor Sondereinflüssen sank gegenüber dem Vorquartal um 38.4 Prozent auf CHF 18.3 Millionen. Aus dem Teilverkauf des Bereichs Consumer an Trident Microsystems resultierte ein Nettoerlös von CHF 8.7 Millionen und da die Restrukturierungsmassnahmen dank des Verkaufs geringer ausfielen, konnten von den im Vorquartal gebildeten Restrukturierungsrückstellungen CHF 15.8 Millionen aufgelöst werden. Dementsprechend resultierte im zweiten Quartal ein Betriebsgewinn (EBIT) von CHF 6.3 Millionen (CHF -159.2 Millionen).
Die Schliessung der von Trident nicht übernommenen Teile des Bereichs Consumer wurde plangemäss fortgesetzt. Per Ende Juni hat die Mehrheit der betroffenen Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Die Restrukturierung wird bis Ende 2009 vollständig abgeschlossen sein. Die verbleibenden Aufträge der Consumer-Kunden werden bis Ende des Jahres weitestgehend geliefert.
Als Folge der Automobilkrise fiel die Auslastung in der Freiburger Waferfab im zweiten Quartal unter 50 Prozent. Um einer Erhöhung der Lagerbestände vorzubeugen, wurde am Standort Freiburg ab Mitte April für etwa 750 Mitarbeiter auf unbestimmte Zeit Kurzarbeit eingeführt.
Veröffentlichung zweites Quartal und erstes Halbjahr 2009, 21. Juli 2009:
- http://www.micronas.com/...