Nach der Installation einer großen Photovoltaikanlage Ende 2011 geht Micronas mit der Errichtung des Blockheizkraftwerkes am Freiburger Standort einen weiteren Schritt in Richtung "Grünes Industriegebiet Nord". Ein gesenkter Verbrauch fossiler Energieträger sorgt für einen verringerten Ausstoß des klimarelevanten Kohlendioxids (CO2) und anderer Luftschadstoffe. Die Schonung knapper Ressourcen ist nicht nur Angelegenheit von Privathaushalten. Industrie und Gewerbe spielen eine ebenso wichtige Rolle, wenn es um die Reduzierung von CO2-Emissionen geht. Darüber hinaus ist das Blockheizkraftwerk eine weitere Maßnahme zur teilautarken Energieversorgung von Micronas am Freiburger Standort und soll zusammen mit der unternehmenseigenen Photovoltaikanlage für eine jährliche Einsparung von mehr als 35 Prozent des Gesamtstromverbrauchs sorgen. "Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit müssen ineinandergreifen, damit wir langfristig erfolgreich sein können", sagt Matthias Bopp, CEO von Micronas. "Mit den Maßnahmen zur Energieeinsparung senken wir nicht nur unsere Betriebskosten, sondern sorgen für eine jährliche Gesamteinsparung von über 6000 Tonnen CO2".
In der energieintensiven Halbleiterfertigung wird Energie für unterschiedliche Einsatzgebiete in Form von Wärme, Kälte und Strom benötigt. Etwa 70 Prozent des gesamten Energiebedarfs des Freiburger Standorts von Micronas verbraucht die Wafer-Fab - vor allem für die Klimatisierung des Reinraums sowie für die Reinstwasseraufbereitung. Durch eine optimale Positionierung des Blockheizkraftwerkes unmittelbar neben den Produktionsgebäuden sind die Versorgungswege extrem kurz und Übertragungsverluste können so auf ein Minimum reduziert werden. Durch einen Wärme- und Kälteverbund mehrerer Verbraucher auf dem Betriebsgelände zu einem Versorgungsnetz ist gewährleistet, dass die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme ganzjährig genutzt werden kann - im Winter zum Heizen, im Sommer auch zur Erzeugung von Kälte mittels sogenannter Absorptionskältemaschinen. Das Blockheizkraftwerk wird somit hocheffizient arbeiten, d.h. mit sehr hoher Nutzung der eingesetzten Primärenergie.
Für den Bau des Gebäudes sowie der Installation der Anlagen setzte Micronas ausschließlich auf die Zusammenarbeit mit regionalen Firmen. Dabei wurde eine modulare Bauweise mit mehreren Aggregaten gewählt. Damit wird eine höhere Verfügbarkeit der elektrischen und der thermischen Leistung bei Ausfall eines Aggregates oder bei Wartungsarbeiten erreicht. Das Kernstück der Anlage bilden zwei gasbetriebene Verbrennungsmotoren mit einer Leistung von je 1287 kW. Bei der vorgesehenen Auslastung erreicht das Blockheizkraftwerk einen Gesamtwirkungsgrad für Strom-, Wärme und Kälteerzeugung von über 90 Prozent.