Drei strategische Schwerpunkte
Die „Kulturvision Rhein-Neckar" fußt auf drei strategischen Säulen: Im Jahr 2025 soll Rhein-Neckar eine außergewöhnliche und starke Kulturregion sein,
- die Kultur und Kunst als treibende gesellschaftliche Kräfte versteht: Kultur und Kunst sollen als Motoren für Innovation und Integration wirken, zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen und zugleich identitätsstiftend wirken ( gesellschaftliche Wirkung).
- die Künstlerinnen und Künstlern Raum für kreative Prozesse bietet: Als Modellregion für neue kulturelle Entwicklungen fördert Rhein-Neckar innovative Kultur- und Kunstformate sowie deren Präsentation ( künstlerische Wirkung).
- die Strahlkraft nach außen entfaltet: Rhein-Neckar übt Magnetwirkung auf ein breites Publikum, nationale und internationale Künstler sowie Fachmedien aus. Zudem pflegt die Region enge Verbindungen zu (inter-)nationalen Partnern ( Außenwirkung).
Stärke durch Vernetzung
Zugleich wollen die Kulturakteure die Vernetzung innerhalb der Region weiter verbessern und länder- und spartenübergreifend zusammenarbeiten, um neue kreative Potenziale zu erschließen. Dies erfordert wiederum ein hohes Maß an Kommunikation und Kooperationsbereitschaft von allen Beteiligten. Das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH fungiert in diesem Prozess als zentrale Koordinationsstelle und initiiert Kooperationsprojekte, die auf die Kulturvision einzahlen.
Zwölf Handlungsfelder konkretisieren Schwerpunkte
Die drei Säulen der „Kulturvision Rhein-Neckar" – gesellschaftliche Wirkung, künstlerische Wirkung, Außenwirkung – werden durch zwölf regionale Handlungsfelder konkretisiert. So gilt es unter anderem, die kulturellen Profile der Kreise und Kommunen in bestimmten Themenfeldern zu schärfen, um einerseits (inter-)nationale Strahlkraft zu entfalten und andererseits Kooperationsmöglichkeiten innerhalb der Region zu eröffnen. Beispiele für eine solche Themenführerschaft sind die UNESCO Creative Cities Heidelberg (Literatur) und Mannheim (Musik) oder die Städte Worms und Speyer mit ihrem außergewöhnlichen jüdischen Erbe ( Visionsziel: gesellschaftliche Wirkung, Handlungsfeld: Kulturelle Profilierung). Um die Attraktivität der Rhein-Neckar-Region für Kunst- und Kulturschaffende zu erhöhen, wollen die Beteiligten beispielsweise weitere Produktions- und Proberäume schaffen oder das Prinzip der Arbeitsresidenz ausweiten ( Visionsziel: künstlerische Wirkung, Handlungsfeld: Kreative Räume). Ein weiteres beispielhaftes Thema sind die Vermarktungssynergien zwischen Kultur- und Tourismusbranche ( Visionsziel: Außenwirkung, Handlungsfeld: Kulturtourismus).
Erste Maßnahmen laufen bereits
Die „ulturvision Rhein-Neckar" versteht sich als Strategiepapier für die kommende Dekade. Die ersten Schritte sind bereits gemacht: Mit „atchbox", dem wandernden Kunst- und Kulturprojekt in der Rhein-Neckar-Region, wurde 2015 ein innovatives Kooperationsformat ins Leben gerufen, das internationale Künstlerinnen und Künstler in die Region bringt und die ländlichen Räume zur Bühne macht. Als Plattform für den sparten- und sektorenübergreifenden Austausch in der Region fungiert beispielsweise das „Denkfest", das jährlich an wechselnden Orten stattfindet. Die Top-Festivals sowie die Museen und Schlösser aus der Region arbeiten in einem engen Netzwerk zusammen. Ausdruck der Kooperation ist das gemeinsame „ulturmagazin Rhein-Neckar", das seit März 2016 drei Mal pro Jahr erscheint. Im Rahmen dieser Netz-werkstrukturen wollen die Partner künftig ihre Termin- und Themenplanung besser aufeinander abstimmen. Die im Rahmen des „Denkfests" und des Kurzfilm-Festivals „ermuda Shorts" etablierten Programme für (Nachwuchs-)Journalistinnen und Journalisten werden ausgeweitet.
„Kulturvision 2015" bildet Fundament
Die „ulturvision Rhein-Neckar" ist die inhaltliche Weiterentwicklung der im Jahr 2005 verabschiedeten „ulturvision 2015" und baut auf dieser auf. So bilden die im Zuge der „ulturvision 2015" entstandenen Netzwerkstrukturen das Fundament für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Kulturregion Rhein-Neckar. Wichtige Ziele der „ulturvision 2015" sind erreicht. Das „estival des deutschen Films" ist ebenso erfolgreich etabliert wie das „otofestival Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg" oder das theaterpädagogische Kooperationsprojekt „einen los! Junges Theater im Delta". Festivals wie „njoy Jazz", der „Heidelberger Frühling" oder die „nternationalen Schillertage", aber auch große Kooperationsprojekte der regionalen Museen (z.B. Sonderschauen „Die Wittelsbacher" oder „ie Staufer") sorgen für (inter-)nationale Aufmerksamkeit. Die in der „ulturvision 2015" gewünschte Stärkung der Bereiche „usik" und „iteratur" spiegelt sich u.a. in der Ernennung Mannheims zur „NESCO City of Music" und Heidelbergs zur „NESCO City of Literature" wider. Die Kooperation der Festivals, Museen und Schlösser ermöglicht die bundesweite Vermarktung der kulturellen Vielfalt der Region. „Dennoch bleibt viel zu tun", so die einhellige Meinung aller Beteiligten.
„Kulturvision Rhein-Neckar" weist den Weg bis 2025
Die neue Kulturvision schafft eine gemeinsame Grundlage, die Kulturregion Rhein-Neckar weiterzuentwickeln. Sie ist dabei kein Dokument des Augenblicks, sondern Kompass für einen kontinuierlichen Prozess, der viele Jahre andauern und regelmäßig zu überprüfen sein wird. Gleichermaßen hängt ihre erfolgreiche Umsetzung von der Kooperationsbereitschaft der regionalen Kulturakteure ab. Erst durch den gezielten Austausch von Ideen, die intensive Zusammenarbeit im Netzwerk und die Übernahme der Leitlinien in die eigene Arbeit können die Kulturvision und die Kulturregion Rhein-Neckar ihr besonderes Potenzial voll und ganz ausschöpfen.
Hintergrundinfo zur Arbeitsgruppe „Kulturvision":
Die Arbeitsgruppe „Kulturvision" berät über die strategische Ausrichtung der Kulturregion Rhein-Neckar. Mitglieder sind zur Zeit der Kreis Bergstraße, der Rhein-Neckar-Kreis und der Rhein-Pfalz-Kreis, die Städte Frankenthal, Heidelberg, Lorsch, Ludwigshafen, Mannheim, Schwetzingen, Speyer, Weinheim, Worms, AbsolventUM Mannheim, BASF SE, Fuchs Petrolub AG, HeidelbergCement AG, Heidelberger Druckmaschinen AG, Heinrich-Vetter-Stiftung, John Deere GmbH & Co. KG, die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, Roche Diagnostics GmbH, SAP SE.
Zum Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH
Das Kulturbüro der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH wurde im Jahr 2011 gegründet, um den Austausch zwischen Kulturschaffenden zu fördern und Rhein-Neckar überregional als herausragende und außergewöhnliche Kulturregion zu positionieren. Hierzu treibt das Kulturbüro die Netzwerkarbeit voran (u.a. im Bereich der Festivals, Museen und Schlösser), organisiert innovative Konferenzformate wie das jährliche „Denkfest" und setzt eigene Kulturprojekte um (z.B. „Matchbox"). Das Kulturbüro wird gemeinsam getragen von der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, den Städten Heidelberg, Ludwigshafen, Mannheim, Schwetzingen, Weinheim und Worms, dem Rhein-Neckar-Kreis und dem Rhein-Pfalz-Kreis sowie der BASF.