Ein Systemkonzept wie intelligente Baugruppen, Komponenten oder standardisierte Teile in unterschiedlichen Produkten einzusetzen sind Bedarf umfangreicher Analysen und verlangt sehr viel Kreativität von den beteiligten Entwicklern. Standardisierung ist nicht wie häufig angenommen der „Kreativitätskiller" für Entwickler, sondern eher das Gegenteil.
Volkswagen als derzeit zweitgrößter Automobilbauer der Welt, hat bereits seit Jahren ein ausgefeiltes Baugruppenkonzept verfolgt und legt jetzt durch ein 50 Mrd. Projekt (bis 2015) mit dem sogenannten Modularem Querbaukasten (MQB) nach. Es geht im wesentlichen um die Vereinheitlichung (Standardisierung) der Fahrzeugproduktion von über 40 VW-, Audi-, Seat- oder Skoda-Modellen.
Kennt man die Spielregeln in der Automobilindustrie, lässt sich unschwer erkennen, dass diese Strategie im VW Konzern erhebliche Auswirkungen sowohl auf die konkurrierenden Automobilhersteller als auch auf die gesamte Automobilzulieferindustrie haben wird. Auch hier wird der Ruf nach „standardisierten" Komponenten rasant zunehmen, lange und aufwendige Sonderentwicklungen für nur in geringen Stückzahlen produzierte Modelle sind künftig auch von den großen Automobilzulieferern einfach nicht mehr finanzierbar.
Schnelle, effiziente, verschwendungsfreie und schlanke Entwicklungsprozesse werden daher in den nächsten Jahren in der gesamten Mobilitätsindustrie eine entscheidende Rolle spielen.
Karl Heinz Döppler
Herausgeber LEANmagazin