Ich will hier und heute nicht über die technischen Ideen, Möglichkeiten und Innovationen der schönen neuen Welt schwadronieren. Ähnlich einer Milchmädchenhausse berichten ja mittlerweile Funk und Fernsehen, Fach- und Boulevardpresse über die fantastischen Möglichkeiten, die diese neuen Techniken – allen voran die künstliche Intelligenz gepaart mit den kommunikationstechnischen Möglichkeiten bietet.
Auch werden mittlerweile – in typisch deutscher Manier – die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Menschen, die Arbeitsplätze, das Ausbildungssystem und das Rentensystem engagiert diskutiert und analysiert.
Selbstverständlich ist es wichtig und richtig sich vor einer Revolution Gedanken über deren Auswirkungen und Ziele zu machen, doch geht das überhaupt oder gibt es noch zu viele Unbekannte? Über welchen Zeitraum reden wir? Welche Firmen sind betroffen, welche weniger, wird die Entwicklung von weiteren technischen Neuerungen überlagert und findet man genügend Unternehmen, die diesen Weg konsequent mitgehen wollen bzw. können?
Wobei wir bei den - für meine Begriffe - entscheidenden Fragen sind:
- Wer machts?
- Wer setzt Industrie 4.0 um?
- Welche Unternehmen können oder wollen die finanziellen Mittel für eine grundsätzlich neue Produktionsinfrastruktur von der IT, BDE-Systemen, Maschinensteuerungen und nicht zuletzt Handhabungs- und Roboter-Systeme aufbringen?
- Welche Mitarbeiter sind in der Lage neue Prozesse – die bisher keiner kennt - zu denken und zu realisieren und derart komplexe Projekte im Unternehmen umzusetzen.
Gut, dass es mittlerweile agile und schlanke Methoden für die Projektabwicklung gibt. Die Fähigkeit, diese professionell und souverän anzuwenden, mutiert vor dem Hintergrund von Industrie 4.0 zunehmend zur Kernkompetenz.
Den Lesern des LEANmagazin 4.0 wünsche ich alles Gute, ein frohes Weihnachtsfest und viel Kraft für die kommenden Herausforderungen im Jahr 2017
Karl Heinz Döppler
Herausgeber LEANmagazin
Schreiben Sie mir Ihre persönliche Meinung: khd@leanmagazin.de